Die Stendaler DJs und Musiker Mono und Tox feiern ihr Jubiläum im Joker 10 Jahre Party, Auflegen und Produzieren
Stendal l Stefan Sommermeyer und Rene Sommerfeld alias Mono und Tox sind schon seit zehn Jahren nicht mehr aus der regionalen Clubszene wegzudenken. Mit ihren Tracks und Produktionen sind sie bereits über die Landesgrenzen hinweg bekannt und konnten sogar einige Top-Ten-Plätze in den Dancecharts belegen. Grund genug, um mit den beiden über zehn Jahre Auflegen, Musik und Party zu reden.
Volksstimme: Zehn Jahre Mono und Tox, was waren eure Höhepunkte?
Mono Tox: Wir hatten schon viele klasse Gigs. Aber einige Auftritte, beispielsweise bei "Roter Stahl" in Brandenburg, bei dem wir das erste mal unseren Track "Up" gespielt haben und die Leute völlig durchgedreht sind, oder die "Störfall"-Partys im KKW in Arneburg, die noch dieses Ursprüngliche der Technobewegung, also einfach eine dreckige Halle, eine riesige Anlage und hunderte feiernde Leute rüber brachten, bleiben uns wohl ewig in Erinnerung.
Volksstimme: Mit wem habt ihr schon mal gemeinsam aufgelegt und wie war das für euch?
Mono Tox: Ob Künstler wie Dapayk, Oliver Koletzki, Sascha Bremer, bis zu Marusha oder wie sie früher alle hießen, zu denen hat man früher aufgeschaut und gesagt, da wollen wir auch mal hin und jetzt ist es bei einigen schon fast ein Kumpelverhältnis. Man steht nicht mehr "da unten" sondern kann sich auf Augenhöhe über Musik austauschen.
Volksstimme: Wie hat es bei euch überhaupt mit der Musik angefangen?
Mono: Ich wollte früher als Kind entweder Schlagersänger oder Fußballprofi werden. Aber meine Stimme will keiner hören und im Fußball bin ich höchstens Mittelklasse. Dann fing ich an, bei Freunden auf Partys Musik zu machen und auch bei Familienfeiern, aber da fühlte ich mich nie so richtig wohl. Als ich zum ersten mal in einem Club, dem damaligen "Geo" auflegen durfte, wusste ich: Das ist es!
Tox: Ich habe schon lange Musik produziert. Mit Mono habe ich mich durch einen Kumpel getroffen und ihm meine Tracks vorgespielt und ein wenig rumgeblödelt. Die Chemie passte einfach und dann hat er mich abends mal ins "Geo" geholt, dort durfte ich den Schluss machen und aus dem Schluss sind inzwischen zehn Jahre geworden.
Volksstimme: Und wie lange hat es dann gedauert, bis ihr eure erste Produktion veröffentlicht habt?
Mono Tox: Das hat eine ganze Weile gedauert. Musik zu produzieren ist das Eine, aber etwas Gutes dabei heraus zu bekommen, ist noch etwas ganz anderes. Wir haben viel probiert und immer wieder unsere Tracks mit in die Clubs genommen um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Aber es hat schon vier, fünf Jahre gedauert, bis wir unsere erste E.P., die "Schmetterball E.P.", veröffentlicht haben. Aber die hatte es dann auch in die Top 50 der deutschen Dancecharts geschafft.
Volksstimme: Ihr spielt ja auch live, wie kann man sich das bei eurer Musik vorstellen, ihr steht ja nicht mit einer E-Gitarre auf der Bühne?
Mono Tox: Nein, ein Liveset besteht bei uns aus vielen Schnipseln unserer Tracks. Da ist beispielsweise eine Spur, nur mit den verschiedenen Drums aus unseren Produktionen, dann gibt es verschiedene Vocal- oder Bassspuren. Insgesamt sind es derzeit 700 Schnipsel und die arrangieren wir live zusammen. So ist alles kombinierbar und jedes Liveset ist anders.
Volksstimme:Welche Künstler haben euch inspiriert?
Mono: Für mich war es früher ganz klar: Dj Rush. Aber inzwischen finde ich Künstler wie Booker Shade sehr interessant. Viel mehr sind es aber einzelne Produktionen, gar nicht mal die Künstler, die mich inspirieren.
Tox: Mich inspirieren solche Künstler wie Moby oder Liveacts wie Marc Romboy und Stephan Bonzin, die beiden waren auch der Grund, aus dem ich unbedingt live spielen wollte.
Volksstimme: Was wollt ihr dem Nachwuchs noch mitteilen?
Mono Tox: Übt, übt, übt und zwar mit Vinyl, dann könnt ihr auch irgendwann ein großer Dj werden!
Eine Bildergalerie von der Geburtstagsparty im JokerClub Stendal findet Ihr auf volksstimme.de/multimedia/bildstrecken/partyfotos/