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SOS Méditerranée Alternativer Nobelpreis - Lebensretter live in Stendal

Er ist auch als „Alternativer Nobelpreis“ bekannt: der Right Livelihood Award. Die Preisträger sollen Stendal besuchen. Sie setzen sich für Menschenrechte, Umweltschutz und mehr ein.

Von Mike Kahnert 03.05.2024, 14:48
Das Team des Schiffs „Ocean Viking“ rettet in Seenot geratene Menschen im Mittelmeer. Das Schiff gehört zum europäischen Netzwerk SOS Méditerranée und ist seit 2019 im Einsatz.
Das Team des Schiffs „Ocean Viking“ rettet in Seenot geratene Menschen im Mittelmeer. Das Schiff gehört zum europäischen Netzwerk SOS Méditerranée und ist seit 2019 im Einsatz. Foto: Stefano Belacchi

Stendal - Sie retten Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken und bringen sie in Sicherheit: die Mitglieder des europäischen Netzwerks SOS Méditerranée mit ihrem Schiff „Ocean Viking“. Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde die Hilfsorganisation 2023 mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Der Geschäftsführer der SOS Méditerranée wird Stendal am 14. Mai besuchen.

Stadt Stendal, Kaschade Stiftung und Hochschule Magdeburg-Stendal setzen damit einen seit 2018 gehegten Plan in die Tat um. Der ehemalige Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU), Ex-Hochschulchefin Anne Lequy und Hans-Jürgen Kaschade hatten die Idee für eine Veranstaltungsreihe im Jahrestakt, bei der Gewinner des Right Livelihood Awards, auch „Alternativen Nobelpreises“ genannt, nach Stendal eingeladen werden. So erklärt es Stadtsprecher Philipp Krüger bei einer Pressekonferenz.

Stendal soll profitieren können

Neben Hans-Jürgen Kaschade führen mittlerweile OB Bastian Sieler (parteilos) und Prorektor Volker Wiedemer das Projekt fort. Das Ziel ist es, Vorbilder nach Stendal einzuladen. „Wir können als Gesellschaft davon profitieren“, sagt Hans-Jürgen Kaschade. Und, auch wenn die Seenotrettung der SOS Méditerranée auf den ersten Blick nicht viel mit Stendal zu tun hat, so sagt der Ehrenbürger Stendals: „Letztendlich betrifft das, was sie tun, uns alle“.

Oberbürgermeister Bastian Sieler: „Es passt gut in die öffentliche Diskussion zum Thema Flüchtlinge.“ Die Menschen, die vom Team der „Ocean Viking“ gerettet werden, sind häufig Flüchtlinge aus Nordafrika.

Volker Wiedemer, Professor für Volkswirtschaftslehre, erhofft sich eine Markenbildung der Veranstaltungsreihe. Er kann sich gut vorstellen, dass Menschen extra nach Stendal kommen, weil sie die Gewinner des „Alternativen Nobelpreises“ in der Hansestadt live erleben können.

Jeder kann teilnehmen

Geplant ist eine Podiumsdiskussion am Dienstag, 14. Mai, um 16 Uhr im Audimax der Hochschule in der Osterburger Straße in Stendal. Eine Voranmeldung wird nicht benötigt. Hauptgast ist Carl Drexler. Der Geschäftsführer von SOS Méditerranée hat in der Vergangenheit unter anderem für Greenpeace, Habitat For Humanity und Unicef gearbeitet. Neben ihm werden Hans-Jürgen Kaschade, Jörg Fahlke (Chefarzt der Chirurgie am Johanniter-Krankenhaus) und Hochschul-Professorin Katrin Reimer-Gordinskaya an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Claudia Nothelle, Professorin für Fernsehjournalismus, wird die Veranstaltung moderieren.

Finanziert wird die Reihe „Alternativer Nobelpreis“ von der Kaschade Stiftung. Die Stadt Stendal kümmert sich um die Organisation und die Hochschule stellt die Räume, so Hans-Jürgen Kaschade. Dass es bisher nicht geklappt hat, Preisträger nach Stendal einzuladen, lag unter anderem an der Corona-Krise, erklärt der 83-Jährige.