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Kunstausstellung Lebendige Bilder mit Seele von Rieke Schmieder im Landgericht in Stendal

Die Tangermünder Galeristin Rieke Schmieder zeigt im Landgericht Stendal einen Querschnitt ihrer Werke. Die Besucher erwarten liebevoll gezeichnete Porträts und bunte, abstrakte Kunst.

Von Anna Lisa Oehlmann Aktualisiert: 15.01.2025, 16:50
Rieke Schmieder (rechts) stellt ihre Bilder bis Ende März im Landgericht Stendal aus. Bei der Vernissage sprach sie mit Gästen wie Antje Tauscher über ihre Kunst, hier „Waldgöttin mit Bärenkraft“ (hinter der Künstlerin).
Rieke Schmieder (rechts) stellt ihre Bilder bis Ende März im Landgericht Stendal aus. Bei der Vernissage sprach sie mit Gästen wie Antje Tauscher über ihre Kunst, hier „Waldgöttin mit Bärenkraft“ (hinter der Künstlerin). Foto: Anna Lisa Oehlmann

Stendal - Wer vor den Bildern mit leuchtenden Farben von Rieke Schmieder verweilt, kann immer wieder etwas Neues entdecken – vom Schlangenhaut-Kragen bis zum Bärengesicht. 19 Exponate der Künstlerin und Tangermünder Galeristin hängen noch bis Ende März im ersten Obergeschoss des Landgerichts in Stendal. Vom Porträt bis zur abstrakten Kunst reicht das Spektrum mit ganz unterschiedlichen Motiven, Techniken und Farben.

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Nicht nur ihre Kunst, auch das, was Rieke Schmieder trägt, ist ein echter Hingucker: Ein extra für sie geschneiderter Anzug aus Stoff, der mit einem von ihr gemalten Frida-Kahlo-Porträt bedruckt ist. Sie versprüht den lebendigen Esprit einer Künstlerin durch und durch.

Mit zwei beschwingten Kaffeehaus-Musiken auf der Violine eröffnete Rieke Schmieder die Vernissage. „Durch meine musikalische Ausbildung auf der Violine fühle ich eine enge Verbindung von Farbe und Klang. Beide Aspekte erlauben mir, meine inneren Empfindungen, Gefühle und Bilder meiner Seele in konkrete Bilder zu übersetzen und sichtbar zu machen“, erklärt die Künstlerin.

Rieke Schmieder spielte bei der Vernissage im Stendaler Landgericht zwei Stücke auf der Violine.
Rieke Schmieder spielte bei der Vernissage im Stendaler Landgericht zwei Stücke auf der Violine.
Foto: Anna Lisa Oehlmann

Geprägt haben die geborene Hallenserin ihre Kindheit und Jugend in Dresden sowie ihre vielfältige künstlerische Ausbildung – unter anderem in Italien. So stellt Landgerichtsvizepräsidentin Haide Sonnenberg die Künstlerin vor.

Seit 2006 betreibt die freischaffende bildende Künstlerin die Galerie am Tor in Tangermünde. „Eine Freundin sagte bei einem Besuch mal, wir befinden uns hier in einer Zeitfalte“, erzählt die 57-Jährige. In der Altmark laufe alles langsamer und schöner als in Berlin oder Potsdam. „In dieser Entspannung kann ich mich als Künstlerin so schön ausdehnen“, sagt die Jerichowerin. Ihre Ausstellung solle zeigen, wie viel „Schönheit, Glück, Freude und Freiheit es in unserem Land gibt“.

Ausdrucksstarke Portraits von Rieke Schmieder im Landgericht in Stendal zu sehen

Zwei Porträts geraten ins Blickfeld der Betrachter, wenn sie die Treppe ins erste Obergeschoss des Landgerichts emporsteigen: links das ihres Sohnes Antonio und rechts das ihrer Tochter Laura. Den Geoökologen hat sie mit Kohle und Acryl gezeichnet. Das Bild der Kommunikationsdesignerin gleicht einer antiken Schönheit mit markanten, schwarzen kinnlangen Haaren, rotem Lippenstift und einem Kragen aus Schlangenhaut. „Gold der Pharaonin“ heißt das ausdrucksstarke Portrait aus Acryl und Ölfarbe.

Rieke Schmieder stellt bei der Vernissage im Landgericht Stendal ihre Bilder vor. 19 Exponate hängen auf den Fluren im ersten Obergeschoss.
Rieke Schmieder stellt bei der Vernissage im Landgericht Stendal ihre Bilder vor. 19 Exponate hängen auf den Fluren im ersten Obergeschoss.
Foto: Anna Lisa Oehlmann

Die deutsche Einheit hat ebenfalls Einzug in ihre Kunst gefunden. Denn Rieke Schmieder hat auf beiden Seiten der Mauer gelebt – und am 17. Juni Geburtstag, dem ehemaligen Tag der Deutschen Einheit. Ein Stein- und ein Seeadler symbolisieren West- und Ostdeutschland. „Es zeigt für mich, dass zwei gegensätzliche Kräfte in der Einheit zu etwas Positivem führen können“, erklärt die Künstlerin.

Farbenfroh und abstrakt ist zum Beispiel das Bild „Waldgöttin mit Bärenkraft“. Auf einen Bodyprint, mit dem Farben mit verschiedenen Körperteilen auf der Leinwand aufgebracht werden, hat die Künstlerin zum Beispiel einen Bärenkopf herausgearbeitet. Wer genau hinschaut, kann noch mehr auf dem Bild entdecken.

Die Ausstellung kann montags bis donnerstags von 8.30 bis 15.30 Uhr und freitags von 8.30 bis 13 Uhr kostenfrei im Landgericht in Stendal, Am Dom 19, besucht werden. Mehr auf www.art-wide-eyed.com.