Ovelgünne/Siegersleben l Eine Ortsfeuerwehr an zwei Standorten – diesem Umstand soll laut fortgeschriebener Risikoanalyse der Verbandsgemeinde Obere Aller für Ovelgünne/Siegersleben in absehbarer Zeit ein Ende gesetzt werden. Welchem der beiden Gerätehäuser, die sich in Zweck, Funktionalität und Größe ziemlich gleich sind, der Stecker gezogen wird, ist offen. Bislang wollen weder die Gemeindewehrleitung noch die Verbandsgemeinde diese Wahl treffen. Stattdessen soll die Ortswehr selber entscheiden, welches Gebäude künftig ihr alleiniges Dienstdomizil sein soll. Nicht zuletzt das sorgt für gehörigen Unmut.
Die Ausgangslage ist in der Risikoanalyse so nüchtern wie eindeutig dargelegt. Wörtlich heißt es da: „Aufgrund der Entwicklung der Mitgliederzahl der Ortsfeuerwehr (16 Mitglieder, davon 10 in der Einsatzabteilung; Anm. d. Red.) sollte die Notwendigkeit von zwei Standorten kritisch hinterfragt werden. Die langfristige Leistungsfähigkeit der Ortsfeuerwehr erscheint als nicht sicher. Da der Brandschutz aus Richtung Druxberge und Drackenstedt sowie Eilsleben/Ummendorf sichergestellt ist, wäre einer der beiden Standorte entbehrlich.“
Mit derselben Argumentation stellt die von der Gemeindewehrleitung und der Verwaltung erstellte Analyse die Vorhaltung der beiden Fahrzeuge vom Typ TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) sowie die weitere Investition in Fahrzeugtechnik in Frage. Demnach ist beabsichtigt, ein TSF im Zuge der Standortschließung nach Drackenstedt umzusetzen, und die Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung für das andere TSF (geplant für 2027) sei vor dem Hintergrund der weiteren Mitgliederentwicklung in der Ortswehr zu überprüfen. Auch wird in der Risikoanalyse schon das für Ovelgünne/Siegersleben ganz harte Szenario betrachtet: „Beide Ortsteile wären im Falle einer Schließung der Ortsfeuerwehr oder Anschluss an eine andere Ortsfeuerwehr durch benachbarte Ortswehren abgedeckt.“