Berufsfeuerwehrtag 12 Stunden Einsatzbereitschaft: Jugendwehren in Tangerhütte üben den Ernstfall wie die Großen
Einen ganzen Tag lang – genau 12 Stunden – hatten die Jugendwehren der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte Gelegenheit, den Ernstfall zu proben. Der zweite „Berufsfeuerwehrtag“ fand in Bittkau statt und sorgte für jede Menge Einsatzerfahrung.
Bittkau - Noch ein wenig verschlafen, aber ziemlich gespannt auf den 12-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehren gingen 40 Zehn- bis 16-Jährige aus der ganzen Einheitsgemeinde am Sonnabendfrüh an den Start. Der zweite Berufsfeuerwehrtag hatte sie nach Bittkau geführt und dort seien sie die Ersten, die rund um das neue Feuerwehrgerätehaus trainieren durften, sagte Ortsbürgermeister Alexander Wittwer zur Begrüßung.
Auch Bürgermeister Andreas Brohm und Zugführer Sven Brandt sowie der Kreisjugendwart Klaus Hörnke begrüßten den Nachwuchs in Bittkau, bevor es eine Einweisung in die Fahrzeuge und die Aufgaben jedes Einzelnen gab. Zwölf Stunden lang waren die Jugendlichen im Dienst, erlebten Fehlalarme und echte Alarmierungen mit. Die Idee kam im vergangenen Jahr aus Uchtdorf und begeisterte bereits bei ihrer ersten Auflage.
Löschen, suchen und retten als Einsatzszenarien
Die Jugendlichen mussten Palettenhaus und Feuerschale löschen, bei der Flächensuche eines Vermissten mit Unterstützung der Rettungshundestaffel Sachsen-Anhalt Nord helfen und auch nach einer im Wasser vermissten Person suchen – natürlich alles angenommene und gestellte Einsatzszenarien.
Ziel sei es, mit dem Berufsfeuerwehrtag ein Bild von dem zu vermitteln, was die Jugendlichen später bei der Feuerwehr erwarten könnte, fasst Gemeindejugendwart Sebastian Knull zusammen. Mit der stellvertretenden Gemeindejugendwartin, Janine Steinig-Pinnecke und einem ganzen Organisationsstab war der ereignisreiche Tag vorbereitet und umgesetzt worden. Im vergangenen Jahr waren coronabedingt viele Ausbildungseinheiten ausgefallen – auch darauf wurde bei den Anforderungen geachtet.
Badepause im Kellerwiehl
Zwischendurch gab es Pausen – etwa zum Baden im Kellerwiehl, wo mit den großen Tanklöschfahrzeugen für Extra-Regen gesorgt wurde. Zum Abschluss der vielen kleinen Aufgaben wurde am Abend eine große Abschlussübung in einem Nebengebäude der Griebener Grundschule organisiert. Dort galt es, Personen aus einem brennenden Gebäude zu retten und das unter möglichst realistischen Bedingungen. Zum Einsatz kamen dabei auch Übungs-Atemschutzflaschen der Uchtdorfer Jugendwehr.
Die waren vom Seniorenparkbetreiber Humanas in Tangerhütte gesponsert worden und seien derzeit die einzigen Übungsgeräte dieser Art für Jugendliche in der Einheitsgemeinde. Die klassische Atemmaske, die zu den „echten“ Geräten dieser Art gehört, darf bei Kindern wegen der Lungenfunktion noch nicht verwendet werden, erklärte Knull, künftig eine Attrappe mit normaler Belüftung zu verwenden, sei aber angedacht.
Für den Berufsfeuerwehrtag in Bittkau gab es Unterstützung von vielen Seiten. Unter anderem sponserte die Bäckerei Kurth in Bittkau 200 Semmeln für das gemeinsame Frühstück der Kinder.