Ein Apfelbäumchen wird zum Denkmal

Von Andrea Pirch

Stendal. Er wurde von allen umringt und jeder wollte ihn berühren. Der Star im Schulgarten der Grundschule "Am Stadtsee" in Stendal war gestern ein kleiner Apfelbaum. Eigentlich nichts besonderes. Eigenhändig hatten die Schüler voller Begeisterung gegraben, gegossen, geschuftet und geschwitzt, um für ihn einen ganz besonderen Platz zu schaffen. Mit dem Baum hat sich die Klasse 4a ein Denkmal gesetzt. Er ist eine bleibende Erinnerung an die schöne Grundschulzeit, die für die 19 Kinder schon bald zu Ende sein wird.

Das Einpflanzen beaufsichtigte die Schulgartenlehrerin Frau Leidel, aber ihre Ratschläge wurden nur selten benötigt. Die Schülerinnen und Schüler hatten im Schulgartenunterricht sehr gut aufgepasst und konnten den Baum fast ohne ihre Hilfe in die Erde setzen.

Nur wenn es darum ging, wer den nächsten Spatenstich machen und die nächste Wasserladung auf die Pflanze gießen durfte, musste die Lehrerin manchmal für Ruhe sorgen.

Auch an Erfahrung mangelte es nicht, denn vor einiger Zeit hatte die Schule sich an einer Pflanzaktion im Stendaler Stadtforst beteiligt. Schon damals mussten die Schüler mit anpacken und konnten auf diese Weise einiges lernen.

Eine vergleichbare Aktion wie das Pflanzen des Apfelbäumchens gab es noch nie. Die Klasse 4a ist die erste, die sich auf diese Weise verewigt hat. Klassenlehrerin Carola Ebert freute sich mit ihren Schülern und ermunterte sie immer wieder, wenn beim Graben doch die Kraft nachließ. Auch die Direktorin Silke Kahrstedt war von der Idee begeistert. Damit auch jeder weiß, wem das Schmuckstück gehört, fand sogar ein kleiner Stein mit einer bunten Aufschrift seinen Platz am Fuß der Pflanze.

Angestoßen wurde das Projekt von den Eltern, auch der Baum wurde letztendlich von ihnen gesponsert. Bei der Pflanzaktion waren einige Vertreter des Elternrates anwesend, um ihn gebührend zu bewundern. Nun hoffen alle, dass er bald blüht und Früchte trägt.

Leider werden sie das als Grundschüler nicht mehr erleben, aber andere Klassen haben hoffentlich noch ihre Freude. Und wenn sie später am Zaun des Gartens vorbeigehen und aus dem kleinen Baum ein großer geworden ist, können sie vielleicht einen Arm durch die Gitterstäbe stecken und seine Äpfel kosten.