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Apotheken Umfrage: So ist das E-Rezept in Stendal gestartet

Seit Anfang des Jahres sind Internet-Rezepte Pflicht. In den Stendaler Apotheken gibt es sowohl Lob als auch Kritik für die Neuerung.

Von Moritz Bartz Aktualisiert: 30.01.2024, 15:20
Christoph Schaefer, Apotheker in Stendal,  kann mit diesem Terminal E-Rezepte einlesen.
Christoph Schaefer, Apotheker in Stendal, kann mit diesem Terminal E-Rezepte einlesen. Foto: Moritz Bartz

Stendal - Es soll Patienten entlasten und die Wartezimmer in Arztpraxen leeren: das elektronische Rezept. Seit Anfang des Jahres 2024 ist es für gesetzlich Krankenversicherte Pflicht, verschreibungspflichtige Medikamente per E-Rezept in der Apotheke abzuholen. In den Apotheken in Stendal gelingt das bisher nur bedingt.

So hätte sich Christoph Schaefer, Inhaber der Roland-Apotheken, gewünscht, dass das neue System in kleineren Schritten eingeführt wird. „Ich bin ganz froh, dass noch nicht alle Ärzte ein E-Rezept ausstellen“, sagt der Stendaler. Er und seine Mitarbeiter seien noch in der Eingewöhnungsphase. Neue Arbeitsschritte sitzen noch nicht 100-prozentig, es kann zu Wartezeiten kommen. Außerdem gibt es noch „Kinderkrankheiten“, sagt Schaefer. Es sind Fehler im System, die das Einlesen der E-Rezepte von Chipkarten seiner Kunden erschweren. Er ist jedoch optimistisch, dass sich sein Team an die neuen Herausforderungen gewöhnen wird.

E-Rezept sorgt für Mehraufwand

Das hofft auch Jennifer Wrede, pharmazeutisch-technische Assistentin in der Löwenapotheke am Markt. „Im Moment haben wir mit dem neuen E-Rezept noch viel Arbeit, aber das liegt wohl an der großen Umstellung“, sagt sie und bemängelt den Mehraufwand, wenn beispielsweise Rezepte korrigiert und entsprechend vom Arzt gegengezeichnet werden müssen. In solch einem Fall muss der behandelnde Arzt erst kontaktiert und im Zweifelsfall ein neues Rezept ausgestellt werden. „Das kostet Zeit“, erklärt Jennifer Wrede.

Dennoch sieht sie die Vorteile des neuen Systems überwiegen. Das E-Rezept kann zum Beispiel in mehreren Apotheken eingelöst werden, wenn verschiedene Medikamente darauf verordnet sind. Das ist vor allem dann praktisch, wenn ein Medikament gerade nicht vorhanden ist.

Weniger Fehler mit digitalem Rezept

Ein weiterer Vorteil sei, dass sich mit dem E-Rezept weniger Fehler bei der Medikamentenabgabe einschleichen könnten, sagt Christoph Schaefer. Herkömmliche Rezepte waren häufig handschriftlich ausgefüllt und sind somit oft schlecht lesbar. Beim elektronischen Rezept ist dies nicht der Fall.