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Selbsthilfe Depression, Suchtprobleme und Demenz: Ansprechpartnerin im Landkreis Stendal hilft bei Suche nach Selbsthilfegruppen

Im Landkreis Stendal gibt es die sogenannte Selbsthilfekontaktstelle Altmark mit Sitz in Stendal. Deren neue Ansprechpartnerin Astrid Elling hilft Menschen, eine geeignete Selbsthilfegruppe zu finden. Auch für Angehörige gibt es Angebote.

Von Tobias Hofbauer Aktualisiert: 19.07.2023, 17:13
Astrid Elling ist die neue Ansprechpartnerin der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Landkreis Stendal.
Astrid Elling ist die neue Ansprechpartnerin der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Landkreis Stendal. Foto: Tobias Hofbauer

Stendal - Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist das Konzept der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Stendal. Und es geht auf. Mehr als zwei Jahrzehnte bietet der Verband freiwillig Hilfe an – unterstützt von der Deutschen Rentenversicherung und den Kranken- sowie Pflegekassen.

Seit dem 1. Juli hat Astrid Elling die Verantwortung für nicht weniger als 60 Selbsthilfegruppen im Landkreis Stendal übernommen, darunter Städte wie Havelberg und Osterburg.

Treffen mit Demenzkranken und Menschen mit Suchtproblemen

„Die Selbsthilfegruppen, die sich der Bewältigung gesundheitlicher Beeinträchtigungen, chronischer Krankheiten, Suchtproblemen, Depressionen und Demenz verschrieben haben, bieten Betroffenen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig Mut zuzusprechen“, zählt die 52-Jährige auf. In der Welt von Astrid Elling geht es darum, Menschen zusammenzubringen, die in ähnlichen Situationen stecken und auf der Suche nach Unterstützung und Verständnis sind, veranschaulicht sie ihre Arbeit.

Das Angebot der Selbsthilfegruppen richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, und die Themen sind so vielfältig wie das Leben selbst. Obwohl die Treffen von den Mitgliedern selbst geleitet werden, steht Astrid Elling stets unterstützend zur Seite. Das sorge für eine herzliche und einladende Atmosphäre, die viele Menschen dazu ermutigt, sich zu öffnen und Teil der Gruppe zu werden.

Vor ihrer Anstellung als Ansprechpartnerin in der Kontaktstelle des Paritätischen in Stendal arbeitete die 52-Jährige 33 Jahre lang in der Jugendhilfe des Jugendamtes und beschloss, dass es an der Zeit sei, eine neue Herausforderung anzunehmen.

„Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen sollte nicht unterschätzt werden“, betont Astrid Elling. „Sie dienen nicht nur als Quelle des Trostes, sondern auch als Plattform für den Austausch von Informationen.“ Dabei entscheiden die Mitglieder selbst, wie oft sie sich treffen möchten. Ob wöchentlich oder monatlich.

Doch nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihre Angehörigen und Partner sei die Selbsthilfekontaktstelle eine wichtige Anlaufstelle, sagt Astrid Elling. Unterstützung erfahren diese anhand von Kontakten und Empfehlungen zu professionellen Stellen.

Derzeit sucht Astrid Elling nach weiteren Gruppen, die Unterstützung benötigen. „Wenn es noch keine Gruppe gibt, die den Bedürfnissen der Betroffenen entspricht, können wir auch unkompliziert eine neue gründen“, erklärt sie. Ab sechs Mitgliedern bestehe sogar die Möglichkeit, finanzielle Förderung zu erhalten, die die Anmietung von weiteren Räumen ermöglicht. Für Treffen sei das allerdings nicht notwendig. Einige der Gruppenmitglieder würden auch gemeinsam Ausflüge unternehmen, beispielsweise in den Tiergarten.

Betroffene müssen den ersten Schritt machen

„Die Selbsthilfekontaktstelle ist kein Allheilmittel, aber sie vermittelt Menschen den Glauben an ihre eigene Stärke“, sagt die Ansprechpartnerin und fügt hinzu: „Wir sind keine Beratungsstelle, sondern vielmehr Vermittler zwischen Gleichgesinnten.“ Dabei sei es wichtig, dass Interessierte den ersten Schritt machen und sich Hilfe suchen wollen.

Die Kontaktstelle ist erreichbar unter Telefon 0171/814 27 12 oder über die Internetseite www.selbsthilfekontaktstellen-lsa.de.