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Unwetter Liveticker: Sturm "Ylenia" in der Altmark - Feuerwehrmann schwer verletzt

Sturmtiefs ziehen über den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Stendal. Alle Infos im Überblick.

Aktualisiert: 17.02.2022, 17:25
Erste Einsätze gab es bei Osterburg bereits in den Morgenstunden.
Erste Einsätze gab es bei Osterburg bereits in den Morgenstunden. Foto: Nico Maß

Salzwedel/Stendal (ds) - Die Sturmtiefs Xandra und Ylenia haben auch die Altmark erfasst. Die Feuerwehren im Landkreis Stendal und im Altmarkkreis Salzwedel müssen zu Dauereinsätzen ausrücken. Außerdem gibt es Einschränkungen im Bahnverkehr.

Liveticker:

17.24 Uhr: Windgeschwindigkeiten um die 100 Kilometer pro Stunde haben der Sandauer Fähre am Donnerstag zwar zugesetzt, der Betrieb konnte aber aufrecht erhalten werden. Bei manch kräftiger Böe vom westlichen Elbufer her gab es trotz Motorbetrieb Schwierigkeiten, die Fähre am Sandauer Ufer in Fahrtrichtung zu bringen. Dann gab es mal kurze Wartepausen von zehn Minuten, berichtet Fährmann Florian Lange. Autofahrer nahmen das aber in Kauf.

Geschützter ist die Fähre in Räbel, die ebenfalls wegen des Hochwassers mit Motor und nicht am Gierseil fährt. Deshalb machte der Wind dem Gefährt nicht viel aus. Merklich weniger Passagiere als sonst wurden aber verzeichnet, so mancher blieb wohl lieber zu Hause, vermutet Fährmann Thomas Schatz. Am Vormittag gab es eine halbe Stunde Wartezeit, als ein umgestürzter Baum auf Havelberger Seite die Straße blockierte. (as)

17.18 Uhr: Zahllose umgestürzte Bäume, zahlreiche Orte in denen der Strom ausfiel sowie Beeinträchtigungen bei der Zugverbindung in Richtung Uelzen. Orkan Ylenia hat gewütet. Sowohl Einsatzkräfte als auch Stromversorger waren im Altmarkkreis Salzwedel im Dauereinsatz. Die Bilanz bisher:

Vorwarnung für Freitag

17.13 Uhr: "Am Freitag (18. Februar) nähert sich von Westen her ein weiteres Orkantief Deutschland", warnt der Deutsche Wetterdienst bereits vor der nächsten Sturmfront namens "Zeynep". Für die Altmark werden bereits am späten Freitagnachmittag wieder Sturmböen erwartet. Ab den Abend- und in den Nachtstunden zu Sonnabend nimmt der Wind weiter zu und erreicht Böen zwischen 90 und 110 km/h. "Stellenweise sind auch Orkanböen um 120 km/h aus westlichen Richtungen nicht ausgeschlossen", sagen die Experten. In der zweiten Nachthälfte soll das sogenannte Starkwindfeld ostwärts weiterziehen und der Wind dann wieder nachlassen.

17.05 Uhr: Bis weit in den frühen Donnerstagmorgen hinein blieb es für die Feuerwehrkräfte rund um Osterburg noch unerwartet ruhig. Dann aber folgte Einsatz auf Einsatz. Die Bilanz in dieser Region:

16.56 Uhr: Von Stromausfällen waren in der Nacht zum Donnerstag, 17. Februar, und während des Tages mehrere Orte im Landkreis Stendal betroffen. Darunter: Kläden (Bismark), Wittenmoor, Groß Schwarzlosen, Lüderitz, Hüselitz, Brunkau, Bellingen, Schernebeck, Schönwalde, Schleuß.

Die Stromausfälle dauerten zwischen wenigen Minuten und bis zu zwei Stunden an. Ursache waren in den meisten Fällen umgestürzte Bäume. Teilweise wurden Stromleitungen zerrissen, teilt Corinna Hinkel von Avacon mit.

