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  7. Kita "Anne Frank" Tangerhütte: Name bleibt vorerst: Bundesweite Kritik nach Volksstimme-Meldung

Bürgermeister stellt klar Nach bundesweiter Aufmerksamkeit: Vorerst  keine Namensänderung der Kita "Anne Frank" in Tangerhütte

Pläne für eine Namensänderung der Kita "Anne Frank" in Tangerhütte haben vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges für Kritik gesorgt. Bürgermeister Andreas Brohm stellte am Montag klar, dass noch nichts entschieden sei.

06.11.2023, 10:54
Die Kita „Anne Frank“ in Tangerhütte behält ihren Namen vorerst.
Die Kita „Anne Frank“ in Tangerhütte behält ihren Namen vorerst. Foto: Birgit Schulze

Tangerhütte/dpa - Schon länger gehegte Pläne für eine Namensänderung der Kita «Anne Frank» in Tangerhütte haben vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges für Kritik gesorgt. Der Bürgermeister der Stadt in Sachsen-Anhalt, Andreas Brohm (parteilos), stellte am Montag klar, dass noch nichts entschieden sei. Die Diskussionen liefen noch, «ohne dass aktuell eine Entscheidung darüber anstünde», erklärte Brohm schriftlich.

Anne Frank wurde 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie flüchtete 1933 vor den Nationalsozialisten in die Niederlande. Dort versteckte sie sich von 1942 bis 1944 in einem Hinterhaus.

In dieser Zeit schrieb Anne Frank ein Tagebuch, das zu den meistgelesenen Werken der Weltliteratur gehört. 1945 starb Anne Frank im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Kita in Tangerhütte will interne Erneuerung auch im Namen ausdrücken

Brohm erklärte, Hintergrund der geplanten Umbenennung sei ein Erneuerungsprozess hin zur offenen Arbeit, den die Kita in den zurückliegenden 14 Monaten durchlaufen habe.

«Weit vor den aktuellen Diskussionen und Ereignissen ist bereits Anfang 2023 auch die Diskussion aufgekommen, diese grundlegende Konzeptionsänderung durch einen anderen Namen der Einrichtung auch nach außen hin sichtbar zu machen, um diesen fundamentalen Neuanfang sichtbar zu markieren.»

Kita "Anne Frank" in Tangerhütte: Kritik an Plänen für Umbenennung

In einem offenen Brief kritisierte der Geschäftsführende Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, die geplante Umbenennung. Er richtete sich an die Tangerhütter: «Wenn, werte Bürgerinnen und Bürger in Tangerhütte, ich einen Rat zu erteilen hätte, würde ich Anne Frank raten, zu kämpfen und nicht wortlos und traurig davonzugehen, wenn sie erneut in ihrer deutschen Heimat davongejagt werden soll. Vielleicht überdenken Sie das Ganze ja noch einmal?»

Bürgermeister Brohm: Tangerhüte steht zu Verantwortung und Bildungsauftrag

Bürgermeister Brohm machte in seiner Erklärung deutlich: «Tangerhütte mit seinen Bildungseinrichtungen und all seinem bürgerschaftlichen Engagement steht für ein weltoffenes Deutschland, das sich gleichzeitig seiner historischen Verantwortung genauso bewusst ist wie seinem Bildungsauftrag.»

Die Kita trägt den Namen «Anne Frank» seit Anfang der 1970er Jahre. Der neue Name solle «Weltentdecker» lauten.