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Festjahr 600 Jahre St. Nikolaus: So feiert Stendal seinen Dom

Ein Dreivierteljahr lang wird die erstmalige urkundliche Erwähnung des Doms in seiner gotischen Bauweise gefeiert. Mehr als 40 Veranstaltungen sind geplant.

Von Mike Kahnert 24.02.2024, 10:18
Die älteste urkundliche Erwähnung des Stendaler Doms in seiner gotischen Bauweise stammt aus dem Jahr 1424.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Stendaler Doms in seiner gotischen Bauweise stammt aus dem Jahr 1424. Foto: Gerhard Draschowski

Stendal - Stendal steht ein Festjahr ins Haus. Vor 600 Jahren wurde der gotische Dom St. Nikolaus erstmals urkundlich erwähnt. Das wird 2024 ein Dreivierteljahr lang gefeiert. Besonders bei einer Veranstaltung werden Bürger und Besucher der Stadt den Dom wortwörtlich nicht übersehen können.

„Es ist 1424 und in den weitläufigen Gemächern des Vatikans unterschreibt Papst Martin V. einen Ablass für Stendal“, erzählt Dompfarrer Markus Schütte bei einem Pressegespräch. Es ist der älteste schriftliche Nachweis für die Existenz des Doms in seiner gotischen Bauweise. Mit dem Ablass wurde der Bau finanziert, der bereits im vollen Gang gewesen sein muss. An der Fassade des Gotteshauses steht zwar auf einer Platte eine Bauzeit von 1423 bis 1460, „korrekt müsste es aber lauten, der Baubeginn ist vor 1424“, sagt Markus Schütte. Einen genauen Beleg für den Baustart gibt es nämlich nicht.

Zu den Glasmalereien in den Domfenstern in Stendal wird es spätestens ab dem 7. April einen Bildband geben.
Zu den Glasmalereien in den Domfenstern in Stendal wird es spätestens ab dem 7. April einen Bildband geben.
Foto: Holger Kupfer

Aber nicht der Baustart oder der Abschluss dessen, sondern die urkundliche Erwähnung wird in diesem Jahr gefeiert. „Wir werden auch einige unserer Veranstaltungen darauf auslegen“, sagt Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos). So wird die Kulturnacht im Mai am Dom eröffnet und der Cordatus-Empfang am 31. Oktober findet nicht wie sonst im Rathaus, sondern im Kapitelsaal des Doms statt. Ein nicht zu übersehender Hingucker werden die Lichttage sein, die die Stadt Stendal in diesem Jahr mit der Evangelischen Gemeinde zusammen organisiert. Im und am Dom wird es vom 18. bis 19. Oktober Lichtkunst zu sehen geben.

Auftakt nach Ostern

„Die 600-Jahr-Feier wird mit einer Ausstellung begleitet“, fügt Joachim Franke, Vorsitzender des Dom-Förderkreises, hinzu. Der Titel lautet: „Die Kathedrale des Lichts“. Hinter dem Namen verbirgt sich der Fokus auf den „wertvollsten Schatz dieses Doms“, wie Joachim Franke die 22 mit Glasmalereien bestückten Fenster beschreibt. „Viele Menschen kommen nach Stendal allein wegen der Fenster.“ Für diese Fenster wird es einen Bildband geben, der sich in der Endproduktion befindet und spätestens am 7. April präsentiert wird.

Cora Schütte zeigt Glaskunst, die Schüler und Erwachsene bei Workshops anlässlich des Jubiläumsjahres selbst basteln können.
Cora Schütte zeigt Glaskunst, die Schüler und Erwachsene bei Workshops anlässlich des Jubiläumsjahres selbst basteln können.
Foto: Gerhard Draschowski

Dieser erste Sonntag nach Ostern – mit Festgottesdienst und Empfang – wird der Auftakt des Festjahres sein. Mehr als 40 Veranstaltungen wird es geben. Und die gehen weit über Gottesdienste hinaus.

Vorträge zum Domneubau im 15. Jahrhundert, Workshops zu Glaskunst für Schulklassen und Erwachsene, ein Kinder-Musical und der Bau einer Lego-Domstadt sind nur einige Beispiele der langen Veranstaltungsliste.

Ein Ausriss der Veranstaltungen

Für 600 Jahre gotischer Dom Stendal sind mehr als 40 Veranstaltungen geplant. Hier ein Ausriss des Angebots:

7. April, 10 Uhr: Festgottesdienst mit Landesbischof Friedrich Kramer und Empfang mit Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU).

4. Mai, 18 bis 23 Uhr: Stendaler Kulturnacht, Eröffnung am Dom, stündlich ab 19 Uhr gregorianische Choräle.

12. bis 14. Juni sowie 17. bis 19. Juni: Glaskunst-Workshops für Schulklassen der 5. bis 7. Stufe. Erwachsene können am 13. und 17. Juni Workshops besuchen.

25. bis 28. Juni, ab mittags: Bau einer Lego-Domstadt mit 200.000 Legosteinen.

21. August, 19 Uhr: Podiumsdiskussion zu antijudaistischen Motiven auf den Domfenstern.

18. bis 19. Oktober, 19 bis 22 Uhr: Lichttage im und am Dom.

6. Dezember, 11 Uhr: Nikolausfest für Stendaler Schüler.