Interview Star-Tenor in Stendal: Björn Casapietra singt die schönsten Himmelslieder
Björn Casapietra erzählt im Volksstimme-Interview, was das Publikum auf Schloss Schönfeld in der Altmark erwartet und der Tenor erreichen möchte.
Stendal - Nach „Hallelujah“ setzt Björn Casapietra seine Tournee unter den Titel „Die schönsten Himmelslieder“ fort und erreicht im Juni die Altmark. Was das Publikum im malerischen Schloss Schönfeld erwartet, darüber sprach Volksstimme-Redakteurin Regina Urbat mit dem vielerorts gefeierten Tenor.
Volksstimme: Herr Casapietra, Sie kommen mit ihren Himmelsliedern am 11. Juni in das Event-Schloss Schönfeld bei Stendal. Ist so ein Open-Air-Konzert für Sie etwas besonderes?Björn Casapietra: Total. Normalerweise singe ich mit meinem Ensemble in Kirchen. Open air eher selten.
Worauf freuen Sie sich dann besonders?Am meisten freue ich mich, dass ich in eine Region komme, in der ich so ein tolles und treues Publikum habe wie fast nirgendwo in Deutschland. Vier ausverkaufte Konzerte im Theater der Altmark in Stendal, in Osterburg und Havelberg. Überall waren wir schon und sind auf sehr viel Liebe gestoßen. Ich liebe die Region im Norden von Sachsen-Anhalt einfach. Und jetzt die Himmelslieder unter freiem Sternenhimmel vor einem Schloss, das wird bestimmt sehr, sehr schön.
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Was genau sind denn die Himmelslieder?Lieder, die den Menschen Kraft geben sollen, Zuversicht schenken und Hoffnung. Wir leben in schwierigen Zeiten, erst drei Jahre diese Pandemie und jetzt dieser furchtbare russische Angriffskrieg, der uns alle angeht.
Sehen Sie in dieser Hinsicht in der Musik eine Verantwortung, eine Aufgabe?Ja, und sie lautet: heilen! Und womit könnte man besser heilen, als mit dem „Ave Maria“ von Schubert oder dem „Hallelujah“ von Leonard Cohen? Ich möchte nicht nur für die Ohren meines Publikums singen, ich möchte tiefer rein in den Menschen.
Woran messen Sie so etwas?Wenn ich merke, dass in der ersten Reihe Taschentücher herausgeholt werden, wenn ich das „Ave Maria“ singe, dann habe ich meinen Job richtig gemacht. Ich möchte im Event Schloss in Schönfeld bei Bismark ein Konzert singen, das niemand mehr vergisst. Das ist mein Anspruch.
Und auf welche Lieder kann sich das Publikum noch freuen?Auf „Guten Abend, gut Nacht“ von Brahms, „Tochter Zion“, „Maria durch den Dornwald ging“, „Imagine“ von John Lennon, „You raise me up“. Das Lied „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“ ist ganz neu im Programm. Es sind alles Lieder, die sich wie eine warme Hand auf die Brust des Publikums legen sollen. Ganz besonders gut kommt „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel an, das ist mein persönliches Hoffnungslied.
Können Sie das näher beschreiben?Immer dann, wenn es mir nicht gut geht, nehme ich meinen Hund, einen Golden Retriever namens Sir Winston, und geh mit ihm in den Tiergarten. Und sobald ich diesen Park betrete, ist dieses wunderschöne Lied in meinem Kopf. Und gib mir Kraft.
Und wofür hat auf der diesjährigen Tournee Ihr Publikum am meisten geschwärmt?Besonders lieben die Menschen das „Hallelujah“ von Cohen; da habe ich immer das Gefühl, dass gleich die Kirche einstürzt beim Applaus. Und natürlich möchte ich am Ende des Abends auch in der Altmark unser berühmtes italienisches „O Sole Mio“ singen. Am liebsten mit dem Publikum zusammen. Die Menschen möchten bitte eingesungen zum Konzert kommen.
Wie bitte?(Lacht) Spaß beiseite. Ich bin motiviert bis unter die Haarspitzen im Moment. Wie ein Stier, der vor einem roten Tuch steht. Endlich können wir wieder arbeiten und Konzerte geben. Ich möchte erreichen, dass unser Publikum nach dem Konzert im Schloss Schönfeld nach Hause geht und das Gefühl hat, dass die Sterne am Himmel etwas heller leuchten.