Kooperation zwischen Elbe-Saale-Bahn und Rudolf-Hildebrand-Gymnasium / Berufsorientierung im Fokus Die Bahn hält am Mönchskirchhof
Seit gestern hält die Bahn auch am Mönchskirchhof – rein metaphorisch. Denn kein neuer Haltepunkt wurde geschaffen, sondern eine Kooperation zwischen Schule und Verkehrsunternehmen. Das Rudolf-Hildebrand-Gymnasium ist die erste Schule in Sachsen-Anhalt, die diese Zusammenarbeit zur Berufsorientierung eingeht.
Stendal. Der "Regionalexpress Rudolf Hildebrand" nimmt seit gestern Fahrt auf. Mit einem symbolischen Zuglaufschild wurde die Unterschrift unter die Kooperation des Verkehrsbetriebes Elbe-Saale der DB Regio Südost mit dem Rudolf-Hildebrand-Gymnasium bekräftigt. Beide Einrichtungen arbeiten künftig für einen erfolgreichen Berufs- und Studienstart der Schüler enger zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung haben gestern André Stimmel, Leiter des Verkehrsbetriebes Elbe-Saale-Bahn, und Schulleiterin Dr. Anne-Dore Meißner unterzeichnet.
Profitieren sollen von dieser in Sachsen-Anhalt bislang einzigartigen Kooperation natürlich beide Seiten. So soll der Praxisbezug im Schulunterricht verstärkt und damit die frühzeitige Studien- und Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler verbessert werden. Das Verkehrsunternehmen erhalte zudem einen Einblick in die erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler. Oberstes Ziel dabei, so Stimmel, sei die Nachwuchsgewinnung. Denn neben den klassischen Berufen Kaufmann für Verkehrsdienst und Lokführer würden eben auch studierte Mitarbeiter gesucht.
"Im Rahmen der Zusammenarbeit können wir die Jugendlichen bereits in der Schule gezielter auf den späteren Berufsalltag vorbereiten und zugleich als Unternehmen Erkenntnisse gewinnen, wo unsere Berufsausbildung ansetzen muss", sagte Stimmel. Mit der Vorstellung von Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen, Bewerbertrainings und Schülerpraktika sollen die Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich informierter und damit motivierter für einen Beruf oder eine Studienrichtung zu entscheiden. Zudem würden sie bevorzugt, wenn es um Aktionen der Bahn geht oder um die Vergabe von Plätzen zum Beispiel beim Girls‘ Day.
Erste Schule in Sachsen-Anhalt
Schulleiterin Meißner ist von der Zusammenarbeit begeistert: "Damit haben wir einen Partner zur Seite, der den Blick unserer Schüler erweitert und interessante Möglichkeiten für ihre berufliche Ausbildung aufzeigen kann. Gleichzeitig unterstützt die Zusammenarbeit die Umsetzung unserer Konzepte zur Berufswahl." Die Schüler der 9a, die gestern bei der Kooperationsunterzeichnung mit dabei waren, zeigten sich zumindest schon mal sehr aufgeschlossen und neugierig und hatten Gelegenheit, sich einen der Regionalzüge, die auch im Raum Stendal verkehren, mal ausführlich zeigen zu lassen.
Aber nicht nur die Schüler sollen von der Zusammenarbeit profitieren. Auch die Pädagogen des Gymnasiums sollen Einblicke ins Unternehmen bekommen, zum Beispiel durch Betriebsbesichtigungen und Fachvorträge.
Das Rudolf-Hildebrand-Gymnasium in Stendal ist die erste Schule, mit der das Bahn-Verkehrsunternehmen eine Kooperation eingeht. Bis zu vier weitere Schulen in Sachsen-Anhalt sollen dazukommen.