Maikundgebung mit Kinder- und Familienfest gestern im Tiergarten Geidies gegen "kurzsichtige Sparerei" und für Mindestlöhne
Stendal l Gegen eine "kurzsichtige Sparerei" auch in Zeiten der Euro-Krise wandte sich Jürgen Geidies während der Maikundgebung des Deutsches Gewerkschaftsbundes (DGB) am gestrigen Dienstag im Stendaler Tiergarten. Der Geschäftsstellenleiter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Magdeburg, der in Goldbeck zu Hause ist und diesmal die Maiansprache hielt, argumentierte mit Verweis auf das Konjunkturpaket, im Osten Deutschlands sei viel Geld in die Hand genommen, aber auch viel erreicht worden.
Der DGB hatte seine Maikundgebungen unter das zentrale Motto "Gute Arbeit für Europa - gerechte Löhne, soziale Sicherheit" gestellt. Das waren dann auch die Säulen in der Rede von Geidies, der seit 21 Jahren für die Eisenbahnergewerkschaft tätig ist. Er sprach sich für die Einführung von Mindestlöhnen aus, gerechten Löhnen. "Die Beschäftigten müssen an der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen in den vergangenen Monaten beteiligt werden." Schließlich sei sie das Ergebnis ihrer Arbeit.
Das sah er sich im Einklang mit Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz, der ein Grußwort gehalten hatte. Er machte zwar keinen Hehl daraus, dass der neue Tarifvertrag im öffentlichen Dienst zu steigenden Ausgaben der Stadt führt, meinte aber auch: "Die Mehrzahl der Mitarbeiter hat sich die höheren Löhne verdient."
Zur Maikundgebung zählte der Tiergarten knapp 1100 Besucher, so dass die von der SPD verteilten 500 roten Nelken schnell unters Volk gebracht waren. Zum Kinder- und Familienfest, dass sich an die Kundgebung anschloss, strömten dann noch weitere Gäste in die Heimstatt von Bär und Tiger.