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Barbies, Schallplatten, Werkzeuge Wenn aus Fundstücken Kunst wird: Neue Ausstellung im Altmärkischen Museum in Stendal

Das Altmärkische Museum in Stendal eröffnet am 19. Januar die erste Sonderaustellung 2025. Hejo Heussen vom Kunsthof Dahrenstedt zeigt rund 80 Objekte aus seiner Sammlung.

Von Leon Zeitz 17.01.2025, 14:00
In der Sonderausstellung im Altmärkischen Museum gibt es unter anderem ein Raum voller Barbie-Puppen zu sehen.
In der Sonderausstellung im Altmärkischen Museum gibt es unter anderem ein Raum voller Barbie-Puppen zu sehen. Foto: Leon Zeitz

Stendal - Ein Schwibbogen aus Plätzchenformen, ein Turm aus alten Schallplatten, ein Raum voller Barbie-Puppen. Das Altmärkische Museum in Stendal verwandelt sich in eine Fundgrube außergewöhnlicher Gegenstände.

Rund 80 Ausstellungsstücke des Künstlers Hejo Heussen vom Kunsthof Dahrenstedt werden in der ersten Sonderausstellung 2025 mit dem Titel „Objekte“ im Museum gezeigt. Eröffnung ist am 19. Januar um 15.30 Uhr.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem unterschiedlichen Umgang mit Fundstücken. „Jedes Objekt hat eine Ästhetik, ob man es nun beabsichtigt oder nicht. Es geht darum, die Formen, die uns im Alltag begegnen, sichtbar zu machen“, sagt Hejo Heussen.

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Dazu nutzt er verschiedene Techniken. Zum einen sogenannte Ready-mades (deutsch: Fertigwaren). Gemeint sind Objekte, die für sich alleine stehen und zu denen nichts weiter hinzugefügt wird. „Das kann zum Beispiel ein einzelnes Werkzeug wie ein Hammer oder ein Stück Metall sein, das in Szene gesetzt wird.“ Zum anderen „Upcycling Art“, bei dem die Kunstobjekte aus mehreren Gegenständen bestehen und Dinge zusammengeführt werden, die nicht zusammengehören. „Dadurch erzählen sie eine neue Geschichte.“

Hejo Heussen mit einem seiner Kunstobjekte aus alten Schallplatten im Altmärkischen Museum in Stendal.
Hejo Heussen mit einem seiner Kunstobjekte aus alten Schallplatten im Altmärkischen Museum in Stendal.
Foto: Leon Zeitz

Geschichten hat der 76-Jährige viele zu erzählen. Zu jedem Objekt fällt ihm etwas ein. So zeigt Hejo Heussen auf einen zerbrochenen Teller, der an der Wand hängt, während er für die Ausstellungseröffnung noch die letzten Handgriffe erledigt. „Meine Frau hatte ihn versehentlich fallenlassen und wollte ihn wegschmeißen. Das konnte ich nicht zulassen. Bei mir kommt nichts weg.“

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Seine Sammlung ist groß und umfasst Gegenstände aus der ganzen Welt. Hejo Heussen wurde in Stühlingen (im Süden von Baden-Württemberg) geboren und war unter anderem in Köln, Berlin, Mexiko und Argentinien tätig. Im Jahr 1999 zieht es ihn schließlich nach Stendal. Zwei Jahre später beginnt er in Dahrenstedt, einen Vierseitenhof zu einem Kunsthof umzugestalten, der im Jahr 2012 mit einem Kulturpreis der Stadt Stendal ausgezeichnet wurde. Dort finden auch noch regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen statt, die Hejo Heussen mitorganisiert.

„Ich lasse mich von den Fundstücken inspirieren. Das geht manchmal ganz schnell, manchmal dauert es auch zehn Jahre.“ Vor allem Werkzeuge verwendet er gern in allen möglichen Variationen. „Mein Vater war Tischler und ich interessiere mich selbst dafür und für Elektrizität.“ Daher verwundert es nicht, dass einige Objekte in der Ausstellung auch mit Licht und mechanischen Teilen ausgestattet sind. Seine Kunst war unter anderem in Berlin und Havelberg ausgestellt. Im Altmärkischen Museum ist er allerdings zum ersten Mal zu sehen. „Wir hatten schon lange darüber gesprochen. Daher freue ich mich sehr, dass es endlich zu einer Zusammenarbeit gekommen ist“, sagt Museumsleiterin Gabriele Bark.

Die Sonderausstellung „Objekte“ wird bis zum 16. März 2025 zu den Öffnungszeiten des Altmärkischen Museums in Stendal zu sehen sein.