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Grundschulen Wie die neue Ganztagsbetreuung in Güsten und der Verbandsgemeinde Saale-Wipper laufen soll

Das neue Ganztagsbetreuungsgesetz bietet viele Fördermöglichkeiten, wie Sabine Rotter, zuständig für Schulen, Kitas, Horte in der Verbandsgemeinde Saale-Wipper sagt. Es sei allerdings auch sportlich, bis 31. Dezember die ersten Chancen zu nutzen.

Von Falk Rockmann 20.07.2021, 16:46
Der gerade wiedererrichtete Guddenstein wird Namensgeber für die Grundschule Güsten. Das Gebäude im Hintergrund gehört übrigens zur Freien Sekundarschule Güsten. Wie Sabine Rotter informierte, hatte den Namen bereits die Schulkonferenz 2016 beschlossen. Die neue bestätigte nun den Namen ?Grundschule am Guddenstein?. Momentan stehe der Umzugstermin 12. und 13. August vom Provisorium zurück in die sanierte Grundschule. Man hoffe, dass die neuen Möbel bis zum neuen Schuljahr ebenfalls noch kommen.
Der gerade wiedererrichtete Guddenstein wird Namensgeber für die Grundschule Güsten. Das Gebäude im Hintergrund gehört übrigens zur Freien Sekundarschule Güsten. Wie Sabine Rotter informierte, hatte den Namen bereits die Schulkonferenz 2016 beschlossen. Die neue bestätigte nun den Namen ?Grundschule am Guddenstein?. Momentan stehe der Umzugstermin 12. und 13. August vom Provisorium zurück in die sanierte Grundschule. Man hoffe, dass die neuen Möbel bis zum neuen Schuljahr ebenfalls noch kommen. Foto: Falk Rockmann

Güsten - „Bei 70 Prozent Förderung für Neu-, Um- und Ausbau, für Sportgeräte, Fahrzeuge, Investitionen ist sehr viel möglich“, bemerkt Sabine Rotter zu den Richtlinien für Erstinvestitionen im Zuge des Ganztags-Betreuungsgesetzes, das der Bund jetzt aufgelegt hat, „Wer da nichts findet, ist selber Schuld.“

Die für Schulen, Kindertagesstätten und Horte zuständige Sachgebietsleiterin der Verbandsgemeinde will den Schul- und Kita-Ausschuss darüber aufklären, was es mit dem Gesetz auf sich hat, das Grundschulträgern auferlegt, bis 2025 jedem Kind bis zum Eintritt in die 5. Klasse eine Ganztagsbetreuung zu gewähren.

Zwei Milliarden Euro plant der Bund insgesamt

Zwei Milliarden Euro Finanzhilfen hat der Bund für die Umsetzung vorgesehen.

Es gäbe zwei Möglichkeiten: Grundschulkinder in Tageseinrichtungen betreuen oder in Ganztagsschulen. Ziel seien bessere Teilhabe-Chancen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichberechtigung von Mann und Frau. Für das Kind bedeute dies eine Acht-Stunden-Betreuung an Werktagen. Unter anderem mit hochwertigen außerschulischen Angeboten. „Ganztags bis zum Beginn der 5. Klasse, also inklusive der letzten Sommerferien in der Grundschule“, unterstreicht Rotter.

Bis zur geforderten Umsetzung sei in den nächsten vier Jahren noch „unwahrscheinlich viel Bewegung“ zu erwarten. „Aber wir sollten nicht vier Jahre warten“, appellierte die Verwaltungsmitarbeiterin an die Ausschussmitglieder.

Eine gewisse Vorarbeit habe man schon geleistet, da bis Ende Februar bereits die ersten Fördermittel beantragt werden mussten, obwohl es noch gar keine Richtlinien gab für das Investitionsprogramm.

2020 hätte man zudem als zuständige Verbandsgemeinde auch noch gar keine Kita mit Hort gehabt. Saale-Wipper übernahm die Trägerschaft für die Güstener Spatzen und Wipperzwerge Giersleben erst 2021.

Für erste Maßnahmen galt es schnell zu reagieren

So galt es, ganz schnell zu reagieren.

Ab 2022 gäbe es dann Bonus- und Basismittel, hörten die Abgeordneten. Das Gesetz dafür liege allerdings noch nicht vor. Man könne nur auf die neue Bundesregierung hoffen, dass sie den Weg fortsetze.

Für 2021 sei jedenfalls für die Kita Wipperzwerge Geld beantragt, unter anderem für neue Fenster, für eine interaktive Touchdisplay-Tafel inklusive Flügel, für zwölf i-Pads, für Schülertische und Stühle, für Garderobenspints aber auch für die malermäßige Instandsetzung. Insgesamt habe die Verbandsgemeinde einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 106000 Euro erhalten.

Die Räumlichkeiten der Güstener Spatzen befänden sich derweil noch in einem sehr guten Zustand. Besondere Ausstattungen wären dagegen nicht oder nur wenig vorhanden, so dass auch hier Mittel für eine interaktive Tafel und zwölf i-Pads beantragt wurden. Ein grünes Klassenzimmer wäre sehr angebracht, weil die 108 Hortkinder momentan nur zwei Gruppenräume in der Kita hätten und sich dann nach den Hausaufgaben verteilen würden. Ein Holzhaus mit Platz für 15 Personen wurde aufgeschrieben, dazu Freiluft-Mobiliar und ein Bienenstarter-Set. Der Bewilligungsbescheid liege hierfür bei 60000 Euro.

Damit sich die Ganztagsbetreuung über das Jahr 2021 hinaus weiterentwickelt, habe der Verbandsgemeinde-Bürgermeister eine „Ideen-Schmiede“ mit Vertretern aller Fachbereiche installiert, informierte Sabine Rotter noch.

Während an der Grundschule Alsleben noch Klärungsbedarf bestehe, was für die nächste Charge beantragt werden soll, gehe es mit der Grundschul-Infrastruktur in Güsten (Schulhof), Alsleben (Untergeschoss) und Giersleben (Fenster/Fassade) weiter.

Siegfried Westphal (Saale-Wipper-Fraktion) hofft, „dass es durch den Vermittlungsausschuss geht, nicht dass die neue Bundesregierung wieder neu beginnt“. Noch nicht klar sei, wer die Kosten für einen Bedarf über mehr als acht Stunden trägt.