Protestaktion in Uchtspringe Salus-Beschäftigte fordern Tarifangleichung und Zulage
Die Beschäftigten der Salus gGmbH wollen eine Angleichung an den Tarifvertrag der Länder. Zudem fordern sie die Beibehaltung der Zulage für geschlossene Bereiche, eine zusätzliche Maßregelvollzugszulage sowie unbefristete Arbeitsverhältnisse. Mit einer Protestaktion verliehen sie und Verdi gestern diesen Forderungen Nachdruck.
Uchtspringe. Die mehr als 1900 Beschäftigten der landeseigenen Salus gGmbH sind pappesatt. Seit drei Jahren ziehen sich die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft Verdi und der Salus gGmbH hin. "Seit 2007 bleiben die Verhandlungen ergebnislos. Immer wieder werden wir vertröstet. Es reicht", so Verdi-Verhandlungsführer Jens Berek. Die Beschäftigten haben die Nase voll von der Hinhaltetaktik. Um ihrem Ärger Luft zu machen, hielten an die 100 Beschäftigten des Maßregelvollzugs gestern in Uchtspringe eine aktive Mittagspause mit Kundgebung und Demonstration ab. Sie setzten ein Zeichen der Geschlossenheit. Berek erwartete an die 100 Teilnehmer. Neben den Beschäftigten des Maßregelvollzugs nahmen an der Protestaktion Mitarbeiter des Fachklinikums teil.
Mit Parolen wie "Wir sind das Salz in der Suppe, ohne uns läuft nichts" oder "Man fordert von uns mehr Leistung, jetzt fordern wir mehr Geld" machten sie auf ihre Forderungen aufmerksam. Die Beschäftigten wollen eine Angleichung ihrer Entgelte an die des Landes Sachsen-Anhalt erreichen. Wie Jens Berek informierte, verdiene ein bei der Salus Beschäftigter in der Regel 20 Prozent weniger als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Zudem wurde der Manteltarifvertrag gekündigt. "Das ist eine Schweinerei", spricht Berek den Beschäftigten aus der Seele. Wie er erklärt, sei die Protestaktion in Uchtspringe nicht von Verdi forciert worden, sondern entstand an der Bass, gewünscht von den Beschäftigten, von jenen, "die die Gewinne für Salus erwirtschaften", bringt es der Verdi-Verhandlungsführer auf den Punkt. Die Beschäftigten fordern Angleichung. "Uns ist klar, dass das nicht in einem Schlag umzusetzen ist. Wir erwarten aber einen großen Schritt", macht Berek deutlich. Erwartet wird eine Gehaltssteigerung von mindestens 7,5 Prozent – sofort.
Mit "Pfui"-Rufen reagierten die Beschäftigten auf das Ansinnen der Geschäftsführung, die Zulage für geschlossene Bereiche zu streichen. Sie fordern, diese beizubehalten und zuzüglich eine Maßregelvollzugszulage von monatlich 150 Euro. "Sicherheit ist nicht abzukaufen, aber besondere Gefahren bedürfen besonderer Vergütung", so Berek.
Weitere Forderungen sind die systematische Eingruppierung der Berufsgruppen sowie grundsätzlich unbefristete Arbeitsverhältnisse bei der Salus. An die Geschäftsführung richtete Berek die Botschaft: "Nehmen Sie dieses Signal der Belegschaft deutlich auf. Wir können auch anders."
Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Teilnehmer mit Transparenten und Trillerpfeifen, Parolen rufend über das Klinikgelände.