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Bürgermeisterwahl Amtsinhaber wird entthront - in Eichstedt im Kreis Stendal

Im Kreis Stendal geht in Eichstedt die 24-jährige Amtszeit von Bürgermeister Karlheinz Schwerin zu Ende. Der 75-Jährige unterliegt einem Newcomer, dem 33-jährigen Matthias Templin.

Von Ingo Gutsche 10.10.2023, 04:00
Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Dorfkrug in Eichstedt im Kreis Stendal gratuliert Renè Schernikau, Bürgermeister der VG Arneburg-Goldbeck, dem Sieger Matthias Templin. Er wird im Januar 2024 das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters in der Gemeinde Eichstedt antreten.
Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Dorfkrug in Eichstedt im Kreis Stendal gratuliert Renè Schernikau, Bürgermeister der VG Arneburg-Goldbeck, dem Sieger Matthias Templin. Er wird im Januar 2024 das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters in der Gemeinde Eichstedt antreten. Fotos: Ingo Gutsche

Eichstedt - Matthias Templin freut sich auf das Bürgermeisteramt, das er im Januar 2024 in der Gemeinde Eichstedt im Kreis Stendal antreten wird. Der 33-Jährige spendierte nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses durch Wahlleiterin Simone Kuhlmann im Dorfkrug „zwei, drei Runden“ Getränke für die Gäste. Zu den ersten Gratulanten zählten Simone Kuhlmann und Arneburg-Goldbecks Verbandsgemeinde-Bürgermeister René Schernikau.

Matthias Templin war den Wahltag über angespannter als sonst, wie er zugab. Er verfolgte die Auszählung der Stimmen durch den Wahlausschuss im Saal des Eichstedter Dorfkruges. Als das Ergebnis aus Baben – drei Wahllokale wurden für die Stichwahl in der Gemeinde eingerichtet – per Handy zu ihm vordrang, herrschte bei ihm leichte Zuversicht, dass er die Oberhand behalten könnte. Templin rechnete wie der amtierende Bürgermeister Karlheinz Schwerin wie im ersten Wahlgang Mitte September mit einem knappen Ausgang.

Die Wahlhelfer in Eichstedt beim Auszählen der Stimmen der Stichwahl im Saal des Dorfkruges.
Die Wahlhelfer in Eichstedt beim Auszählen der Stimmen der Stichwahl im Saal des Dorfkruges.
Foto: Ingo Gutsche

Hierbei schied mit Uwe Schulze der Kandidat aus dem Nachbardorf Baben aus. Templin erreichte dort zur Stichwahl 43 Stimmen mehr als Schwerin. Zwar blieb der langjährige Bürgermeister in Lindtorf mit sieben Stimmen vor seinem Widersacher, allerdings verlor Schwerin auch das Duell im Wahllokal Eichstedt. „Mit diesem Vorsprung hätte ich nicht gerechnet“, sagte Matthias Templin und freute sich über den Erfolg in der Stichwahl. In Eichstedt hatte er 54 Stimmen Vorsprung, in der Endabrechnung waren es gar 90.

Karlheinz Schwerin sei nach eigenem Bekunden nicht enttäuscht. Er werde dem neuen Bürgermeister zum Wahlsieg gratulieren, wie er versicherte. „Ich werde bis zu meinem letzten Tag als Bürgermeister akkurat weiterarbeiten“, betont der 75-Jährige, der zweifelsohne in den vergangenen Jahren große Verdienste in der Gemeinde erwarb und mit dem Rat mehrere Projekte umsetzte.

Viele Glückwünsche nahm der künftige Bürgermeister der Gemeinde Eichstedt bereits am Sonntag entgegen. „Das Handy war voll“ von Mitteilungen. Der 33-Jährige, der beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) in Stendal tätig ist, hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Ratsmitgliedern. AG-Bürgermeister René Schernikau möchte Matthias Templin demnächst seine kommenden Ansprechpartner in der Verwaltung vorstellen, auch der Besuch eines entsprechenden Seminars sei möglich.

Templin, der als stellvertretender Wehrleiter bei der Feuerwehr Eichstedt fungiert, möchte sich in seiner Amtszeit dafür einsetzen, dass die Sitzungen des Gemeinderates im Wechsel in den Dörfern der Gemeinde stattfinden. Außerdem schwebt ihm vor, regelmäßig Bürgermeister-Sprechstunden anzubieten.