Landtagswahl 2021 Dorothea Frederking will für Stendal zum dritten Mal in den Landtag
Dorothea Frederking wohnt in Magdeburg, ihr politisches Herz schlägt aber für die Altmark. Bei den Landtagswahlen will sie zum dritten Mal ins Parlament einziehen.

Als erfahrene Politikerin ist Dorothea Frederking natürlich vorbereitet. Grüne Plastikschweinchen hat sie auf dem Hinterhof ihres Wahlkreisbüros im Stendaler Schadewachten aufgestellt. Auf einem kleinen Tisch stehen Windrad-Modelle. Dezente Hinweise, mit welchen Themen sich die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen vor allem beschäftigt: Landwirtschaft und Energiepolitik. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wohlgemerkt.Klimakrise treibt sie umDer Klimawandel treibt die Diplom-Ingenieurin für Lebensmitteltechnologie um. Seit mehreren Jahrzehnten schon. Die Erderwärmung zu verhindern, gab überhaupt den Ausschlag, sich politisch in ihrer Partei zu engagieren. Vor 21 Jahren trat sie den Grünen bei.
Dem kommunalpolitischen Engagement in ihrer Wahlheimat Magdeburg folgte 2011 der Einzug in den Landtag für den Wahlkreis Stendal-Bismark. „Dass ich nicht in der Altmark wohne, mindert aber nicht meine Verbundenheit mit der Region“, betont Frederking.
Wenn sie zwischen Arendsee und Tangerhütte unterwegs ist, spüre sie ein tiefes Heimatgefühl, sagt die gebürtige Ostwestfälin, die Mitte der 1990er-Jahre nach ihrem Studium in Berlin nach Sachsen-Anhalt kam.
Mit zwei Legislaturperioden im Landesparlament gehört sie zu den Urgesteinen der altmärkischen Politik. Dass sie sich um eine dritte bewirbt, war keineswegs selbstverständlich. Klassische Amtsmüdigkeit, die sich bei einigen nach vielen Jahren im Betrieb breitmacht, war jedoch nicht der Grund für die Zweifel. „Ich habe überlegt, ob es nicht noch eine bessere Möglichkeit gibt, um meine Anliegen in die Tat umzusetzen“, erzählt sie freimütig.
Eine konkrete Option hatte sich tatsächlich aufgetan. Für eine Energiegenossenschaft in Magdeburg hätte sie arbeiten können. Doch konnte sie sich am Ende nicht dazu durchringen.Privates ist politischSollte sie erneut in den Landtag einziehen, will sie ihre Leitlinien weiter im Blick behalten. „Ich will die Landwirtschaft auf grünere Füße stellen. Weg von dem Denken, dass es immer größer und mehr sein muss“, nennt sie als eines ihrer Ziele. Die Vermarktung regionaler Produkte vor Ort möchte sie fördern. Dass sie damit bei vielen Landwirten in der Region auf Skepsis stößt, ist ihr bewusst. Nicht alle schreiben ihrer Partei auf dem Feld der Landwirtschaftspolitik Kompetenzen zu.
Überzeugungsarbeit könnte auch nötig sein, wenn sie über ihre Mobilitätspläne spricht. Den Personennahverkehr im ländlichen Raum zu fördern, ist ihr ein Herzensanliegen. „Das Stichwort ist Mobilitätspunkte. Hohenwulsch ist ein gutes Beispiel. Dort kann man mit dem Pkw hinfahren und dann mit dem Zug weiterfahren“, beschreibt sie ihren Ansatz. In diesem Sinne geht sie mit einem guten Beispiel voran. Ein Auto besitzt sie nicht. Wenn sie aus Magdeburg zu Terminen in ihren Wahlkreis fährt, nimmt sie den Zug. „Bei Terminen, die bis zu fünf Kilometer vom Bahnhof entfernt sind, fahre ich mit dem Rad weiter“, sagt sie. Ansonsten lässt sie sich abholen.
Lange bevor es besonders in Großstädten zum Trend wurde, besitzt sie ein Lastenfahrrad: „Das habe ich vor fast 25 Jahren durch Zufall bekommen. Entsprechend schwerfällig ist es“, sagt sie lachend.
Dass das Private bei ihr ein Stück weit politisch ist, schlägt sich bei einem ihrer liebsten Hobbys nieder. Steht sie mit ihrem Mann in der Küche und kocht – was sehr häufig vorkommt – landet vor allem Gemüse von regionalen Erzeugern in der Pfanne. „Fleisch essen wir nicht so häufig, sind aber keine Vegetarie