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Diebstähle auf dem Friedhof Grabschmuck wird immer wieder gestohlen: Friedhof Tangerhütte im Visier von Räubern

Zum wiederholten Mal ist Familie Kobielski aus Tangerhütte Opfer von Grabschmuck-Räubern geworden. Sie sucht jetzt Hinweise auf den oder die Täter. Friedhofsdiebstähle sind in Tangerhütte keine Seltenheit.

Von Birgit Schulze Aktualisiert: 18.09.2023, 12:28
Diese Schale wurde vom Grab der Familie Kobielski gestohlen. Wer sie gesehen hat, wird gebeten, die Polizei zu informieren.
Diese Schale wurde vom Grab der Familie Kobielski gestohlen. Wer sie gesehen hat, wird gebeten, die Polizei zu informieren. Foto: I. Kobielski

Tangerhütte - Zum fünften Mal ist Familie Kobielski in Tangerhütte von Friedhofsräubern heimgesucht worden. Und das auf dem eigentlich recht übersichtlichen Friedhof an der evangelischen Kirche in Tangerhütte, Breite Straße.

Als sie den Diebstahl vom Grab ihres Mannes bemerkt hat, hat sich die 74-jährige Ilona Kobielski aufgemacht und hat den eigenen, aber auch den großen, städtischen Friedhof abgesucht. Immer in der Hoffnung, die außergewöhnliche weiße Pflanzschale mit den Täubchen am Rand irgendwo wiederzufinden. Gekauft hatte sie sie in den Lebenshilfe-Werkstätten in Tangerhütte und dort hat es nur eine weitere gegeben, die noch immer zum Verkauf steht.

Auch ihre Enkelkinder beteiligten sich an der Suche, doch sie blieb erfolglos. Wie die Male zuvor hat Ilona Kobielski Anzeige bei der Polizei erstattet, in der Hoffnung, dass der Friedhofsklau irgendwann mal aufhört. „Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass sich Leute fremden Grabschmuck dann zu Hause hinstellen“, sagt sie.

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Diebstahl auf Friedhof Tangerhütte: Grabräuber seit Jahren aktiv

Vor zwei Jahren wurde zum ersten Mal ein großes Füllhorn samt Pflanzen vom Grab geklaut. Dann folgten Laternen mit LED-Beleuchtung und anderer Schmuck. Jetzt, beim fünften Mal, ist es eine große Schale, die so nicht oft zu finden sein dürfte.

„Ich hatte noch einen Zettel drunter gelegt: ‚Hände weg, du Grabräuber.‘ Den haben sie auch mitgenommen“, erzählt die Seniorin traurig. Zwischen Sonntag, 10., und Dienstag, 12. September, muss die Schale verschwunden sein.

Bei ihrer Suche auf dem städtischen Friedhof habe sie sich mit dem Mitarbeiter vor Ort unterhalten. Auch der kenne das Problem als Dauerzustand, erzählt sie. Und doch will sie das Ganze nicht hinnehmen.

Wer Hinweise zum Verbleib der Schale machen kann oder im genannten Zeitraum auf dem Friedhof etwas beobachtet hat, wird gebeten, sachdienliche Hinweise an die Polizei weiterzugeben.