Rassegeflügelzuchtverein Hecklingen e.V. hält Sommerschau mit Jugendlichen und befreundeten Züchtern ab Züchter setzen sich gegen Wetterchaos durch
Auf die Sommerschau haben sie lange gewartet, die Geflügelzüchter von Hecklingen. Obwohl das Wetter in diesem Jahr Hühner, Gänse und Tauben ein bischen durcheinander brachte, kann der nach Nachwuchs suchende Verein mit den 223 gezeigten Tieren zufrieden sein.
Hecklingen. "Es gibt allein bei Tauben an die 300 Arten und dazu muss man noch die jeweiligen verschiedene Farbschläge hinzunehmen", sagt Rolf Arnhold. Was die Geflügelzucht bisher alles an besonderen Arten hervorgebracht hat, ist kaum mehr überschaubar, deutet der Ausstellungsleiter und stellvertretende Vorsitzende des Rassegeflügel- zuchtvereins Hecklingen an. Doch jedes Tier ist anders. Bei der Sommerschau des Vereins, die am Wochenende auf dem Vereinsgelände stattfand, wurden 223 Tiere präsentiert.
Die Rassenvielfalt reichte weit über das allgemein Bekannte heraus: Da gab es Hühner mit zu einem Bart geformten Federn und solche, die mit ihrem runden Schwanz aussehen wie eine dicke Kugel, dann welche mit überlangen Fußfedern und Krausen am Kopf, winzige Zwerghühner oder die "Trommeltauben", deren Gurren wie ein Trommeln klingt. "Sehen Sie die gute Haltung? Wie schön sich der Rücken biegt?", erklärt Rolf Arnhold das Faszinierende an den Tieren.
Dieses Jahr war das Wetter chaotisch. "Erst viel zu kalt, dann viel Regen, dann wieder zu heiß. Das war nicht gut für die Hühner. Bei diesem Wetter konnten sie wenig an die frische Luft und die ist am besten für ihre Entwicklung", meint Rolf Arnhold. Dennoch haben es die Züchter des Hecklinger Zuchtvereins geschafft, das Wetter zu überlisten. Immerhin wird hier die Erfahrung von 92 Jahren Vereinsbestehen angewandt und weitergegeben.
Bei der Zucht kommt es eben auf die Details an: Wie ist die Haltung? Verhält sich das Geflügel ruhig, wenn der Richter kommt? Glänzen die Federn? Sind die Farbtupfer genau dort, wo sie sein sollen? "Was hier gezeigt wird, ist doch alles sehr gelungen", gibt sich Ausstellungsleiter Arnhold zufrieden. So gingen die vorderen Plätze an: Lothar Peters in der Kategorie Hühner, Manuela Blume für die Zwerghühner, Günther Peters bei den Tauben. Einen festen Platz auf der Schau hat der Partnerverein Hille-Mindenerwald. Die Freunde aus Nordrhein-Westfalen kommen jedes Jahr hierher, diesmal gab es für Herbert Rüter den Pokal. Sogar sechs Jugendliche – auch wenn sich der Verein hier mehr Nachwuchs wünscht – präsentierten das selbstgezüchtete Federvieh, angeführt von Cristin Konrad und ihren farbenfrohen New Hampshire-Hühnern.
Jugend zeigt ihr Können
Die Freunde Tim Balke und Sven Bock (beide 13) haben ihr Geflügel von den Eltern einst geschenkt bekommen und sich zu erfahrenen Züchtern gemausert. Sven hält an die 25 "Sächsische Schnippen" auf dem Hof seiner Eltern und diskutiert zuweilen mit seinem Freund Tim, der bereits seine selbst gezogenen Laufenten zum Verkauf bietet, über die Zucht. "Man muss sich Hahn und Henne genau aussuchen und die Eier dann am besten in die Brutmaschine legen", erklärt Sven. So könnten die Küken kontrolliert und schnell schlüpfen, meint der Nachwuchs.
An der Schau nahmen 26 Aussteller aus Hecklingen, Groß Börnecke, Güsten, Löderburg und dem Partnerverein teil, wobei die Bewertung bei Joachim Bruder und Jürgen Lange aus Gatersleben sowie Uwe Rosskoden aus Löderburg lag. Das nächste Mal treten Zwerghuhn Co. im November gegeneinander an. Bei der großen "Herbstschau" am 19. und 20. November dürfen wieder glänzende Gefieder, stolze Hahnenkämme und imposante Sprenkelungen gezeigt werden.