Knappe Entscheidung Stadtrat beschließt: Stendal feiert den Sachsen-Anhalt-Tag 2024
Stendal richtet den Sachsen-Anhalt-Tag 2024 aus. Fast eine Stunde lang debattierten am Montag die Stadträte. Dann fiel die äußerst knappe Entscheidung.
Stendal - Sachsen-Anhalt feiert sein Landesfest 2024 in Stendal. Das entschied der Stadtrat am Montagabend mit einer denkbar knappen Mehrheit. 20 von 38 Stadtratsmitgliedern votierten dafür, 18 dagegen. Die Entscheidung fiel in namentlicher Abstimmung.
Dem vorausgegangen war eine ausführliche und teilweise emotional geführte Debatte. Das Hauptargument der Gegner, die angespannte Haushaltssituation, wurde teilweise als existenzbedrohend dargestellt. Die Befürworter verwiesen auf die einmalige Chance, für die Hansestadt und die gesamte Altmark zu werben.
Lesen Sie auch: Ist der Sachsen-Anhalt-Tag 2024 gerettet? Stendal und Staatskanzlei treffen Kompromiss
Widerstand gegen die Ausrichtung des Landesfestes kam vor allem von den Freien Stadträten/Bürger für Stendal, der SPD und der AfD.
Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal: Kann sich die Stadt das Fest überhaupt leisten?
Immer wieder warnten sie vor einem Millionendefizit und davor, dass in dessen Folge Steuern, Abgaben und Gebühren erhöht werden müssten.
Zur Höhe des Defizits kursierten verschiedene Angaben. Sie reichten von 14,8 Millionen Euro bis hin zu 23 Millionen Euro. Unter diesen Vorzeichen sei es unverantwortlich, ein Landesfest für insgesamt 1,4 Millionen Euro auszurichten.
Sachsen-Anhalt-Tag 2024: Stendal hofft auf jede Menge Öffentlichkeit
Dem widersprachen die Befürworter, zu denen auch Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos) gehörte. „Wir haben gut gewirtschaftet in den vergangenen Jahren“, sagte er. Die Ausstrahlung des Sachsen-Anhalt-Tages sei eine ganz andere als beispielsweise die des Rolandfestes, argumentierte er. Die Hansestadt sei in der Lage, das Landesfest auszurichten, betonte Sieler.
Lesen Sie auch: Glosse zum Sachsen-Anhalt-Tag 2024 in Stendal - Die Verwaltung überlässt nichts dem Zufall
Für die Landesregierung warb die stellvertretende Regierungssprecherin Ute Albersmann um die Zustimmung des Stadtparlaments: „Der Sachsen-Anhalt-Tag ist eine Visitenkarte für das ganze Land“, erklärte sie.