16.45 Uhr: Sturmbedingt gab es im Landkreis Stendal am 17. Februar allein bis 13 Uhr insgesamt 235 Feuerwehreinsätze mit 600 Feuerwehrleuten, so Kreissprecherin Angela Vogel. Davon rückte die Feuerwehr 201 Mal wegen Sturmschäden, 32 Mal wegen Bränden und zwei Mal wegen Verkehrsunfällen aus. Zwei Feuerwehrleute haben sich bei Einsätzen in Arneburg-Goldbeck verletzt, einer davon schwer. Die Einsätze teilen sich wie folgt auf:

  • Arneburg-Goldbeck: 20
  • Bismark: 12
  • Elbe-Havel-Land: 26
  • Havelberg: 13
  • Osterburg: 27
  • Seehausen: 31
  • Stendal: 62
  • Tangerhütte: 36
  • Tangermünde: 8

15.35 Uhr: Zeit für eine erste Bilanz bei Tangerhütte. So wütete der Sturm in der Nacht und am Vormittag im südlichen Landkreis Stendal:

15.15 Uhr: Zum Nachmittag beruhigt sich die Lage allmählich. Die Feuerwehren verzeichnen altmarkweit weniger Einsätze. Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell bis 18 Uhr vor schweren Sturmböen im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal.

Das heißt, bis dahin sind Windgeschwindigkeiten zwischen 75 und 90 km/h aus westlicher Richtung möglich. "In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen um 100 km/h gerechnet werden", heißt es in der DWD-Mitteilung weiter.

13.20 Uhr: Im Wildpark Weißewarte gab es gleich etliche Bäume, die der Sturm umfallen ließ. Einige trafen den Außenzaun der Anlage, andere das Wapitigehege im hinteren Teil. Die Tiere blieben trotz der Zaunschäden in ihren Gehegen. Mit Hilfe der Feuerwehr wurden die ersten Schäden beseitigt. Der Wildpark konnte erst in dieser Woche mit einer Ausnahmegenehmigung des Landkreises wieder öffnen. (bsh)

12.52 Uhr: Gegen 11 Uhr beziffert Gardelegens Stadtwehrleiter Sven Rasch die Zahl der Einsätze mit 48. Zum Glück keine Verletzten, betont der Feuerwehrchef. Dafür gibt es zahlreiche Sachschäden.

Vor allem an Dächern. An der OdF-Straße sind etliche Neubaublocks betroffen. Kiloweise liegen hier Dachziegel vor den Häusern. Auch an der Straßenseite. Mehr dazu lesen Sie hier:

12.40 Uhr: Im Bereich Kalbe brachte eine heftige Windböe gegen 10.15 Uhr einen Lkw aus dem Bördekreis während der Fahrt zwischen Neuendorf am Damm und Kalbe aus der Spur. Der Laster geriet mit dem rechte Vorderrad auf das vom Regen aufgeweichte Bankett. Wie in Zeitlupe sei das mit Palettenstückgut beladene Fahrzeug dann auf den Acker gekippt, berichtete der Fahrer vor Ort.

Ein Lkw landete neben der Straße zwischen Neuendorf am Damm und Kalbe im Graben.
Ein Lkw landete neben der Straße zwischen Neuendorf am Damm und Kalbe im Graben.
Foto: Maik Bock

12.05 Uhr: Gegen 11 Uhr krachte ein Baum auf die Kreisstraße zwischen Arendsee (Kreuzung Seeadler) und Zühlen. Die Feuerwehren Arendsee und Zühlen waren mit 15 Einsatzkräften vor Ort. Es dauerte etwa zehn Minuten, dann war die Straße wieder frei. Mitarbeiter der Salzwedeler Kreisstraßenmeisterei, die zufällig in der Nähe waren, halfen mit.

Auch die Feuerwehren um Arendsee wurden gefordert. Hier stürzte ein Baum auf die Kreisstraße zwischen Arendsee und Zühlen.
Auch die Feuerwehren um Arendsee wurden gefordert. Hier stürzte ein Baum auf die Kreisstraße zwischen Arendsee und Zühlen.
Foto: Feuerwehr Arendsee

11.27 Uhr: Am Vormittag summieren sich die Feuerwehreinsätze nun auch im Elb-Havel-Land. Bereits in der Nacht gegen 4.50 Uhr war auf dem Wuster Damm eine Kiefer auf die Straße gestürzt. Sieben Aktive der Feuerwehr Wust waren im Einsatz.

