"Blumenstrauß des Montas" geht an Volker Günzl vom Altmark-Ensemble Der Mann, der alles kann
Den Blumenstrauß des Monats September bekommt Volker Günzl von der Volksstimme überreicht. Er ist seit vielen Jahren Leiter der Instrumentalgruppe des Altmark-Ensembles. Und noch viel mehr.
Stendal l Es ist gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten, wann Volker Günzl mit welchem Instrument in welchem Ensemble oder auch einfach nur so anfing. Irgendwie, so hat man den Eindruck, hat er schon immer alles gespielt, hat hier dirigiert und dort im Orchester mitgespielt. Und obwohl es hier jetzt um sein Wirken im Altmark-Ensemble gehen soll, kann man alles andere nicht davon loslösen.
Fest steht: Musik hat im Leben des 69-Jährigen immer eine Rolle gespielt. Als Kind fing er mit Klavier und Akkordeon an, bald kam Gitarre dazu und der Kontrabass, und dann erfährt man noch, dass er auch Tenorhorn spielt und sogar Schlagzeug und auch Dirigieren studiert hat. Günzl, von Beruf Lehrer für Kunst und Werken, unterrichtet diverse Instrumente an der Kreismusikschule in Osterburg, dirigiert die Rolandmusikanten und spielt im Altmark-Ensemble nicht nur Kontrabass, sondern leitet die kleine Instrumentalgruppe auch und schreibt Stücke extra für ihre Besetzung um.
Für seine Kollegen vom Altmark-Ensemble war schnell klar, dass Volker Günzl den Blumenstrauß verdient hat: "Seit 14 Jahren leitet er die Instrumentalgruppe, die aus vielen Auftritten unseres Ensembles nicht mehr wegzudenken ist", sagt Vorsitzende Gabriele Stieding. "Die gut ausgesuchten Instrumentalstücke, die in guter Qualität dargebracht werden, sind eine Bereicherung für unsere Programme und kommen stets gut an beim Publikum."
Dafür müssen sich die Sängerinnen und Sänger und seine Mitstreiter in der In-strumentalgruppe manchmal auch seine etwas ruppige Art gefallen lassen, wenn er einen falschen Ton gehört hat oder etwas seiner Erfahrung nach anders gespielt oder gesungen werden müsste. "Die kennen mich und wissen, dass ich motzig bin", sagt Günzl, ohne eine Miene zu verziehen. Denn es geht ihm immer ums Gesamtwerk, "man will doch zusammen was erreichen". Ihm ist es auch wichtig, dass man sich auf Neues einlässt, Veränderungen nicht scheut. "Das ist doch das Schöne an der Musik, dass man sie gestalten und sich einbringen kann."
Musik bestimmt sein Leben, aber zu Hause muss es dann auch mal gut sein damit. "Man muss den Kopf auch mal freikriegen." Nur zum Einschlafen stöpselt er sich Kopfhörer vom Handy ins Ohr, hört ein bisschen Musik, Nachrichten... und dann ist er weg. Ansonsten zieht sich der mit zwei Kindern, zwei Enkeln und einem Urenkel gesegnete Günzl in den Garten oder zum Holzbasteln zurück, baut Vogelkästen und ist dann zufrieden mit sich und der Welt. Gedanklich ist Volker Günzl schon im nächsten Jahr, da wird er 70 und hat einen Plan: mit seinem Sohn ein Boot bauen.