Krankenhaus schafft Platz für Neubau
Das Stendaler Krankenhaus mit all seinen Abteilungen wird künftig ähnlich der Hochschule auf einem Campus Platz finden. Dazu wird ein Altbau bis 2015 durch einen Neubau ersetzt.
Stendal l Wo einst das Krankenhaus an der Wendstraße seinen Anfang nahm und zuletzt nur noch einige Bereitschaftszimmer waren, klafft jetzt eine große Lücke. Von dem Backsteingebäude lässt sich nicht einmal mehr etwas erahnen, Bagger schaufeln gerade die letzten Schuttreste fort. Hier ist Platz für den Neubau des Johanniter-Krankenhauses, in dem sich künftig nicht nur die stationäre Funktionsdiagnostik - also EKG, Sonografie und Echokardiologie -, die Intensivstation und zwei internistische Stationen, sondern auch die Kinder- und Frauenklinik befinden werden. Standard wird dann sein, dass es nur noch Zwei- statt Drei- oder Vierbettzimmer gibt. Jedes mit eigener Dusche und WC.
Ein moderner Kubus mit großem Lichthof wird also voraussichtlich ab Anfang nächsten Jahres in die Höhe wachsen. Er schließt sich dann nahtlos an den 2009 eingeweihten Neubau mit der Notaufnahme an. Dann wird auch die jetzt in das Haus gerissene Wunde geschlossen werden, die mitten durch die Großküche geht. "Die Küche wird innerhalb des Hauses verlagert werden", erklärt Dr. Martin Windmann, Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal.
Weitere Rochaden, die mit dem Neubau zusammenhängen, haben bereits stattgefunden. "Wir haben die Mitarbeiter in die Planungen stark eingebunden", erklärt Windmann, "schließlich müssen wir berücksichtigen, welche Fachabteilungen sinnvollerweise benachbart sind." Der Neubau, dessen geschätzte Kosten von rund 30 Millionen Euro zu einem Drittel vom Land getragen werden, stelle das Krankenhaus vor die Herausforderung, "in die Zukunft zu bauen", so Windmann. Das heißt, der aus der demografischen Entwicklung resultierende Bedarf müsse bei der Planung schon berücksichtigt werden.
Trotz Abriss und Neubau - sein historisches Gesicht wird das Krankenhaus nicht gänzlich verlieren. Der Altbau mit Gefäßchirurgie, internistischer und urologischer Praxis, der parallel zur Wendstraße ein wenig verborgen hinter Bäumen steht, steht unter Denkmalschutz und bleibt erhalten. Ebenso die ehemalige Kapelle links daneben, die derzeit als Rasenmähergarage und Lagerraum genutzt wird und wieder eine, wenn auch nicht religiöse, so doch würdigere Nutzung erfahren soll.
Bis die Arbeiten am Neubau jedoch beginnen können, sind erst noch die Archäologen an der Reihe. Noch im August werden sie ihre Zelte auf der Baustelle aufschlagen und den Baugrund begutachten.