Nach fünf Monaten Jugendzentrum öffnet wieder
Am 1. Februar begrüßt ein bekanntes Gesicht die Gäste des Jugendfreizeitzentrums in Bismark im Landkreis Stendal
Bismark. - Fünf Monate, oder anders gesagt 153 lange Tage war das Jugendfreizeitzentrum in Bismark wegen Personalmangels geschlossen. Mittlerweile ist eine neue Leiterin gefunden, die Tinte unter den Verträgen trocken. Heute in einer Woche, also kommenden Sonnabend, öffnet der Jugendclub in der Straße der Einheit wieder seine Türen.
Wenn am 1. Februar die Türen erstmals wieder offen stehen, wird ein bekanntes Gesicht die Kinder und Jugendlichen begrüßen. Ein Großteil des Bismarker Nachwuchses kennt Jaqueline Fischer aus Holzhausen bereits. Von 2018 bis 2019 arbeitete die 42-Jährige bereits im JFZ. Aber auch als Mitglied des Heimatvereins „Goldene Laus“, der eine hervorragende Jugendarbeit betreibt, ist Fischer bekannt. Bei Veranstaltungen betreut sie regelmäßig den Bastelstand des Vereins. Die gelernte Kauffrau im Gesundheitswesen ist in Lutherstadt Wittenberg geboren, verbrachte ihre Jugend in Berlin, ehe sie der Liebe wegen 2003 in die Altmark zog.
Apropos Basteln. Nachmittage, an denen die Kinder und Jugendlichen mit den verschiedensten Materialien selbst aktiv werden können, wird es in Zukunft somit auch wieder im Jugendclub geben. Aber das ist längst noch nicht alles. Spielenachmittage, Turniere im Billard und Dart stehen ebenfalls bald wieder auf dem Wochenplan. Am Herzen liegt der neuen Leiterin auch die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen bei den Hausaufgaben.
In einem sicheren Raum austoben, aber auch ausruhen können sich die Kinder und Jugendlichen in den ersten vier Wochen zu unterschiedlichen Zeiten. Vom 4. bis 8. Februar (5. Februar geschlossen) und vom 18. bis 22. Februar ist jeweils dienstags bis sonnabends von 14 bis 19 Uhr geöffnet, vom 10. bis 14. Februar und vom 24. und 28. Februar montags bis freitags von 15.30 bis 20.30 Uhr. „Wir wollen im Februar und März auch längere Öffnungszeiten ausprobieren. Im April setzen wir uns dann zusammen und entscheiden anhand des Interesses der Kinder über die künftigen Öffnungszeiten“, erklärt Julian Reinecke vom Träger Internationaler Bund (IB).
„Es hat mir damals schon sehr viel Spaß gemacht, hier zu arbeiten und mit den Kindern in Kontakt zu kommen. Auch der Zuspruch beim Basteln für den Heimatverein hat gezeigt, das passt. Durch einen dummen Zufall habe ich dann vergangenes Jahr erfahren, dass die Stelle frei ist, und dann habe ich mich beworben“, erklärt Jaqueline Fischer.
Bewerbung erst abgelehnt
Allerdings wurde die Bewerbung zunächst abgelehnt. Obwohl Fischer bereits im Jahr 2009 das Fernstudium „Kindererziehung“ erfolgreich abschloss, genügte dem Stendaler Jugendamt, das für die Jugendarbeit im gesamten Landkreis zuständig ist, diese Qualifikation nicht. Laut Reinecke gingen immer mal wieder Bewerbungen ein, es scheiterte dann aber oft an der Qualifikation, an der Arbeitszeit oder an der Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort.
Als Mutter eines bereits erwachsenen Sohnes (19) war die Arbeitszeit kein Problem für Fischer. Als Holzhausenerin stellte auch die Entfernung kein Problem dar und so bohrte der Träger in Person von Julian Reinecke nach Gesprächen mit der Einheitsgemeinde Bismark beim Landkreis nach. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und angesichts der brachliegenden Jugendarbeit in der Einheitsgemeinde Bismark gab das Jugendamt Fischer die Chance auf ein Bewerbungsgespräch. Dort überzeugte die Holzhausenerin und bekommt nun ab 1. Februar die Chance sich zu beweisen.