Auf dem Wuster Damm war eine Kiefer auf die Straße gestürzt.
Auf dem Wuster Damm war eine Kiefer auf die Straße gestürzt.
Foto: Feuerwehr Wust

Nach 8 Uhr folgten dann Einsätze für die Wehren aus Schönhausen, Hohengöhren, Fischbeck, Klietz, Schollene, Wust und Sydow. Immer mussten entwurzelte Bäume aus dem Weg geräumt werden. Zuletzt blockierte eine umgestürzte Kiefer die B188 kurz vor der Landesgrenze nach Brandenburg. Der Fahrer eines Holz-Lkw half mit seinem Ladekran beim Beräumen. (ifr)

11.10 Uhr: In Bittkau absolvieren die Kameraden der örtlichen Feuerwehr aktuell ihren 4. Einsatz. In der Rudolf-Breitscheidstraße war eine große Tanne umgefallen und muss von der Feuerwehr beräumt werden.

Die Feuerwehr Bittkau bei der Beseitigung einer umgestürzten Tanne.
Die Feuerwehr Bittkau bei der Beseitigung einer umgestürzten Tanne.
Foto: Feuerwehr Bittkau

11.05 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst aktualisiert seine Vorabinformation zum Unwetter mit Orkanböen in der Nacht zu Sonnabend (19. Februar). Eine Unwetterwarnung gilt dann voraussichtlich ab Freitag, 19 Uhr, bis Sonnabend, 6 Uhr, für die beiden altmärkischen Landkreise.

Bereits am späten Freitagnachmittag werde wieder mit Sturmböen gerechnet. "Am Abend und eingangs der Nacht zu Sonnabend nimmt der Wind weiter zu und erreicht Böen zwischen 90 und 110 km/h, stellenweise sind auch Orkanböen um 120 km/h aus westlichen Richtungen nicht ausgeschlossen", so die DWD-Mitteilung.

10.55 Uhr: Die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte hat für den Sturm wegen möglicher Überlastung der Leitstelle in Stendal eine eigene Einsatzleitstelle in der Feuerwache in Tangerhütte eingerichtet, von der aus die Einsätze koordiniert werden. Wie die Verwaltung informiert, ist diese mit dem stellvertretenden Gemeindewehrleiter, weiteren Führungskräften der Feuerwehr und Mitarbeitern der Verwaltung besetzt. Die Feuerwehren der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte wurden bis 10.30 Uhr genau 12 Mal zu Einsätzen alarmiert -  meist wegen umgestürzter Bäume. (bsh)

Blick in die zusätzliche Einsatzleitstelle in Tangerhütte.
Blick in die zusätzliche Einsatzleitstelle in Tangerhütte.
Foto: Stadt Tangerhütte

10.21 Uhr: Gefährliche Situation in Salzwedel. In der Burgstraße hat der Orkan Ziegel eines Daches hinunter geweht. Die beliebte aber schmale Einkaufsmeile im Zentrum Salzwedels dient dem Orkan wie ein Kanal, dass den Wind bündelt und nochmal verstärkt. Auch schwere Blumenkübel halten dem Wind in der Burgstraße nicht statt und liegen vor den Geschäften.

Dachziegel stürzten auf die Burgstraße in Salzwedel.
Dachziegel stürzten auf die Burgstraße in Salzwedel.
Foto: Alexander Rekow

10.10 Uhr: Die Feuerwehr war in der Lucas-Cranach-Straße in Stendal im Einsatz. Das Sturmtief Xandra hat einen Baum entwurzelt, der in der Folge auf parkende Autos gestürzt ist.

9.53 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell noch bis in den späten Nachmittag bis 18 Uhr vor orkanartigen Böen im Landkreis Stendal und im Altmarkkreis Salzwedel.

