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Verwirrung bei Anwohnern / Aufstellen neuer Verkehrsschilder schlägt mit 1600 Euro zu Buche Ortsausgangsschild ist nicht Ende der Stadt

Von Thomas Pusch 08.11.2013, 02:06

Mit gelben Schildern werden Ortseingang und Ortsende markiert. Dass das aber gleichbedeutend mit den Gemeindegrenzen ist, glauben nur Laien. Die Verwaltungsvorschriften besagen nämlich etwas anderes.

Stendal l Renate Lippert fiel aus allen Wolken. Die Stendalerin wohnt in der Gardelegener Straße und plötzlich stand ein neues Ortseingangsschild in ihrer Straße. Allerdings von ihrem Haus noch ein Stück entfernt - in Richtung Stadt. "Wohne ich denn jetzt überhaupt noch in Stendal?", fragte sie beunruhigt bei der Volksstimme an. Und wenn nicht, was sei denn dann ihre richtige Adresse. Und eine andere Frage lag ihr auch noch auf der Zunge: "Was für rechtliche Konsequenzen hat das denn?"

Neue Temposchilder wurden notwendig

Stadtsprecher Klaus Ortmann bringt auf Nachfrage Licht ins Dunkel. "Am Ortseingangsschild fängt Stendal nicht an oder hört auf", erklärt er. Das Schild markiere nicht die Gemarkungsgrenze, sondern sei ganz einfach im Verwaltungsdeutsch ein Verkehrszeichen. In der Tat habe dieses Schild vorher ziemlich in der Nähe der Ortsumgehung, hinter Kraftwerk und dem Abzweig nach Wahrburg, gestanden. "Allerdings gibt es eine Verwaltungsvorschrift, die besagt, dass es dort nicht an der richtigen Stelle war", erläutert Ortmann weiter.

Die Verwaltungsvorschriften besagen nämlich, dass dieses Schild nicht am Rand der Stadt, sondern am Beginn der geschlossenen Bebauung aufzustellen ist. Und dies ist nun an der Gardelegener Straße der Fall. Die Bewohner der Häuser dahinter befinden sich aber immer noch auf Stendaler Gebiet. Ähnliche Situationen gab es beispielsweise am Birkenweg und der Arneburger Straße. Auch dort wurden die Ortseingangsschilder weiter nach innen gesetzt. Das hatte zur Folge, dass acht weitere Schilder aufgestellt werden mussten. Stückpreis: 200 Euro. Und dort wie auch an der Gardelegener Straße wurden Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder aufgestellt. Sonst hätten Autos mit Tempo 100 am Haus von Renate Lippert vorbeifahren können. Und das wiederum wäre auch nicht im Sinn der Verwaltungsvorschrift gewesen.