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Verkehr Vermehrter Verkehr in Calbes Innenstadt?

In der Innenstadt von Calbe gibt es eine verkehrsberuhigte Zone. Oftmals sind die Autos schneller unterwegs als erlaubt. Ist die Ausschilderung überhaupt sinnvoll?

Von Thomas Höfs 18.07.2023, 15:15
Die Einfahrt in den verkehrsberuhigten Bereich am Wassertor in der Saalestadt.
Die Einfahrt in den verkehrsberuhigten Bereich am Wassertor in der Saalestadt. Foto: Thomas Höfs

Calbe - Die zügige Fahrt mancher Autofahrer durch den verkehrsberuhigten Bereich in der Calbenser Innenstadt ist schon der Polizei aufgefallen.

Bereits mehrfach war der Messwagen im Einsatz. Immer gibt es dabei Autofahrer, die den Führerschein eine Weile abgeben müssen, sagt der für Calbe zuständige Regionalbereichsbeamte André Bellmann. „In einem verkehrsberuhigten Bereich geht das ganz schnell mit dem Führerscheinentzug“, weiß er. Denn schon bei geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen greifen hier die Behörden durch. Die verkehrsberuhigte Zone wird zudem gern als Abkürzung genommen, wenn es auf der Ortsdurchfahrt einmal stockt. Wie beurteilt das Ordnungsamt die aktuelle Ausschilderung des verkehrsberuhigten Bereiches? Ist die Ausschilderung vor dem Hintergrund der starken Verkehrsbelastung in der Innenstadt sinnvoll und gibt es hier Überlegungen, die Ausschilderung zu ändern? Bürgermeister Sven Hause sieht dafür keinen Bedarf: „Die Beschilderung der verkehrsberuhigten Zone zwischen Wassertor und Neustadt ist ordnungsgemäß und auch sinnvoll. Ihre Beschreibungen, dass es zunehmenden Verkehr in der Innenstadt gibt, können so nicht bestätigt werden. Es gibt seit Jahren gewisse Verkehre durch die Innenstadt, die aber keine wesentliche Veränderungen erkennen lassen.“ Zumindest der Feierabendverkehr ist in der Innenstadt spürbar.

 Sven Hause
Sven Hause
Sven Hause

Radfahren attraktiver machen

Dabei geht der Trend in einigen Städten dahin, immer weniger Autos in der Innenstadt zu haben. Die Bürger sollten sich dafür lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegen. Gibt es dafür Ideen in Calbe? „Grundsätzlich kann ich bei dieser Forderung immer nur mal zum Perspektivwechsel auffordern. Wir müssen bestimmte Erforderlichkeiten der unterschiedlichen Alterskohorten und sonstigen Zielgruppen berücksichtigen“, schildert Sven Hause auf die Frage. „Und wie sehr die Sichtweisen dabei auseinandergehen, haben bereits die Diskussionen im Stadtrat zur Befahrbarkeit der gesamten Wilhelm-Loewe-Straße gezeigt. Meine Vorstellungen gehen in diesem Kontext eher in Richtung neuer Angebote oder Initiativen. So soll auf Teilen der zu Beginn des nächsten Jahres zum Abriss vorgesehenen ehemaligen Diesterwegschule neuer Parkraum in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt geschaffen werden. Eventuell gelingt es uns dadurch, dass die Befahrung des Zentrums etwas reduziert werden kann. Außerdem wollen wir uns im August 2023 der bundesweiten Initiative Stadtradeln anschließen und möglichst viele zum Mitmachen aufrufen. Näheres hierzu ergeht in Kürze. Für alle genannten Punkte gilt Freiwilligkeit vor Zwang“, so der Bürgermeister.

Das Radfahren soll in der Zukunft attraktiver für die Einwohner werden, hieß es schon bei der Planung zum neuen Stadtentwicklungskonzept. Mit Millionenaufwand hat die Kommune bislang den Saaleradweg ausgebaut. Ihm sollen andere Verbindungen folgen, die es den Bürgern leicht machen, mit dem Rad ihre Stadt zu befahren, sehen die Planungen für die kommenden Jahre vor.