Drei junge Damen im FÖJ unterstützen seit September das Team des Zönu Freiwillige hinterlassen Spuren in Buch
Vera Brune, Lisa-Sophie Becker und Mareike Preuß unterstützen seit September das Team im Zönu in Buch. Die drei 18-jährigen Damen leisten ihr freiwilliges ökologisches Jahr.
Buch l Ein 380-Seelen-Dörfchen in der dünn besiedelten Altmark, ohne Disco, Einkaufs- tempel oder Kino ist nicht gerade das, was anziehend auf junge Frauen wirkt. Lisa-Sophie Becker aus Halle und Mareike Preuß aus der Nähe von Gifhorn entschieden sich bewusst für Buch, um dort ein Jahr lang zu leben und zu arbeiten. Gemeinsam mit Vera Brune aus Storkau absolvieren sie im Zentrum für Ökologie, Natur- und Umweltschutz (Zönu) ihr freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ).
Über ihre beruflichen Ziele haben sie schon halbwegs klare Vorstellungen. Vera Brune möchte Ernährungswissenschaften studieren, Lisa-Sophie Becker Landschaftsbau und Grünflächenmanagement und Mareike Preuß Garten- und Landschaftsbau. Das FÖJ brauchen sie entweder als Praktikum oder sie wollen testen, ob ihre Berufswahl auch die richtige ist.
Kaum jemand entscheide sich für ein FÖJ in Buch, um nur Zeit zu überbrücken, weiß Zönu-Leiterin Uta Neuhäuser. Teilweise würden die FÖJler im Laufe des Jahres aber ihre Prioritäten anders setzen. Da entscheide sich ein scheinbarer Biologe schon mal für eine pädagogische Karriere und ein angehender Erzieher merkt, dass ihm die Arbeit mit Kindern doch nicht im Blut liegt.
Da das Zönu sehr stark im Bereich der Umweltbildung aktiv ist, liegen auch die Schwerpunkte der derzeitigen FÖJlerinnen auf dem pädagogischen Sektor. Die Hallenserin hat dabei für sich entdeckt, dass ihr diese Tätigkeit liegt. Sie begleitet Mädchen und Jungen gern während der Schlauchboot- oder Radtouren und sie ist auch gern dabei, wenn die Zönu-Mitarbeiter in Schulen oder Kindergärten die Natur erklären. Auch ihr Projekt, welches sie während des einen Jahres auf die Beine stellen muss, ist pädagogischer Art. Sie entwickelt ein Programm für Kinder, in dem diese die Natur mit allen Sinnen erleben können.
Zönu ist seit 20 Jahren FÖJ-Einsatzstelle
Mareike Preuß macht die pädagogische Arbeit auch Spaß, ihre Erfüllung sieht sie darin aber nicht. Sie wird durch ihr Projekt auf die Elsholzwiesen geführt, wo sie in den kommenden Monaten die Vögel beobachten soll. Sie geht der Frage nach, welche Arten dort noch oder wieder vorhanden sind. So liefert sie Grundlagen, aus denen später praktische Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Mit Projekten dieser Art habe bisher jeder FÖJler dem Zönu etwas Dauerhaftes hinterlassen, weiß Uta Neuhäuser, die in diesem Zusammenhang ein Heilkräuterbeet, eine Streuobstwiese und ein Bienenhaus als Beispiele erwähnt. Laut der Zönu-Leiterin ist diese Einrichtung bereits seit 20 Jahren für die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt FÖJ-Einsatzstelle. Mehr als 40 Jugendliche hätten in dieser Zeit hinter die Kulissen des Zönu blicken können. Viele kämen aus anderen Bundesländern, selbst aus Baden-Württemberg, nur etwa 20 Prozent seien im Landkreis Stendal zu Hause. "Zu sehr vielen einstigen FÖJlern haben wir noch Kontakt", so Uta Neuhäuser. Eine Ehemalige sei gerade Mutti geworden "und wir FÖJ-Großeltern", scherzt die Biologin.