Kontrolle Wasserdruck schwach

80 Jahre sind die Leitungen in Förderstedt alt. Das kann zu Problemen beim Löscheinsatz der Feuerwehr führen.

Von Karl Seidel 10.08.2015, 14:48

Förderstedt l Kürzlich führten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Förderstedt die Kontrolle der Hydranten durch. Diese Maßnahme erfolgt jedes Jahr nach gründlicher Vorbereitung und Anmeldung, zum Beispiel beim Ordnungsamt der Stadt Staßfurt.

Die Feuerwehr führt die Kontrollen im Auftrag des Wasserversorgungsverbandes durch und bekommt dazu vom Verband auch Unterlagen zur Verfügung gestellt. Daraus gehen Standort, Art des Hydranten und weitere für die Überprüfung notwendige Informationen hervor.

Die diesjährige Überprüfung nahm die Wehr in zwei Gruppen unter Leitung der Gruppenführer René Kraushaar und Ralf Zaschke vor. Dabei wird zunächst die äußere Beschaffenheit des Hydranten einer Sichtkontrolle unterzogen. Da werden schon Mängel wie fehlende oder unleserliche Beschriftung, falscher Sitz der Abdeckung und mehr festgestellt.

Anschließend erfolgt eine Funktionsprobe, die dann weitere Fehler zeigen kann. Die festgestellten Mängel werden in einem Protokoll festgehalten und dem Wasserversorgungsverband in schriftlicher Form übergeben. Die Kameraden meinen: Leider reagiert der Verband oft nur ungenügend auf die gefundenen Defekte.

Ein genereller Mangel, der mehrere Straßen betrifft, scheint ein zu geringer Leitungsquerschnitt der teilweise bis zu 80 Jahre alten Wasserleitungen in Förderstedt zu sein. Das hat zur Folge, dass im Brandfall nicht der für eine wirksame Brandbekämpfung notwendige Leitungsdruck in Brandortnähe zur Verfügung steht und erst eine längere Schlauchleitung zu einem Hydranten mit genügend hohem Druck verlegt werden muss. Das kostet viel Zeit, die gerade bei einem Feuerwehreinsatz fehlt.

Eine kuriose Geschichte ergab sich noch: Während der Überprüfung bekam in diesem Jahr Wehrleiter Hans-Jürgen Lärz gegen 21.30 Uhr einen Anruf der Rettungsleitstelle des Landkreises. Ein Anwohner der Magdeburg- Leipziger Straße in Förderstedt meldete, dass kein Wasser aus der Leitung käme, während er duschen wolle. Der Wehrleiter machte sich sofort auf den Weg, um festzustellen, was passiert war.

Der Einwohner war mächtig erbost und führte den Schaden auf die Hydrantenüberprüfung zurück. Danach erfolgte ein beruhigendes Gespräch und die Überprüfung, wo der Schaden liege. Als Zeugen hatte sich Lärz noch den Kameraden Gunter Schmidt mitgenommen.

Beide stellten nun fest, dass es auf dem Privatgrundstück des aufgebrachten Einwohners hinter der Wasseruhr gerade zufällig zu dieser Zeit einen Rohrbruch gab. Der Einwohner entschuldigte sich und die beiden Kameraden wiesen daraufhin, dass die Feuerwehr diese Kontrolle nicht zum Selbstzweck vornimmt, sondern zum Schutz der Bürger. Im Falle eines Brandes muss nämlich Wasser durch die Hydranten aus dem Leitungsnetz kommen.

Hans-Jürgen Lärz bedankt sich bei den Kameraden seiner Ortswehr für ihren ehrenamtlichen Einsatz.