Stephan Berner aus Tangermünde ist nicht nur Optiker, sondern auch Optometrist Altmärker trainiert mit Spezialbrille und viel Geduld die Augen der Fußballstars
Das Optikhaus Berner in Tangermünde, Tangerhütte und Jerichow kann auf mehr als 20 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Doch es gibt nicht nur Dienstleistungen im Bereich der Augenoptik, sondern das Unternehmen bedient auch die Optometrie und hat beispielsweise den VfL Wolfsburg als Kunden.
Tangermünde/Wolfsburg l "So wie auch andere Fähigkeiten des Menschen lässt sich auch die Sehfähigkeit verbessern", sagt Stephan Berner aus Tangermünde. Der Inhaber des Optikhauses Berner mit Filialen in Tangermünde, Tangerhütte und Jerichow ist nicht nur Augenoptiker, sondern auch Optometrist und hat dafür in Deutschland und den USA studiert. Seine Studienrichtung ist in den USA entstanden und etabliert sich langsam auch in Deutschland.
Im Gegensatz zur Augenoptik, die in erster Linie eine handwerkliche Tätigkeit zur Ermittlung, Anpassung und Anfertigung optischer Hilfsmittel und Korrekturen (wie zum Beispiel Brille oder Kontaktlinse) darstellt, hat die Optometrie ihren Schwerpunkt auf das beidäugige Sehen (Binokularsehen) gelegt. Sie beansprucht die Messung und Beurteilung verschiedener Sehfunktionen wie die Auge-Hand-Koordination oder auch die Augen-Motorik.
Während seines Studiums in Portland (USA) hat sich der Altmärker mit der Thematik Sportoptometrie befasst und gehört auf diesem Gebiet zu einer Handvoll Spezialisten in Deutschland. So kam es auch, dass ihn der Bundesligaverein VfL Wolfsburg verpflichtet hat, um Fußballstars wie Ivica Olic trainieren zu lassen.
"Jeden Donnerstag bin ich in Wolfsburg", sagt Berner und will langfristig mit den Fußballstars Fähigkeiten wie die Koordination, das Visualisierungsvermögen, aber auch die Schärfestellung ihrer Augen verbessern. Dabei nutzt er verschiedene Hilfsmittel wie einen Rotator, um die Augen-Bewegungen zu verbessern. Schließlich sei dies auch eine Fähigkeit und entsprechende Übungen können zu Leistungssteigerungen führen. Zu den neuesten Hilfsmitteln gehört eine LCD-Shutter-Brille. Dabei werden die Gläser für Sekundenbruchteile verdunkelt und lassen Bewegungen wie in Zeitlupe erscheinen. Mit dieser Brille versehen muss der Spieler beispielsweise einen Ball fangen. "Das schult die Reaktionsschnelligkeit", erklärt Berner. Selbst die Sehschärfe könne durch seine Übungen verbessert werden. Was der Spieler im Labor erlernt, muss er dann auf dem Platz und während des Spiels umsetzen. Mögliche Augenfehler werden im Fußball meist mit Kontaktlinsen ausgeglichen.
Eine Verbindung nach Wolfsburg hat der Unternehmer nicht nur durch seine Arbeit, sondern auch sein Sohn Fabius (12) ist beim VfL Wolfsburg und spielt dort im U14-Team.
Dass das Training der Augen durchaus zu sportlichen Erfolgen führen kann, zeigt sich am Beispiel von Meister Borussia Dortmund. Dort hat der Münchener Horst Lutz die Spieler trainiert. Deutschlandweit gibt es laut Stephan Berner etwa 150 Optometristen. Einen direkten Kollegen hat der Altmärker im Umkreis von etwa 100 Kilometern jedoch nicht. Die Arbeit auf diesem Gebiet ist jedoch nur ein Teil seines Alltages. Seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Optometrie gibt er als Lehrbeauftragter an Hochschulen in Wolfsburg und Aalen weiter.
Außerdem ist er Optiker mit Herz und Seele. Sein Unternehmen gibt es seit 1991 in Tangermünde. Es wurde damals von Vater Karl-Heinz Berner gegründet. Im Jahr 1996 kam eine Filiale in Tangerhütte und 1998 eine weitere in Jerichow dazu. Vor acht Jahren hat Stephan Berner die Firma übernommen und beschäftigt derzeit neun Mitarbeiter. Dabei setzt er auch auf den eigenen Nachwuchs und bildet seit vielen Jahren Optiker aus. Nur so sei die Firmenzukunft zu sichern, sagt er.