Kiellegung Spezialbau „Made in Tangermünde“
Das vierte Spezialschiff in Folge wird derzeit in der Tangermünder Schiffswerft für denselben Auftraggeber gefertigt.
Tangermünde l „An eine Konstellation dieser Art kann ich mich persönlich nicht erinnern“, sagte Olaf Deter, Geschäftsführer der SET, gestern zu Beginn seiner Ansprache. Er hatte am Freitag, dem 13., zu Kiellegung und Stapellauf eingeladen. Für beide Spezialschiffe hatte die Tangermünder Werft die europaweite Ausschreibung gewonnen. Das bedeutete, auch Schiff drei und vier entstehen in Folge an der Elbe bei Tangermünde für denselben Auftraggeber, den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKNM), Schleswig-Holstein.
„Vielleicht werden ja noch weitere Schiffe für uns in Tangermünde gebaut“, hatte Frank Barten, Leiter des Geschäftsbereiches Küstenschutz, Häfen, Neubau und Instandhaltung beim LKNM, im Oktober 2015 während der Kiellegung für die „Oland“ gesagt. Und er hatte recht.
Während die „Hooge“, Schiff Nummer 3 aus der SET, gestern erstmals Elbewasser unter den Kiel bekam, schlug Barten in Schiff Nummer 4 eine der fünf Zahlen in den Stahl. Es wird in den nächsten Monaten in der Werfthalle „wachsen“ und unter dem Namen „Trischen“ wie seine drei Vorgänger für den LKNM seinen Dienst aufnehmen. Das Besondere an diesem jetzt begonnenen Schiffsneubau: Es wird ein sehr modernes Mehrzweckschiff mit „einem hoch innovativen dieselelektrischen Antriebskonzept“, erklärte Olaf Deter.
Diese Art des Antriebs hatten die SET-Mitarbeiter und alle hinzugezogenen Fachfirmen erstmals und zuletzt bei einem Fährneubau für Bremen realisiert.
Während die „Trischen“ erst aus wenigen Teilen besteht, ist die „Hooge“ so gut wie einsatzfähig. In den nächsten Wochen wird das Spezialschiff in der Elbe bei Tangermünde und später in Husum noch einige Tests über sich ergehen lassen müssen, bevor sie am 31. Mai in ihrem Heimathafen die Schiffstaufe erleben wird.
Der Name dieses Spezialschiffes ist angelegt an die gleichnamige nordfriesische Hallig. Und genau in dieser Region wird die „Hooge“ auch künftig ihren Dienst aufnehmen. In den Küstengewässern der Nord- und Ostsee wird das Schiff „Made in Tangermünde“ seine Arbeiten erledigen, überwiegend im Wattenmeer an der schleswig-holsteinischen Küste unterwegs sein.
Zu den zahlreichen technischen Raffinessen gehört unter anderem ein Lot- und Vermessungssystem, das es möglich macht, die erfolgten Instandsetzungsarbeiten am Grund des Gewässers direkt darzustellen und zu protokollieren. Die ermittelten Daten können zudem via Satellit an die Landstationen übertragen werden. Moderne Funk- und Navigationsanlagen sind an Bord sowie ein komfortabler Wohn- und Aufenthaltsbereich für die Besatzung.
Frank Barten dankte den SET-Mitarbeitern für deren engagiertes Arbeiten. Sehr gern komme er immer wieder nach Tangermünde, denn die Schiffe „Made in Tangermünde“ hätten überzeugt, und „wir fühlen uns hier mit unseren Projekten gut aufgehoben. Außerdem hoffen wir, mit unseren Aufträgen einen kleinen Beitrag zur Erhaltung Ihrer Arbeitsplätze leisten zu können“, fügte er hinzu.
Erstmals hatten Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte „Kleine Ritter“ eine Kiellegung/einen Stapellauf mit einem kleinen kulturellen Programm umrahmt. Auch Firmeninhaber Heinrich Rönner war Gast dieser Doppel-Aktion.