Ordnungsamtschefin Henschke: Viele Kraftfahrer halten sich einfach nicht an die Vorschriften "Wir müssten eigentlich noch mehr Blitzer in der Stadt Staßfurt aufstellen"
Der erste stationäre Blitzer, den die Stadtverwaltung Staßfurt im Juni mit Hilfe einer privaten Firma in der Hecklinger Straße in Staßfurt aufbauen ließ, hat sich nach Einschätzung der Leiterin des Fachdienstes für Ordnung und Sicherheit, Susanne Henschke, bewährt.
Staßfurt l "Die an diesem Standort ermittelten Fallzahlen sagen uns, dass wir eigentlich noch mehr Blitzer aufstellen müssten, denn viele Verkehrsteilnehmer halten sich einfach nicht an die Vorschriften", sagte Henschke.
Absolute Spitzenreiter waren in diesem Tempo-50-Bereich zwei Kraftfahrer, die dort mit 102 beziehungsweise 82 Stundenkilometer geblitzt wurden. Bei Temposündern, die durch das Gerät erfasst würden, handele es sich in der Mehrzahl um auswärtige Kraftfahrer, sagte Henschke.
Zahlen, die eine konkrete Auswertung erlauben, liegen in der Verwaltung aber noch nicht vor. "Die Ergebnisse werden wir zu gegebener Zeit im zuständigen Fachausschuss des Stadtrates vorlegen", kündigte die Ressortchefin an.
Zugleich verteidigte Henschke die Zusammenarbeit mit der privaten Firma mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit in der Stadt zu verbessern. "Solche stationären Blitzer gibt es ja nicht nur in Staßfurt, sondern überall in ganz Deutschland. Erst wenn sich alle Kraftfahrer an die Vorschriften halten, haben wir was erreicht", so die Fachdienstleiterin.
In der vielbefahrenen Hecklinger Straße herrsche aufgrund des Sportplatzes, der Kleingartenanlagen und der Parkplätze am Sparkassenschiff ein ganz schöner Publikumsverkehr, der vor den Rasern geschützt werden müsse.
Ursprünglich auch Atzendorf
Henschke ist sich sicher, dass der Blitzer in der Hecklinger Straße in Staßfurt und die beiden in der Üllnitzer Straße in Förderstedt geplanten Messgeräte nicht in solche Dimensionen vorstoßen werden, wie an der A 2 bei Bielefeld (Nordrhein-Westfalen). Der dortige "Starkasten" schaffte innerhalb von sechs Monaten mehr als 100 000 Fotos und 16 neue Arbeitsplätze in der Verwaltung. Das ist absoluter Rekord in Deutschland.
Ursprünglich sollte noch ein dritter Standort für eine solche festinstallierte Technik an der Ortsdurchfahrt der Landstraße 50 (frühere B 71) in Atzendorf hinzu kommen. Doch diese Pläne durchkreuzte die Kreisverwaltung, die diesen Bereich für zu unübersichtlich hält.
In Förderstedt stehen die Fundamente bereits. Gestern wurde dort zunächst erst einmal die Elektroleitung herangeführt. "Die Blitzer selbst kommen erst in ein paar Wochen. Mehr sind im Moment in der Stadt nicht weiter geplant", so Henschke.
Doch schon vor ihrer Installation sorgen die beiden von der Stadtverwaltung ausgewählten Standorte beim FDP-Fraktionschef des Stadtrates, Johann Hauser, für Verwunderung. Denn der Blitzer wird danach in beiden Fahrtrichtungen erst hinter der Grundschule ausgelöst. Besser wäre es, so Hauser, wenn das schon vor dieser Einrichtung passieren würde. Er verlangt eine Ausschilderung, dass dort eine Radarkontrolle erfolgt, so dass die Kraftfahrer nicht in "Abzockfallen" fahren.
Henschke verwies darauf, dass im gesamten Bereich Tempo 30 gelte, das von den Kraftfahrern eingehalten werden müsse. "Das ist alles abgemessen worden, so wie es sein muss", fügte sie hinzu. Nicht erfreut war sie über Hausers Vorwurf der Abzocke in der Hecklinger Straße.