Jugendwehr Hämerten ist mit Eifer bei der Sache, Wehrleiter schickt Briefe an 70 erwachsene Dorfbewohner Ein tolles Team: Bernd Schmidt und seine Truppe
Die Freiwillige Feuerwehr Hämerten zählt 22 Mitglieder. Vier von ihnen gehören der Ehrenabteilung an. 18 könnten bei Einsätzen dabei sein, würden sie am Wohnort arbeiten. Da das nicht der Fall ist, gilt die Truppe nach wie vor als nicht einsatzfähig.
Hämerten l Sie sind hochqualifiziert und doch dazu verdammt, im Ernstfall nur als Reserve gerufen zu werden: die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hämerten. Der Grund: Es gibt kaum einen Wochentag, eine Uhrzeit, an dem minimal sechs Kameraden zeitgleich im Ort sind. Und so viele aktive Mitglieder braucht es, um als einsatzfähige Truppe zu gelten.
Jüngstes Beispiel war der Scheunenbrand in Hämerten. Ohne die Hilfe der Tangermünder Kameraden wäre ein Einsatz rechtlich nicht möglich gewesen.
Während der Jahreshauptversammlung der Hämerter Wehr vor wenigen Tagen ließ Wehrleiter Andreas Jäger die Ereignisse der vergangenen Monate noch einmal Revue passieren. Außerdem erhielten jene ihre Ehrung, die im Juli während der 120-Jahr-Feier der Feuerwehr nicht dabei sein konnten: Holm Stolzenberg für 10 Jahre, Maik Kreis für 25 Jahre und Bernd Jäger für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
"Bisher gab es noch keine Reaktionen."
Wehrleiter Andreas Jäger
Seit kurzer Zeit sind die Kameraden der Wehr um ein Mitglied reicher. Norbert Dörlitz hat sich dazu entschlossen, aktiv in der Truppe mitzuarbeiten. Um weitere Männer und Frauen aus dem Ort für den Dienst in der Truppe zu rekrutieren, hat Wehrleiter Andreas Jäger jetzt in Zusammenarbeit mit Stadtwehrleiter Michael Classe eine Aktion gestartet. Viele Tangermünder werden sich daran erinnern, vor wenigen Monaten von der Stadtverwaltung angeschrieben und zur Mitgliedschaft in der Wehr aufgefordert worden zu sein. Männer und Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahre erhielten Anfang Dezember nun auch in Hämerten ein solches Schreiben. "70 Briefe gingen raus", sagt Jäger, selbst beeindruckt von der Zahl der Einwohner, die zu dieser Altersgruppe zählen. "Bislang hat es jedoch noch gar keine Reaktionen gegeben."
Anders sieht hingegen das Engagement der jüngsten Hämerter aus. "Das ist schon eine richtige eingeschworene Truppe", sagt Jugendwart Bernd Schmidt nicht ohne Stolz. Vier Mädchen und zwei Jungen bilden derzeit die Jugendwehr. Lukas Bieler, der diese in der Vergangenheit gestärkt hatte, gehörte inzwischen zur Erwachsenenwehr.
"Das ist eine richtig eingeschworene Truppe."
Jugendwart Bernd Schmidt
Dafür sind die sechs mit viel Eifer bei der Sache. Alle 14 Tage treffen sie sich. "Wir mögen uns inzwischen richtig gut", lautet die Einschätzung von Bernd Schmidt, der seit vielen Jahren mit großem Spaß Nachwuchskräfte für die Wehr ausbildet. Eine solche, wie die jetzige, hatte er allerdings noch nie. "Wenn es den beiden gefällt, dann haben auch alle anderen ihren Spaß", sagt er und meint damit Melanie Bahr und Charlyn Kreis. Das Duo hat seinen "Chef" im Griff und außerdem die kleine Truppe hinter sich.
Dass die Mädchen und Jungen Spaß am Leben in und mit der Wehr haben, zeigen sie jedes Jahr zur Versammlung im Dezember. Jahr für Jahr steigert sich das Programm, das sie hier bieten. "In diesem Jahr haben sie uns bestimmt eine halbe Stunde unterhalten", verraten Bernd Schmidt und Andreas Jäger rückblickend. War es im vergangenen Jahr ein bebilderter Rückblick, so hatten sie sich dieses Jahr jede Menge Geschichten zu Personen in der Wehr einfallen lassen. Zuletzt gab es noch ein selbst gebasteltes Geschenk für den Jugendwart.
Mit ihm und dem Wehrleiter erlebte die kleine Truppe am Mittwoch den Jahresabschluss auf der Schönhauser Kegelbahn.