Gedenken am gestrigen Volkstrauertag für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft Kränze sowie Blumen zu Ehren der vielen Toten
Stendal (kpo). Gemeinsam wurde gestern getrauert. Mit dem Landrat Jörg Hellmuth, dem stellvertretender Bürgermeister Axel Kleefeldt und dem Vorsitzenden des Stadtrates, Dr. Klaus Mörs hatten sich Vertreter verschiedener Parteien, Organisationen, Senioren, Reservisten und Zeitzeugen am Volkstrauertag an der Gedenkstätte der Opfer der Kriege und Gewalt auf dem Stendaler Friedhof zu einer Gedenkstunde eingefunden. "Der Krieg hat keine Gewinner", betonte Dr.Mörs in seiner Rede vor den vielen Gräbern und Gedenktafeln der Kriegsopfer.
"Erfreulich ist, dass unsere Generation, die keinen persönlichen Bezug zu den Opfern hat, sich bewusst ist, welches Leid über die Hinterbliebenen gekommen ist. Aus der Geschichte sollten wir lernen und das friedliche Miteinander zwischen den unterschiedlichsten Völkern und Glaubensrichtungen suchen", führte der Redner aus, bevor nach einer Gedenkminute Kränze und Blumen niedergelegt wurden.
Traditionsgemäß wird am Volkstrauertag auch der Fallschirmjäger gedacht, die im 2.Weltkrieg im Glauben für eine gute Sache zu kämpfen ihr Leben gelassen haben. Gestern trafen sich am Gedenkstein der Fallschirmjägerkameradschaft in Borstel Zeitzeugen, Angehörige der Gefallenen, Mitglieder der Kameradschaft aus Kassel, Angehörige der Reservistenkameradschaft Stendal "Albrecht der Bär" sowie der stellvertretende Bürgermeister Axel Kleefeldt. Sie gedachten dabei der gefallenen Soldaten. Oberst a.D., Dieter Michel, vom Bund deutscher Fallschirmjäger aus Berlin meinte: "Unsere gefallenen Kameraden, die in Stendal Disziplin und Gehorsam gelernt haben und ihr Leben, wie wir es jetzt sehen, für einen verbrecherischen Krieg geopfert haben, verdienen nicht, verunglimpft und beleidigt zu werden. Wir Kameraden, die den Krieg überlebt haben , die Tradition wahren und aus der tragischen Geschichte gelernt haben, lehnen kriegerische Auseinandersetzungen ab, genauso wie die gegenwärtigen militärischen Handlungen im Ausland". Nach der Totenehrung saßen die Kameraden noch bei Kaffee und Kuchen beisammen und erzählten über die persönlichen Schicksale.