Projekt "Kita sucht Mann" wird in der Komarow-Sekundarschule vorgestellt 2013: Das große Jahr für werdende Erzieher
Erzieher sind gefragt - und zwar sehr! Wie erfüllend und attraktiv der Beruf Erzieher sein kann, wurde gestern den Schülerinnen und Schülern der Komarow-Schule näher gebracht
Stendal l Der Umgang mit Kindern ist ein Job, bei dem man unglaublich viel zurückbekommt. Kinder sind dankbar, lernen schnell und ein herzliches Lächeln von ihnen zaubert uns direkt ein noch größeres Lächeln auf die Lippen.
Leider gibt es im Bundesdurchschnitt nur etwa drei Prozent männliche Erzieher. Um das zu ändern, wurde das Modellprojekt "Kita sucht Mann" ins Leben gerufen. Das Stendaler Modellprojekt, das in enger Kooperation zwischen der Hansestadt Stendal und dem "KinderStärken e.V." (An-Institut der Hochschule Magdeburg-Stendal) durchgeführt wird, soll heranwachsenden Jugendlichen einen Einblick in die Welt des Erziehers ermöglichen. Der 29-jährige Benjamin Ollendorf und die 27-jährige Denise Mikoleit haben angewandte Kindheitswissenschaften studiert und besuchen jetzt verschiedene Klassen in Stendal, um die Nachwuchsgewinnung zu unterstützen. Benjamin: "Unser Ziel ist es, die Kita als attraktives Arbeitsfeld vorzustellen und den Jugendlichen klar zu machen, dass es ein toller Job mit super Berufschancen in Stendal ist. Und das für beide, also Jungs und Mädels." Vor allem in Stendal liegt der Altersdurchschnitt der Erzieher bei über 50 Jahren, und im Jahr 2013 werden viele in Rente gehen. Also: Eine super Chance, um als Jugendlicher genau dann in den Beruf einzusteigen.
In der Klasse 8a der Komarow-Schule haben sich schon zwei gefunden, die sich in diesem Berufsfeld zu Hause fühlen - Madlen Behrendt und Julia Szaweitat. Die beiden Mädels könnten sich sehr gut vorstellen, später Erzieherin zu werden. Und beide haben schon gute Vorkenntnisse von zu Hause mitgebracht. Ihre Mütter haben teilweise als Erzieherin gearbeitet und Madlen passt regelmäßig auf ihre Nichten und Neffen auf. Sie erzählt mit einem niedlichen Lächeln: " Die Kleinen sind so süß und ich verbringe sehr gerne Zeit mit ihnen!"
Vorbildlich!
Ihre Klassenkameraden sind sich da noch nicht so sicher. Aber natürlich gaben sich Benjamin und Denise große Mühe, um den Jugendlichen eine spannende Stunde zu bieten. Die Aussagen "Kita ist doof, weil..." oder "Kita ist super, weil..." wurden von jeweils zwei Gruppen ausgearbeitet und gegenseitig vorgestellt. Fast jeder der Achtklässler war in einer Kita und sollte seine Erinnerungen zu Papier bringen.
Den Beschützerinstinkt sollte das Spiel "Bodygard und Star" wecken: Der Bodygard beschützte den Star vor einem heranfliegenden Taschentuch (der Kamera), und wenn jemand getroffen wurde, wurde gewechselt. So lernten die Jugendlichen auf spielerische Weise, dass der Umgang mit Kindern eine tolle Sache ist.
Wer an dem gestrigen Vormittag Gefallen gefunden hat, kann sich gerne mit Benjamin Ollendorf oder Denise Mikoleit in Verbindung setzen und bei einer AG anschließen. "Wir treffen uns einmal im Monat und versuchen, verschiedene Projekte für Kitas mit den Jugendlichen zu koordinieren. Zum Beispiel kann man sich Entspannungsspiele ausdenken, die wir dann in den Kitas vorführen", erklärt Benjamin. Bereits 15 Schülerinnen und Schüler aus Stendal haben sich den beiden angeschlossen.