9.42 Uhr: Um Osterburg sind ebenfalls sturmbedingte Einsätze zu verzeichnen. Gegen 4.30 Uhr in der Nacht wurden die Wehren Dequede, Krevese und Osterburg zum Fernsehturm bei Dequede gerufen. Dort sei eine Person im Aufzug steckengeblieben, hieß es. Als Ursache wurden eventuell ein Stromausfall oder Bewegungen des Turmes angenommen. Glücklicherweise setzte sich der Aufzug von selbst wieder in Bewegung.

Bei Rengerslage (Einheitsgemeinde Osterburg) lag ein Baum auf der Straße. Dort waren gegen 6.40 Uhr die Feuerwehren Meseberg (6 Einsatzkräfte) und Osterburg (2 Einsatzkräfte) vor Ort. Nach Einschätzung des Osterburger Stadtwehrleiters verlief die Sturmnacht unerwartet ruhig. (nm)

9.25 Uhr: Ganz Behrendorf (Hansestadt Werben) hatte ab 1 Uhr nachts keinen Strom. Die Feuerwehr richtete morgens extra einen warmen Treffpunkt im Gemeindehaus ein. "Es ist dort warm, es gibt Strom und was zu trinken", verbreitete die Feuerwehr über die sozialen Medien. Und laut Gerätewart Jan Niggemeier waren auch einige Bürger gekommen. Zum Glück hatte die Avacon das Problem morgens aber schnell im Griff. "Erstmal mit Notstromaggregat", sagte Niggemeier. Problem sei, dass der Sturm Stromleitungen vor Werben beschädigte. (kp)

9.15 Uhr: Das Polizeirevier in Salzwedel meldet bislang zwei sturmbedingte Verkehrsunfälle im Altmarkkreis. "Glücklicherweise gab es keine Verletzten", teilt Sprecherin Franziska Hotopp mit. Durch umgestürzte Bäume versperrte Straßen seien bisher schnell von Einsatzkräften der Feuerwehren wieder freigeräumt worden.

8.50 Uhr: Einige umgestürzte Bäume sind auch im Bereich Havelberg zu verzeichnen. Die Ortswehren Vehlgast-Kümmernitz, Nitzow und Havelberg mussten ausrücken, um Fahrbahnen von Bäumen zu beräumen. (dha)

8.22 Uhr: Aufgrund des Sturms sind einige Ausflugsziele heute geschlossen. Eine Übersicht für den Landkreis Stendal gibt es hier. Auch in Kalbe gelten Vorsichtsmaßnahmen. Alle Parkanlagen sind geschlossen.

8.16 Uhr: Für den Bereich Tangerhütte werden bis zum Morgen mehrere Einsätze wegen umgestürzter Bäume gemeldet. Die Tangerhütter Ortsfeuerwehr ist seit 2.45 Uhr im Dauereinsatz und hat bis zum Morgen vier Einsätze mit mehreren Bäumen absolviert. Die Griebener Wehr musste mit Verstärkung in der Nacht einen Baum von der Kreisstraße Bittkau-Grieben beräumen.

Die Elbfähre Ferchland-Grieben hat mit Hinweis auf den Sturm voraussichtlich bis kommenden  Sonntag ihren Betrieb eingestellt, der Wildpark in Weißewarte bleibt bis auf Weiteres geschlossen. (bsh)

8.10 Uhr: Die Freiwillige Feuerwehr Diesdorf (Altmarkkreis) meldet über ihre Facebookseite bereits vier Einsätze in der Nacht und in den frühen Morgenstunden. Unter anderem lagen umgestürzte Bäume auf der Landesstraße 8 zwischen Diesdorf und Dähre.

8.00 Uhr: Die Bahn meldet erste Einschränkungen. Beim RE20 (Magdeburg-Stendal-Salzwedel-Uelzen) kommt es zu Teilausfällen zwischen Salzwedel und Uelzen. Ein Busnotverkehr sei eingerichtet, heißt es. Der MDR meldet zudem Sturmschäden an der ICE-Strecke zwischen Gardelegen und Oebisfelde. Die Bahn verweist auf die Service-Hotline unter 08000 996633 bei Fragen von Reisenden.