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Poliklinik Stendal Roland-Ärztehaus im Wandel der Zeit

Volksstimme-Serie "Was ist geworden aus..." geht in eine neue Runde. Dieses Mal: Von der Poliklinik zum Roland-Ärztehaus.

Von Kaya Krahn 09.10.2020, 01:00

Stendal l Das Roland-Ärztehaus in Stendal hat in den vergangenen 40 Jahren große Veränderungen mitgemacht. Heute floriert es mehr denn je, doch der Weg dorthin war geprägt von harter Arbeit.

Zwischen 1976 und 1978 wurde das Rolandhaus in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße 23 als Poliklinik für die Beschäftigten des Kernkraftwerks Arneburg sowie den Bewohnern des Stendaler Wohngebiets Stadtsee gebaut. 1990 schloss die Klinik und das Gebäude stand leer, jedoch nur für kurze Zeit.

Pharmazierat Rolf-Dieter Schaefer eröffnete die Roland Apotheke in der ehemaligen Poliklinik am 18. Juni 1991. Etwa zwei Jahre später kaufte die Eigentümergemeinschaft das Gebäude der Stadt ab. Die Eigentümergemeinschaft GBR umfasst seither im Ärztehaus ansässige Ärzte, die IHU (ein geologisches Untersuchungslabor) und die Roland Apotheke.

Als die GBR das Rolandhaus übernahm, ist es bereits eine fertige Klinik – trotzdem standen viele Arbeiten an. Ungefähr ein Jahr wurde gebaut und saniert. 1995 und 1996 kam ein neues Ärztehaus dazu – das Rolandhaus wurde um ein Nebengebäude erweitert. Hinzu kam eine eigene Ladenzeile mit Geschäften und eine zweite Verkaufsfläche der Apotheke, die heutige Roland Kinder Apotheke. „Die Nachfrage war einfach so groß, dass wir vergrößern mussten“, berichtet Rolf-Dieter Schaefer. Heute ist es viel mehr als „nur“ ein Ärztehaus: „Es ist ein richtiger Kiez geworden, es kommen nicht mehr nur Anwohner aus dem direkten Umfeld, sondern aus dem ganzen Landkreis“, sagt Apotheker Christoph Schaefer. Er und seine Frau haben die Unternehmensleitung vor drei Jahren übernommen, sie betreiben die Rolandapotheke nun in zweiter Generation. „Wir Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen. Als Apotheker kommt mein Mann von hier. Es ist sogar am Stadtsee geboren, das schafft Vertrauen“, sagt Ulrike Schaefer.

Heute sind in dem großen Gebäudekomplex 35 Facharztpraxen, Dienstleistungen und Geschäfte ansässig. Darunter der Roland Pflegedienst, der 1994 von Rolf-Dieter Schaefer gegründet wurde, ebenso ein Dialysezentrum und eine Röntgenabteilung. Etwa 250 Mitarbeiter sind in dem Ärztehaus beschäftigt. „Wir wollen nicht nur ältere und kranke Menschen anziehen. Wir wollen, dass die Menschen hier gerne verweilen“, sagt Ulrike Schaefer. „Deswegen haben wir das Roland Café und ein Kosmetikstudio im Haus eröffnet.“ Ein großer Vorteil des Hauses seien die gute Erreichbarkeit, ausladenden Parkflächen und die kurzen Wege. „Die Menschen wollen so wenig hin und her fahren wie möglich, deswegen ist es uns wichtig, so ein breit gefächertes Angebot zu bieten“, so Christoph Schaefer.

Dafür wird seit der Gründung des Roland-Ärztehauses stetig weiter gearbeitet. In der Corona-Zeit hat sich das Team um die Rolandapotheke angepasst und ihre Arbeitsweise modernisiert. „Wir haben einen Online-Shop eingerichtet, in dem Rezepte einfach und sicher eingelöst und alle Produkte online eingekauft werden können. Außerdem liefern unsere Boten frei nach Hause, wobei auf Wunsch Übergabe und Bezahlung kontaktlos abgewickelt werden können“, schildert Ulrike Schaefer. Zudem wurde im Rolandhaus die erste Fieberambulanz im Landkreis eingerichtet. „Das ist das Gute an der Eigentümergemeinschaft hier“, sagt Christoph Schaefer. „Wir konnten uns schnell einigen, dass wir unsere Räumlichkeiten Ärzten dafür zur Verfügung zu stellen.“

Im kommenden Jahr steht für die Roland Apotheke ein Jubiläum an: „Am 18. Juni 2021 feiern wir 30-jähriges Bestehen“, sagt Rolf-Dieter Schäfer.

Bereits 2019 gab es im Rolandhaus Grund zum Feiern – die Poliklinik wurde vor 40 Jahren fertiggestellt und damit der Grundstein für das Ärztehaus, wie es heute ist, gelegt.