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Flechtwerk Demenz veranstaltete erstmals Präventionstag / Fachvorträge und Mitmachangebote Knotentrick hält graue Zellen fit

Von Volker Langner 25.11.2013, 02:16

Was ist Demenz? Wie kann das Risiko gesenkt werden, daran zu erkranken? Welche Hilfe erhalten Angehörige? Antworten auf diese und weitere Frage versuchte das Flechtwerk Demenz während ihres ersten Alzheimer-Präventionstages am Sonnabend in Stendal zu geben.

Stendal l Kopf und Finger musste Ingrid Isensee aus Stendal gleichermaßen anstrengen, um - einem Magier gleich - zwei Metallschleifen zu "entknoten". Das "Zauberkunststück" war ein Mitmach-angebot beim Präventionstag des Flechtwerkes Demenz, das vor sechs Jahren an der Hochschule Magdeburg-Stendal ins Leben gerufen worden war.

"Bei uns in der Familie habe ich zwar mit Demenz nichts zu tun, aber mich interessiert, was ich machen kann, um auch jetzt als Rentnerin fit zu bleiben - körperlich und im Kopf", begründete Isensee den Besuch beim Präventionstag auf dem Stendaler Campus. Dieses Anliegen einte eine Reihe von Gästen. Zudem schauten Angehörige von Demenzkranken vorbei.

"Vorbeugung ist natürlich einer wichtiger Aspekt beim Thema Demenz. Wir möchten mit diesem Tag den Menschen Hilfreiches an die Hand geben", sagte Prof. Dr. Claudia Wendel, Leiterin des Flechtwerkes.

Diese hilfreichen Tipps erhielten die Besucher bei Fachvorträgen, die sich unter anderem geistigen und sportlichen Aktivitäten, sozialen Kontakten und Stress sowie Schlaf als Reparaturprogramm widmeten. Die grauen Zellen konnten dann auch an Mitmachstationen gleich trainiert werden. Wie eben beim Entknoten vom Metallschleifen. Oder bei Entspannungsübungen. Oder auch beim Sport. Dazu hatte des Stendaler Gesundheitszentrum Redtel sogar Boxer mitgebracht, die Schaueinlagen gestaltete. "Ein Boxtraining spricht viele Körperpartien an", begründete Björn Witte, der schmunzelnd nachschob: "Kopfschläge lassen wir aus dem Programm raus." Zweimal in der Woche etwa 30 Minuten Sport könne das Risiko, an Demenz zu erkranken, bis zu 60 Prozent senken, unterstrich Hannah Gall vom Flechtwerk die positive Wirkung von sportlicher Aktivität. Wie gesunde Ernährung und erholsamer Schlaf ist Sport ein gutes Rezept gegen jedwede Krankheit.

Das Knüpfen und die Pflege von sozialen Kontakten sei ein wichtiger Faktor, um Demenz entgegenzuwirken sowie um Erkrankte, aber auch ihre sie pflegenden Angehörigen vor der Isolation zu bewahren. "Soziale Kontakte - ob nun der Treff mit Nachbarn oder ein Kegelnachmittag - fördern unter anderem Kurzzeitgedächtnis und Gefühlsleben und damit die Fitness", machte Anke Schreiber klar. Letztlich wird auch so das Demenz-Risiko gesenkt. Vorbeugung also.

Im Alltag befasst sich das Flechtwerk aber nicht allein mit der Prävention. Es bietet Beratung für Menschen mit Demenz, Angehörige und Pflegende, vernetzt Institutionen wie Ärzte, Therapeuten, Pflegedienste im Landkreis Stendal, unterbreitete Therapieangebote, unter anderem mit Musik und mit Tieren.

Kontakt: Telefon (03931) 21874895; E-Mail: flechtwerk-demenz@ahw.hs-magdeburg.de