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Fachtagung anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Qualitätszertifizierung Ab heute Schlaflabor am neuen Standort

Von Doreen Schulze 01.07.2013, 03:22

Fachleute aus ganz Mitteldeutschland kamen zur Schlaftagung ins Fachklinikum Uchtspringe. Diese Veranstaltung war dem 15-jährigen Bestehen der Qualitätszertifizierung des Schlaflabors gewidmet. Heute geht dieses in neuen Räumlichkeiten in Betrieb.

Uchtspringe l Heute nimmt das Schlaflabor des Salus-Fachklinikums Uchtspringe seinen Betrieb in den neuen Räumlichkeiten im sanierten, denkmalgeschützten Haus 6 auf. Bevor Patienten dort diagnostiziert beziehungsweise behandelt werden, sahen sich am Sonnabend Schlafmediziner aus ganz Mitteldeutschland die neuen örtlichen Gegebenheiten an.

Zuvor informierten sich an die 60 Ärzte sowie Fachkräfte des Pflegedienstes bei der 15. Uchtspringer Schlaftagung über neue Forschungsergebnisse und behandlungsrelevante Aspekte der Schlafmedizin. Diese Traditionsveranstaltung des Fachklinikums war diesmal dem 15-jährigen Bestehen der Qualitätszertifizierung des Uchtspringer Schlaflabors gewidmet. Sie wurde 1998 erstmals durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) erteilt und seitdem erfolgreich verteidigt. Die Zertifizierung stellt für Patienten eine Orientierungshilfe über die Leistungsqualität einer schlafmedizinischen Einrichtung dar.

Zu Gast: Experten aus ganz Mitteldeutschland

Alle zwei Jahre erfolgt die Rezertifizierung. "Es ist eine großartige Leistung, diese Qualität so kontinuierlich aufrecht zu erhalten", machte Diplom-Psychologin Sabine Feldmann deutlich. Die Leiterin des Uchtspringer Schlaflabors sieht im neuen Standort eine zusätzliche Verbesserung des medizinischen Angebots für die Patienten. So sind nunmehr vier statt der bisher drei Betten verfügbar, hinzu kommt ein mobiles Schlaflabor. Wartelisten wird es auch in Zukunft geben, für akute Fälle ist aber eine Dringlichkeitsliste vorgesehen, "so dass wir für jeden Patienten gute Lösungen finden werden", erklärte die Schlaflaborleiterin.

Unter den Gästen der Uchtspringer Schlaftagung am Sonnabend befanden sich unter anderem auch der Vorstand und die Mitglieder des Vereins "Schlafmedizin Mitteldeutschland", die am Vortag in Tangermünde ihre Mitgliederversammlung abhielten. Auf dem Programm in Uchtspringe standen fünf Fachvorträge zur Komplexität neurologisch-psychiatrischer Schlaferkrankungen, deren Diagnostik und Behandlung immer auch eine interdisziplinäre Sichtweise erfordert. Als Referenten brachten sich Prof. Dr. med. Peter Clarenbach (Bielefeld), Dr. med. Sebastian Foellner (Magdeburg), die Rehabilitationspsychologen Nicole Beyer (Uchtspringe), Dominik Lebik (Stendal) sowie Dipl.-Psychologin Sabine Feldmann ein.

Im Schlafmedizinischen Zentrum Uchtspringe entfallen etwa 60 Prozent der Diagnosen auf das Gebiet der neurologisch und psychiatrisch bedingten Schlafstörungen. Dem Versorgungsauftrag für die Altmark-Region entsprechend, werden in Uchtspringe auch die atmungsbedingten Schlafstörungen diagnostiziert und behandelt, insbesondere das von Schnarchen und "Atemaussetzern" gekennzeichnete Schlafapnoe-Syndrom.

Schlafstörungen unbedingt ernst nehmen

"Schlafstörungen sind ein häufiges Warnsignal für körperliche, seelische oder psychosomatische Erkrankungen", erklärte Sabine Feldmann. Anhaltende Ein- und Durchschlafprobleme oder ständige Müdigkeit seien daher nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Forschungsdaten zeigen, dass eine Vielzahl von Unfällen auf Übermüdung zurückzuführen sei. Der komplexe Verlauf des Schlafes mit den verschiedenen Phasen sei inzwischen so gut erforscht, dass auch seine Wechselbeziehungen mit gesundheitlichen Beschwerden erkannt und behandelt werden können, so Feldmann.