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Partyband  Von der Straße auf die Bühne

"Tick2Loud" haben als Straßenmusiker in Stendals Fußgängerzone angefangen. Mittlerweile ist die Partyband mega-angesagt.

13.07.2017, 23:01

Stendal l Der Sound ist rockig, poppig und voller Energie. Vor der Bühne wird mitgesungen, geklatscht und gefeiert. Beim 50. Stendaler Rolandfest haben „Tick2Loud“ ihr Publikum mit ihrem Elan angesteckt. Am Ende gibt es Jubel und Zugaberufe. Die Band kommt an. 54 Auftritte haben „Tick2Loud“ seit Beginn 2017 bereits hinter sich. Tendenz steigend. Zeit zum Luftholen bleibt den sechs jungen Stendalern kaum. Aber wer will schon durchatmen, wenn gerade die Zeit zum Durchstarten gekommen ist?

Dustin Saitzek (19) und Amadeus Wedel (18) aus Stendal haben im Mai 2016 den Grundstein für „Tick2Loud“ gelegt. Angefangen haben sie als Straßenmusiker in der Stendaler Fußgängerzone. „Das war eine tolle Zeit“, sagt Amadeus Wedel. „Die Leute blieben stehen, hörten uns zu und haben auch Geld gespendet.“ Und weil es so gut funktioniert hat, wollten die beiden mehr. Mehr Publikum. Mehr Auftritte, „aber auch mehr Instrumente und mehr Ideen“, sagt Dustin Saitzek. Dabei ist der quirlige Stendaler selbst schon mehrere Personen in einer: Neben Gesang besetzt er auch die Akustik-Gitarre, moderiert auf der Bühne („Ich kann auch gar nicht anders, ich muss immer erzählen“) und übernimmt hinter den Kulissen das Management.

Weil aber das Vier-Personen-in-einer-Prinzip funktioniert, wurde im Freundeskreis der Bandnachwuchs rekrutiert: Zu Dustin Saitzek und Amadeus Wedel, der das Schlagzeug unter seinen Fittichen hat, gesellen sich Fabian Januszewski (20, Bass), Friedemann Otto (16, Klavier), Jan Düwel (27, E-Gitarre) und Lea Charlott Hoffmann (16, Gesang). Kennengelernt haben sich die jungen Künstler in der Musikerfabrik Frank Wedel in Stendal. Hier haben sie ihre ersten musikalischen Schritte gewagt, jetzt wollen sie die altmärkischen Bühnen im Sturm erobern.

Mit einem Repertoire von über 100 Liedern, die sie aus den Bereich Rock, Pop, Country und Schlager covern, haben sie laut Dustin Saitzek „knapp 50 sofort auf der Pfanne. Wir können ganz locker ein zweistündiges Konzert geben.“ Und zwar komplett live. Ohne Einspieler. „Bei uns ist alles echt“, sagt Friedemann Otto stolz.

Auch an ihren ersten eigenen Songs schreiben sie bereits. Sängerin Lea hat den Text dazu geschrieben und auch gesungen. „Das bauen wir dann auch ins Programm ein. Ich bin immer sehr gespannt, wie das ankommt“ sagt Lea. „Da bin ich viel aufgeregter, als bei den Coversongs.“ Das scheint unbegründet. Auf dem Youtube-Kanal der Band ist das Lied bereits über 1800 Mal geklickt worden. Es scheint, als wollten die Leute mehr von „Tick2Loud.“ Wobei das schwierig werden dürfte, denn bis Ende 2017 sind „Tick2Loud“ so gut wie ausgebucht. Darauf sind sie sehr stolz, aber das hat auch Nachteile: Neben Schule beziehungsweise Studium, Beruf, Bandproben und Auftritten „bleibt für Freunde und Familie nicht viel Zeit“, sagt Friedemann Otto. „Vor allem mit der Freundin ist es manchmal schwierig“, ergänzt Amadeus. In diesem Punkt hat es Dustin einfacher. Er hat mit Sängerin Lea seine Freundin immer dabei.

Und wo wollen sie noch hin, die sechs jungen Stendaler von „Tick2Loud“? Da hat Dustin Saitzek ganz klare Vorstellungen: „Auf die Hauptbühne beim Stendaler Rolandfest. Also auf den Marktplatz. Am Freitagabend!“ Die anderen nicken. „Das wäre so cool, wenn man mit all den Menschen zusammen feiern könnte“, ergänzt Friedemann Otto. Und auch Amadeus hat klare Vorstellungen: „Und dann ziehen wir erstmal durch die gesamte Altmark.“

Hier sind die nächsten Auftritte schon geplant. Beim Havelberger Bootskorso am 26. August und beim Burgfest in Tangermünde am 8. September sind sie mit dabei. Und auch bei der ein oder anderen privaten Feier sind sie als Unterhaltungsprogramm geladen. Es sieht also nicht so aus, als würde es um „Tick2Loud“ demnächst ruhiger werden. „Muss es ja auch nicht“, sagt Dustin Saitzek. „Das ist jetzt unsere Zeit und wir genießen das und wollen das voll auskosten.“ Und wer weiß, was noch hinter den altmärkischen Grenzen auf die jungen Musiker aus Stendal wartet...