A14 Nordverlängerung Kosten beim Autobahn-Bau explodieren: Bleiben Stendal und die Altmark auf der Strecke?
Autobahngegner vom Verkehrswende-Bündnis Elbe-Altmark warnen vor einer möglichen Kostenexplosion beim geplanten A14-Ausbau zwischen Magdeburg und Schwerin. Geht das auf Kosten anderer Altmark-Projekte?
Stendal - Die A14-Nordverlängerung zwischen Magdeburg und Schwerin kommt und mit ihr die Gefahr, dass die Zukunft im ländlichen Raum der Altmark und des Elb-Havel-Winkels auf der Strecke bleibt. So zumindest das Argument der Mitstreiter vom Verkehrswende-Bündnis Elbe-Altmark. In ihrer Presseerklärung mahnen sie vor der Kostenexplosion beim Bundesautobahnbau in Deutschland.
Ausgaben für Weiterbau der A14 könnten deutlich steigen
Laut einer aktuellen Greenpeace-Studie mit dem Titel „Schotterpisten. Warum in den Autobahnplänen des Verkehrsministeriums Kostensteigerungen in Milliardenhöhe lauern“ würden sich die Ausgaben für den Autobahnausbau verdreifachen: Statt 50,9 Milliarden Euro würde der weitere Ausbau eines der schon heute dichtesten Fernstraßennetze der Welt die deutschen Steuerzahler rund 153 Milliarden Euro kosten, heißt es in der Mitteilung.
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Von der Kostenexplosion betroffen werden auch die Nordverlängerung der A14 und der Bau der B 190n sein. Dieses Geld fehle in der Fläche des ländlichen Raumes sowie für den dringend benötigten Ausbau eines zukunftsfähigen ÖPNV und SPNV, argumentieren die Autobahngegner.
Außerdem könnte ihrer Ansicht nach der milliardenteure Bau der A14 und B190n dazu beitragen, dass eine zukunftsfähige nachhaltige Regionalentwicklung in der Altmark nicht mehr machbar ist.
„Wenn wir Pech haben, wird die Autobahn einfach weiter gebaut – trotz fehlenden Bedarfs, trotz massiven Eingriffs in Naturschutzzonen und trotz fehlenden Geldes“, so Andrea Berger vom Verkehrswende-Bündnis Elbe-Altmark. „Die Logik des Vorhabens ist kaum mehr nachzuvollziehen. Wir merken deutlich, dass immer weniger Menschen in der Altmark vom Bau der Großstraßen in ihrer Region begeistert sind“, fügt Berger hinzu.
Nicht genug Geld für marode und sanierungsbedürftige Straßen
In der Greenpeace-Studie heißt es: „Für den Erhalt von Autobahnen und Bundesstraßen werden pro Jahr derzeit knapp 5 Milliarden Euro ausgegeben. Das reicht aber bei weitem nicht, um die Straßen auch tatsächlich in Schuss zu halten.“ 10.000 Kilometer Autobahn seien dringend sanierungsbedürftig, 4000 Autobahn- und Bundesstraßenbrücken bröckeln dahin.
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Nach Meinung des Verkehrswende-Bündnisses sei das derzeitige Denken des Bundesverkehrsministeriums, aber auch des Landesverkehrsministeriums sowie der lokalen Politiker nicht zukunftsfähig.
Verkehrswegeausbau im Großmaßstab werde noch immer als ausschließliches Instrument der Regionalentwicklung angesehen. „Es hat den Rang eines Dogmas, an dem nicht gerüttelt werden darf“, wird Diana Harnisch, Landesvorsitzende der Naturfreunde Sachsen-Anhalt, in der Pressemitteilung zitiert.