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Modellprojekt im Landkreis Stendal Luftreiniger an der Grundschule Iden entfernen Pollen, Keime und Corona-Viren

Angenehmeres Raumklima herrscht seit kurzem an der Grundschule Iden. Dafür sorgen zwei mobile Luftreiniger, die derzeit getestet werden. Schulleiter Jens-Uwe Marquardt würde sich freuen, wenn die Geräte dauerhaft zur Verfügung stünden.

Von Andreas König Aktualisiert: 14.4.2021, 08:35

Iden. Ein gleichmäßiges Brummen und ein frischer Luftzug – mehr ist von dem etwa kühlschrankgroßen grauen Kasten nicht zu merken. Doch im Inneren leistet das Gerät Erstaunliches: Es reinigt die Luft in der Grundschule Iden von Staubpartikeln, Pollen, Bakterien und nicht zuletzt von Corona-Viren.

Gleich zwei solcher Geräte werden derzeit an der kleinen Bildungseinrichtung in Iden getestet. Schulleiter Jens-Uwe Marquardt ist vom bisherigen Einsatz begeistert: „Die Raumluft ist deutlich frischer und sauberer. Das Atmen fällt leichter.“ Gerade in Pandemiezeiten mit Maskenpflicht und Ansteckungsrisiko ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Mobile Lösung bietet sich für Standort Iden an

„Für den Standort Iden mit seinen 64 Schülern bieten sich mobile Lösungen geradezu an“, sagt Jens-Uwe Marquardt. Gemeinsam mit René Schernikau, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, gewann er die Stendaler Firma Enßlen als Partner für den Test.

„Solche Luftreiniger werden unter anderem in Operationssälen in Krankenhäusern eingesetzt“, sagt Lutz Jordan vom Vertrieb der Stendaler Firma. Mit ihrem Hepa-14-Filter seien sie in der Lage, einen Großteil der Pollen, Keime und Viren aus der Raumluft zu filtern.

„Zwar empfiehlt das Robert-Koch-Institut, Klassenräume auch beim Einsatz solcher Anlagen mehrfach pro Stunde zu lüften, aber die Luftreiniger geben zusätzliche Sicherheit“, sagt Verbandsgemeinde-Bürgermeister René Schernikau.

Am Schulstandort Goldbeck nicht nötig

Ob die Geräte in den Schulalltag passen, soll bei einem vierwöchigen Test in Iden ermittelt werden. „Für unseren zweiten Standort in Goldbeck sind solche Geräte nicht nötig, da das neue Schulgebäude über eine stationäre Außenluftanlage verfügt“, erläutert der Schulleiter. Am kleineren Standort Iden jedoch hält Jens-Uwe Marquardt Luftreiniger für absolut sinnvoll. „Die Geräuschkulisse ist erträglich und wird nach kurzer Gewöhnung gar nicht mehr wahrgenommen. Die Raumluft lässt sich angenehmer atmen.“

Firmenvertreter Rolf Jordan ist es „megawichtig, dass die Geräte nachhaltig arbeiten“, wie er sagt. Ein Filter müsse ein-, höchstens zweimal pro Jahr gewechselt werden und der Stromverbrauch halte sich in Grenzen. Um Energie zu sparen, sei das größere Gerät im Foyer mit einem Bewegungssensor ausgestattet, so dass es nicht unnötig läuft.

9.000 Euro sind im Haushalt vorgesehen

Wenn der Testlauf positiv beurteilt wird, wünscht sich Schulleiter Jens-Uwe Marquardt einen dauerhaften Einsatz. Dafür müssten insgesamt vier Geräte angeschafft werden. Allerdings kämen dafür nur die kleineren Modelle für die Klassenräume infrage. „Im Haushalt der Verbandsgemeinde werden dafür 9000 Euro bereitgestellt“, sagt René Schernikau. „In der Gemeinderatssitzung am Montag, 12. April, wurde der Haushalt beschlossen. Wenn die Kommunalaufsicht zustimmt, können die Luftreiniger also angeschafft werden.

Der Einsatz an der Grundschule Iden werde als Dauertest angelegt. Sollten sich die Luftreiniger bewähren, erwägt der Verbandsgemeinden-Bürgermeister, ähnliche Geräte auch für Arneburg anzuschaffen. „Aber das ist ein Thema, das frühestens für den 2022er Haushalt eine Rolle spielen wird“, sagte René Schernikau.