Neues Konzept Stendals Stadttore sollen Touristen locken
Das Uenglinger und das Tangermünder Tor sollen touristische Aushängeschilder der Stadt Stendal werden. Ausstellungen im Inneren geplant.
Stendal l Das Tangermünder Tor und das Uenglinger Tor sollen verstärkt touristische Anziehungspunkte in der Stadt Stendal werden. „Unser Ziel ist es, den Schauwert der beiden Tore deutlich zu erhöhen“, sagte Stendals Stadtsprecher Klaus Ortmann während der Vorstellung des neuen Nutzungskonzeptes im Kulturausschuss der Stadt Stendal.
Was jetzt vorliegt, ist ein Grobkonzept für die Jahre 2018 und 2019. Alle zwei Jahre soll das Konzept fortgeschrieben werden. „Wir haben uns bewusst gegen einen längeren Zeitraum entschieden, weil wir auf Aktuelles reagieren wollen“, erklärte Klaus Ortmann und kündigte an, dass im Haushalt der Stadt Stendal für die Vorhaben Geld eingeplant werden – für den Kauf von Schrank- und Tischvitrinen mit Sicherheitsglas, Bilderrahmen und Hängesystemen für künftige Ausstellungen, aber auch für geplante Bauarbeiten, um die klimatischen Raumbedingungen zu verbessern – auch eine Notwendigkeit für Ausstellungen zum Beispiel von Fotos und gemalten Bildern.
Geplant sind abwechslungsreiche Ausstellungen – abhängig vom Klima zwischen Mai und Oktober –, unter anderem mit Stücken aus dem Altmärkischen Museum. Themen sollen die Hanse, die Stadtbefestigung und die Stadtgeschichte in bestimmten Epochen sein. Für 2018 ist im Tangermünder Tor eine Ausstellung von historischen Zinnfiguren geplant, im Uenglinger Tor sollen Fotos gezeigt werden unter dem Titel „Versteckte Kostbarkeiten – alte Ansichten Stendal“, wobei Glasnegative aus dem Bestand des Museums genutzt werden.
2019 ist für das Tangermünder Tor eine Ausstellung der Dioramen geplant, die die Stadt im 16. Jahrhundert zeigen und die derzeit aufgearbeitet werden. Im Uenglinger Tor bekommen regionale Künstler die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen. Ab 2020 sollen sich die Ausstellungen in beiden Toren mit dem Thema „1000 Jahre Stendal“ beschäftigen, die 2022 gefeiert werden. Als weitere Vorhaben sind aufgeführt: eine Ausstellung zum Thema Backsteine/Formsteine, die dauerhafte Präsentation der Tastmodell-Vorlage im Uenglinger Tor und eine Ausstellung der archäologischen Grabungsfunde in der Stendaler Altstadt in den vergangenen Jahren.
Für Diskussion im Kulturausschuss sorgte eine Streichung. In der 1998er Gebührensatzung stand am Ende: „Der Aufstieg in den Torturm erfolgt auf eigene Gefahr.“ In der neuen Benutzungssatzung fehlt dieser Hinweis. „Wir haben den Satz bewusst gestrichen, denn wenn wir Eintrittsgeld kassieren, dann sind wir für die Sicherheit in der Pflicht“, erklärte der Stadtsprecher. Wenn bauliche Mängel zu Schäden führen, haftet dafür die Stadt. Wenn sich aber ein Besucher zum Beispiel wegen Unachtsamkeit den Kopf stößt, dann nicht. Aber gerade in den Toren mit verschiedenen Stufenhöhen und schmalen Treppen sollten Gäste darauf hingewiesen werden, forderte Dirk Hofer (Fraktion CDU/Landgemeinden). So sieht es auch Gesine Seidel (Linke/Grüne-Fraktion). Sie beantragte, im Protokoll der Sitzung den Ausschuss-Auftrag festzuhalten, dass entsprechende Hinweisschilder angebracht werden. Seidel: „Dann sind wir auf der sicheren Seite.“
Der Kultur-, Schul- und Sportausschuss stimmte der Benutzungssatzung und damit der Nutzungskonzeption einstimmig zu. Die Entscheidung fällt am 4. Dezember während der letzten Stadtratssitzung in diesem Jahr.