Studentin aus Thüringen am Campus-Day über ihre Erfahrungen Mit der Stadt Stendal noch nicht so recht warm geworden
Auch wenn sie mit der Stadt noch nicht ganz warm geworden ist - als Studienort kann Franziska Pfennig Stendal auf jeden Fall empfehlen. Beim Campus-Day am Sonnabend tat es die Thüringerin gegenüber jenen, die noch suchen.
Stendal l Julia Knuhr ist so eine Suchende. Am Sonnabend hatte die Gymnasiastin aus Schönebeck die Einladung der Stendaler Hochschule zum Schnuppertag angenommen und war mit ihren Eltern nach Stendal gereist. Die 17-Jährige weiß, was sie will. "Ich möchte in Stendal Reha-Psychologie studieren und dann eine weiterführende Ausbildung zur Reittherapeutin absolvieren", erzählt die Pferdeliebhaberin. Mit Hilfe von Pferden Alte, Kranke und Behinderte wieder ins soziale Umfeld einbetten - so stellt sie sich ihre berufliche Zukunft vor.
Und wer Rehabilitationspsychologie studieren will, der kommt an Stendal nicht vorbei. Hier wird das Fach - in weitem Umkreis einmalig - als Bachelor- und Masterstudiengang angeboten. Prof. Wolfgang Maiers, Dekan für Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal, und weitere Dozenten boten Julia am Sonnabend eine Fülle von Informationen an.
Die junge Schönebeckerin interessierte unter anderem, ob sie sich auf eine Vormerkliste für einen Studienbeginn im übernächsten Jahre setzen lassen kann. Denn an das Abitur, das in diesem Jahr ansteht, würde sie gern ein Freiwilliges Soziales Jahr anhängen. "Um zu schauen, ob mein Berufswunsch auch wirklich das Richtige für mich ist", sagt sie. Alternativ holte sie sich am Campus-Day auch Informationen über den Studiengang Kindheitswissenschaften.
Auch den gibt\'s weit und breit nur in Stendal. Franziska Pfennig weiß nach ihrem ersten Semester schon einiges darüber zu erzählen. Die 20-Jährige stand am Sonnabend vor dem Eingang ins Hauptgebäude der Hochschule an der Osterburger Straße - als eine Art Wegweiser für die Neuankömmlinge. Neben einem herzlichen Willkommen hielt sie einen Fragebogen bereit. Julia und die anderen wurden gebeten, ein paar Fragen über Herkunft, Schulabschluss und Studienwunsch zu beantworten - anonym - versteht sich.
Eine Empfehlung hielt sie für alle parat, die sie nach der Hochschule und der Stadt Stendal befragten: "Offen sein gegenüber allem und jedem." Dabei macht sie kein Hehl daraus, dass sie mit Stendal noch nicht so recht warm geworden ist. Als Thüringerin aus Altenburg hat man anfangs so seine Probleme mit der zugeknöpften, nicht immer auf Anhieb herzlichen Art der Altmärker.
Auf die Hochschule lässt sie allerdings nichts kommen. "Der Campus ist sehr schön, klein und übersichtlich; wir sind nur 50 Leute im Studiengang; es ist alles neu und modern augestattet; es wird hier viel angeboten: Fremdsprachen, Gitarrespielen, Sport...", zählt sie die Vorzüge auf. Auch die kurzen Wege in der Stadt, wo jedes Ziel in zehn Minuten zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen ist, findet sie gut.
Sechs Semester will Franziska bis zu ihrem Bachelor in Stendal verbringen. Was sie danach tun wird, lässt sie noch offen. "Die Kindheitswissenschaften sind breit gefächert", sagt sie, "da kann man in Richtung Gesundheit, Erziehung oder auch Kinderrechte, also in die Politik, gehen." Ein Praktikum im Sommer im Jugendamt ihrer Heimatstadt wird da vielleicht ein wenig Klarheit bringen. Und vielleicht wächst ihr ja Stendal in den nächsten zweieinhalb Jahren doch etwas mehr als Herz...