Tangermünder und Havelberger erstmals gemeinsam in St. Stephan 68 Jugendliche schaffen das Abi - Linda Müller ist Jahrgangsbeste
Für 71 junge Menschen ging am Freitag offiziell die Schulzeit zu Ende. In Tangermündes St. Stephankirche erhielten 68 von ihnen ihre Abiturzeugnisse - umrahmt von Orgelklängen, musikalischen und literarischen Beiträgen.
Tangermünde l Erstmals in der gemeinsamen Geschichte der Schulstandorte Tangermünde und Havelberg des Diesterweg-Gymnasiums erhielten alle Absolventen am selben Tag, zur selben Zeit und am selben Ort ihre Abiturzeugnisse. "Für manchen mag dieser Ort ungewöhnlich, für einige vielleicht sogar gewöhnungsbedürftig sein", sagte Jürgen Weinert, Pfarrer der evangelischen St. Stephanskirche, zur Begrüßung. Denn wer bekommt sein Abizeugnis schon in einem so festlichen Rahmen, begleitet von Orgel- und Trompetenklängen überreicht? Und wem ist es dabei noch vergönnt, seinen Oberstufenkoordinator Trompete spielen zu hören und zu sehen?
Nachdem vor fünf Jahren mehr als 150 Jugendliche in Tangermünde zeitgleich ihr Abitur abgelegt hatten, weil ein Teil von ihnen nach Klasse 13, der andere nach Klasse 12 die Schule beendete, musste ein größerer Raum her. Den fand das Gymnasium damals in der St. Stephanskirche. Seitdem findet hier jährlich die festliche Zeugnisübergabe statt.
Einige hundert Besucher zählte die Veranstaltung am Freitag. Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde waren dabei, als für die Tangermünder und Havelberger Absolventen eine Lebenstür geschlossen und die nächste geöffnet wurde.
Oberstufenkoordinator Harald Schubert erinnerte daran, dass 71 Schülerinnen und Schüler zur Abiturprüfung angetreten waren, 68 ihr Reifezeugnis schafften. Mit einem Jahrgangsdurchschnitt von 2,35 war dieser besser als die beiden Vorgänger-Jahrgänge. 55 der 68 Abiturienten schafften den Schulabschluss mit einer 1 oder 2 vor dem Komma. Nicht nur diesen Fakt hielt Harald Schulbert für erwähnenswert.
Während der Zeugnisübergabe wies er darauf hin, dass es auch in diesem Jahrgang wieder etliche Schülerinnen und Schüler gegeben hatte, die neben den üblichen Abituranforderungen zusätzliche sprachliche Fähigkeiten erwarben.
Das Große Latinum schafften 2012 Lisa Charleen Behr, Elena Gohr, Vanessa Kalberlah, Sarah Lyhme und Linda Müller. Das Fremdsprachenzertifikat der Moskauer Lomonossow-Universität erwarben Max Bolle, Antje Jahns, Carolin Müller und Linda Pollock. Ihnen werden damit Kenntnisse in der russischen Sprache bescheinigt, die das Abiturniveau übersteigen. Linda Müller erwarb ein Fremdsprachenzertifikat ausgestellt durch das Bildungsministerium der Republik Frankreich. Linda Müller (in Mitte des Fotos oben) ist zugleich die Jahrgangsbeste - mit einem Notendurchschnitt von 1,1, erreicht mit 753 von 840 möglichen Punkten.
Den elf Jahrgangsbesten wurde zu ihrem Abiturzeugnis außerdem ein Online-Stipendium des Karrierenetzwerkes e-follows.net verliehen.
Während Schulleiter Ronald Müller während seiner Festansprache die komplizierten Fachthemen der Abiturzeit noch einmal in das Gedächtnis der jungen Menschen zurückrief, auch an Studienfahrten und Skikurs erinnerte und die Gestaltung des letzten Schultags lobte, hatte der Oberstufenkoordinator einen Wunsch für die Zukunft. Für ihn, so sagte er, sei der Havelberger Standort nie eine Außenstelle gewesen. Er gehöre zu Tangermünde dazu. "Ich wünsche mir, dass viele diesen Gedanken verinnerlichen." Und er dankte all jenen, die für den Festakt in St. Stephan weite Wege auf sich genommen hatten.