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Langzeitprojekt Neue Sporthalle in Schinne eingeweiht

Schinne hat eine Sporthalle. Daraufhin musste zwei Jahrzehnte gewartet werden, so zeugt der 1,5 Millionen Euro teure Neubau von Durchhaltevermögen und Engagement der Beteiligten.

Von Axel Junker Aktualisiert: 12.07.2021, 11:57
Die Schinner Grundschüler präsentierten zur offiziellen Einweihung der Sporthalle ein unterhaltsames Programm.
Die Schinner Grundschüler präsentierten zur offiziellen Einweihung der Sporthalle ein unterhaltsames Programm. Foto: Axel Junker

Schinne - „Geduld zahlt sich aus“, erklärte Bürgermeisterin Annegret Schwarz (CDU) am Sonnabend (10. Juli) mit dem Blick auf die fix und fertige Sporthalle in Schinne. „Das hätten viele nicht erwartet, als sich 2016 der Stadtrat letztmalig dazu entschloss, Fördermittel für den Bau einer Turnhalle zu übertragen.“ Seit 2012 waren bis dahin vier solcher Anträge auf finanzielle Unterstützung vom Land abgelehnt worden.

„Ich habe mich seit 20 Jahren mit der Sporthalle beschäftigt“, stellte Schinnes Bürgermeister Ralf Berlin (FDP) fest. „Zu keiner Zeit reichten dafür aber die Finanzen.“ Im Jahr 2008 stellte die damals noch selbstständige Gemeinde Schinne den ersten Antrag auf Fördergeld. Die geplante Bausumme war seinerzeit 1,75 Millionen Euro. Und seit 2007 ist Olaf Klautzsch als Planer für die Halle mit im Boot. Auch er hielt bis zur feierlichen Übergabe am Sonnabend durch.

Die neue Sporthalle in Schinne hat nun 1,5 Millionen Euro gekostet. Dabei entstanden Mehrkosten von nur 20.000 Euro. Die fast gelungene Einhaltung des Kostenplanes sollte Beispiel für Bauprojekte von Bund und Land sein, waren sich die Beteiligten einig.

Kaffee und Kuchen zur Einweihung der Sporthalle in Schinne

Zur feierlichen Freigabe der Sporthalle für den Vereins- und Schulsport präsentierten die Grundschüler Gesang, Tanz, Wortbeiträge und Instrumentalstücke. Die Schinner Frauen spendierten Kaffee und Kuchen, die Ortschaft Freibier. Die Jugend-Feuerwehr beteiligte sich mit einem Büchsenspritzen.

Bevor es an den obligatorischen Scherenschnitt ging, den Bauamtsleiter Erik Dähne mit den Planern Olaf und Nigel Klautzsch vornahm, standen zur offiziellen Einweihung Brot und Salz bereit – ein traditioneller Brauch zum Einzug. Unter allen Beteiligten wurde das Brot geteilt und mit etwas Salz verzehrt.

Zur Freigabe der Sporthalle nutzten die Schinner Vereine (Feuerwehr-Förderverein, Leichtathleten, Fußballer, Schinnscher Frauen, Förderverein Kita und Grundschule sowie Schinner Kinder) die Möglichkeit und bedankten sich zuvorderst bei den Bürgermeistern Annegret Schwarz und Ralf Berlin für den gelungenen Bau.

Das Sporttreiben fand in den vergangenen Jahren in einem Saal einer Gaststätte oder im Dorfgemeinschaftshaus statt. Mehr als 50 Jahre fehlte der Schinner Grundschule eine Turnhalle. Nun endlich kann die neue Einfeld-Halle auf vielfältige Weise genutzt werden.

Einheitsgemeinde hat 610.000 Euro selbst für Turnhalle gezahlt

Auch Landrat Patrick Puhlmann (SPD) sparte nicht mit Anerkennung für das ambitionierte Bauprojekt der Einheitsgemeinde Bismark. Er lobte die altmärkische Sturheit, die zum Erfolg geführt hätte. Und auf den Einsatz von kommunalen Eigenmitteln. „Die Einheitsgemeinde hat da sehr viel reingesteckt“, so Puhlmann mit dem Verweis auf den bemerkenswerten Eigenanteil von 610.000 Euro.

In den Schinner Sporthallenbau flossen Fördermittel im Rahmen der Programme Schulinfrastruktur und Sportstättenförderung. Annegret Schwarz bedankte sich ausdrücklich beim Landessportbund für die Unterstützung, bei Bauamtsleiter Erik Dähne für sein Engagement und bei den zu großen Teilen regionalen Baufirmen für ihre Verlässlichkeit.

„Aus heutiger Sicht sieht manches lustig aus und man schmunzelt darüber“, erzählte Annegret Schwarz mit dem Blick auf die neue Sporthalle. Ihr blieben vor allem zwei Fahrten nach Magdeburg in Erinnerung, in dessen Ergebnis eine Turnhalle für Schinne in weite Ferne geriet. Bei einer Visite in der Landeshauptstadt wurde der Bürgermeisterin unmissverständlich mitgeteilt: „Sie bekommen keine Fördermittel für die Sporthalle und sie brauchen auch keinen Antrag mehr zu stellen.“ Schwarz standen die Tränen in den Augen und sie fuhr sich eine Beule in ihr Auto. Am Sonnabend nun konnte unter das Kapitel „Turnhalle Schinne“ ein Schlussstrich gezogen werden.

Annegret Schwarz und Ralf Berlin hielten das obligatorische Band, während Bauamtsleiter Erik Dähne mit den Bauplanern Olaf und Nigel Klautzsch den Scherenschnitt vornahm.
Annegret Schwarz und Ralf Berlin hielten das obligatorische Band, während Bauamtsleiter Erik Dähne mit den Bauplanern Olaf und Nigel Klautzsch den Scherenschnitt vornahm.
Foto: Axel Junker
Zur Freigabe der Schinner Sporthalle und zum Einzug in den Neubau wurden zunächst geteiltes Brot und Salz sowie später Kuchen und Freibier gereicht.
Zur Freigabe der Schinner Sporthalle und zum Einzug in den Neubau wurden zunächst geteiltes Brot und Salz sowie später Kuchen und Freibier gereicht.
Foto: Axel Junker