1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Stromkasten gestaltet: Neuer Blickfang am Stadtarchiv in Stendal enthüllt

EIL

Stromkasten gestaltet Neuer Blickfang am Stadtarchiv in Stendal enthüllt

Das Gedächtnis Stendals präsentiert zum 300. Geburtstag eine Überraschung.

Von Mike Kahnert 25.07.2024, 19:16
Die Stromkästen am Stadtarchiv in Stendal sind ein echter Hingucker mit liebevoll gestalteten Details geworden.
Die Stromkästen am Stadtarchiv in Stendal sind ein echter Hingucker mit liebevoll gestalteten Details geworden. Foto: Mike Kahnert

Stendal - Das Stadtarchiv in Stendal hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Am 25. Juli 1724 wurde es erstmals namentlich erwähnt. In den vergangenen 300 Jahren hat sich das städtische Gedächtnis immer wieder gewandelt. Die neueste Veränderung ist ein echter Blickfang geworden.

Die Stromkästen vor dem Eingang des Archivgebäudes in der Brüderstraße Ecke Weberstraße wurden künstlerisch gestaltet. Von der Kopie einer Originalzeichnung einer Rechnung aus dem Jahr 1562 auf der linken Seite bis zu einer kleinen Archivmaus, die unten rechts in einem Buch blättert, sind viele liebevoll gestaltete Details zu erkennen. Die Kästen wurden „denkmalschutzgerecht“ gestaltet, erklärt Archivmitarbeiter Torsten Klein. Die Mischung aus Beige, Rot und Weiß passt farblich zur Fassade des historischen Gebäudes. Angebracht hat die Illustration die Werbefirma Süß und wurde von den Stadtwerken gesponsert.

Chronik des Stadtarchivs Stendal

Die Mitarbeiter des Stadtarchivs haben sich zum 300. Geburtstag aber noch mehr einfallen lassen. So hat Simone Habendorf die vielen Gäste, die das Archiv am Donnerstag besucht haben, durch die Räume geführt. Später am Abend wurden archäologische Funde von den Bauarbeiten am Mönchskirchhof vorgestellt.

Lesen Sie auch: Stadtarchiv Stendal fast fertig, nur ein wichtiges Detail fehlt

Simone Habendorf hat zudem einen Ausriss aus der Chronik geliefert: So befindet sich das Archiv heute an der Stelle einer ehemaligen Franziskanerkirche. Die ist im 16. Jahrhundert abgebrannt und nur der Chor blieb stehen. Er wurde hunderte Jahre später abgerissen, um eine neue Schule zu bauen. Das Gebäude, indem sich heute das Archiv befindet. Das befand sich bis 1999 noch im Rathaus, und zwar in dem Raum, der heute als Trauzimmer genutzt wird.

Die  Notbeleuchtung im Archiv setzt sogar historische Stücke in Szene.
Die Notbeleuchtung im Archiv setzt sogar historische Stücke in Szene.
Foto: Mike Kahnert

Einige Besonderheiten des Stadtarchivs: Es besitzt einen A2-Scanner, um großes Material zu digitalisieren, erklärt Simone Habendorf. Das älteste Stück stammt aus dem Jahr 1196. „Und das jüngste, das wir im Stadtarchiv haben, ist die Zeitung von heute.“ Nach den kürzlichen Bauarbeiten erleichtert eine neue Werkstatt die Arbeitsbedingungen und die neue Notfallbeleuchtung hilft sogar beim Stromsparen, sagt Simone Habendorf mit einem Augenzwinkern. Wenn es in den Keller geht, muss der Lichtschalter nicht betätigt werden, weil das grüne Schild genügend Licht liefert.

Die nächste Neuerung im beziehungsweise am Stadtarchiv könnte erneut künstlerischer Natur sein. Neben den Stromkästen steht noch ein grauer Postkasten. Torsten Klein zufolge wird an einer Kooperation mit der Post gearbeitet, um das kleine Kunstwerk am Stadtarchiv noch zu erweitern.