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125-Jahr-Feier am Sonnabend: Gabriele Bark führt durchs Altmärkische Museum und erklärt das Depot Die große Schatzkiste der Altmark wird geöffnet

Von Nora Knappe 20.02.2013, 02:12

Ein 125. Geburtstag ist schon was Besonderes, und deshalb wird der des Altmärkischen Museums gleich zweimal gefeiert. Los geht es dieses Wochenende, die zweite Sause findet im Herbst statt. Museumschefin Gabriele Bark hat dafür auch einige Schätze parat.

Stendal l "Das ist das Spannende an meiner Arbeit hier", sagt Gabriele Bark mit leuchtenden Augen und holt zwei große Fotografien hervor - alte Innenansichten der Katharinenkirche, als sie noch Kirche war, samt Orgelempore und Altar. "Das sind wahre Schätze, und manchmal entdeckt man sie zufällig, weil man gerade etwas anderes sucht." Wenig später zeigt sie eine wurmstichige Holzfigur aus dem 16. Jahrhundert, die Heilige Margarethe. Noch so ein Schatz. "Die wurde noch nie in einer Ausstellung gezeigt." Aber das könnte sich bald ändern.

Denn für Herbst ist eine Sonderschau zum 125-jährigen Bestehen des Altmärkischen Museums geplant, "eine Reise durch die Stadtgeschichte, die Ausgrabungsfunde aus Stendal zeigt", sagt Bark. Dieses wird der zweite Teil der großen Geburtstagsfeier für das Altmärkische Museum. Am 25. Oktober 1888 wurde es gegründet, hatte sein Domizil damals noch im Dom-Kreuzgang. Nach dem Krieg war es zeitweilig im Ratskeller untergebracht, erst 1963/64 zog es in das einstige Katharinenkloster.

Für Gabriele Bark sind diese Zeiten so spannend wie ihre Arbeit selbst. 1994 fing sie als Museumspädagogin im Altmärkischen Museum an, leitet es seit 2008. "Schuld daran, dass ich Museologie studiert habe, war mein Geschichtslehrer", bekennt sie lachend. "Er hat uns gezeigt, Vorheriges zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen, Altes zu bewahren." Und Geschichte, so erinnert sich Bark an seinen Leitspruch, ist nicht nur die große Weltgeschichte, sondern auch die lokale und regionale. "Da gibt es so viele Kostbarkeiten, die von Menschen geschaffen und erdacht wurden und die alle ein Puzzleteil im Gesamtbild sind."

Und deshalb kann sich Gabriele Bark (51) auch so sehr für die altmärkische Geschichte begeistern. In den letzten Jahren waren es insbesondere die Ausgrabungen in Stendals Altstadt - vom alten Pilgerzeichen über die Bohlenwege bis zu den Entwässerungsanlagen -, die die Neugier in ihr geweckt haben.

Aber auch im Museum selbst lagerten noch so manche Schätze, die es sich lohnen würde zu zeigen. Einige davon und auch solche, die schon Teil von Ausstellungen waren, bekommen Besucher beim Auftakt der Geburtstagsfeier am Sonnabend zu sehen. Um 10.30 Uhr werden sie durchs Museum und durchs Depot geführt. Dort wird anhand der archäologischen Sammlung nicht nur erklärt, wie die Fundstücke registriert und geordnet werden, sondern auch wie daraus ein Ausstellungskonzept entsteht. "Ich möchte die Leute neugierig machen aufs Museum", sagt Gabriele Bark, "und ein Bewusstsein für die Vergangenheit wecken." So wie einst ihr Geschichtslehrer das bei ihr geschafft hat.