Rathaus Fred Fedder geht nach 21 Jahre in der Verwaltung im Sülzetal in den Ruhestand
Fred Fedder geht in den Ruhestand. Nach über 21 Jahren als Mitarbeiter in der Verwaltung des Sülzetals wurde er von seinen Kollegen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft in der Festhalle in Altenweddingen verabschiedet.

Altenweddingen - „Alle Achtung!“ So beurteilte der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Methner, die Arbeit seines Büroleiters Fred Fedder bei dessen Abschiedsfeier in der Festhalle in Altenweddingen, „Du kannst in jeder Verwaltung jede Funktion übernehmen. Alle Aufgaben, die Du bei uns im Rathaus in Osterweddingen angepackt hast, hast Du hervorragend gemeistert.“
Gerade auch in der Funktion als Wirtschaftsförderer habe es Fedder hervorragend geschafft, sich eine Vertrauensbasis mit allen Vertretern aus den unterschiedlichen Betrieben im Gewerbegebiet Sülzetal zu erarbeiten, betonte Methner. Die Unternehmen würden ihn sicherlich vermissen. Seine „direkte Art“ habe Fedder zu einem geschätzten Gesprächspartner gemacht. „Dieser Charakterzug wird auch bei den Sitzungen der Gemeinderäte fehlen. Bei Fedders Reden gab es fast nie Nachfragen. Da war immer alles sofort klar. Ich glaube nicht, dass viele Menschen mit der Ausbildung zum Bauingenieur all Deine Funktionen so hätten ausfüllen können. Fred Fedder hat nach innen und außen die Gemeinde Sülzetal sehr positiv vertreten. Er war das Gesicht des Sülzetals“, so Methner. Mit Fedder verliere er einen hochmotivierten und fleißigen Mitarbeiter.
Aus dem Kreis der Kollegen ergriff Marzella Fensky aus der inneren Verwaltung des Sülzetals bei der Feier in der Festhalle das Wort. „Natürlich hast Du Dir, Fred, als Abschiedstag einen ganz besonderen Tag ausgesucht – Deinen Geburtstag.“ Als gemeinsames Geschenk sangen daraufhin alle Kollegen zunächst einmal „Happy Birthday“. Die Arbeit sei oft wie ein Banküberfall, meinte Fensky nach der kleinen Gesangseinlage. „Ohne Komplizen läuft da nix. Wir können nur hoffen, dass Du, Fred, bei uns immer viele Komplizen hattest.“
„Es kam alles schneller, als ich erwartet habe. Man kann gar nicht so schnell denken. Ich hatte ja ein Bandmaß geplant, aber selbst für solche Scherze war dann keine Zeit. Am 1. September habe ich meine 45 Arbeitsjahre voll, so dass ich mir meinen Ruhestand verdient habe“, sagte Fedder. Als prägende Aufgaben nannte Fedder die des Amtsleiters, die Leitung des Bauamts und des Ordnungsamts sowie den Posten des stellvertretenden Bürgermeisters sowie die letzten Funktionen als Büroleiter des Bürgermeisters und als Wirtschaftsförderer.
„Gerade der Ausbau des Breitbands lag mir am Herzen und hat mich immer wieder beschäftigt“, sagte Fedder rückblickend, „auch die Bauleitplanung mit dem Flächennutzungsplan war ein Thema, das immer wieder aktuell war.“ Die beiden Gemeindeentwicklungskonzepte aus den Jahren 2012 und 2018 würden zu seinen zentralen Vorhaben gehören. Eines der bedeutsamsten Projekte sei der Neubau der Feuerwehr in Osterweddingen gewesen. Auch der Teilneubau und die Modernisierung der Turnhalle in Langenweddingen gehöre rückblickend zu den anspruchsvollsten Aufgaben.
Als Bürgermeisterin von Sülldorf unterstrich Kerstin Gruetz, dass sie einerseits traurig sei. Andererseits sich aber auch für Fred Fedder freue. „Er kann nun endlich in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen. Er wird uns hoffentlich nicht vergessen.“
Mario Schulz, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Osterweddingen, bedauerte den Abschied Fedders. „Er hat viel für die Feuerwehr getan. Nun müssen wir schauen, wie es weitergeht. Wir brauchen jetzt einen Nachfolger, der mit uns genauso gut zusammenarbeitet wie der Fred. Das können wir uns als Feuerwehr nur wünschen.“
Auch Vertreter der Unternehmen aus dem Gewerbegebiet „Sülzetal“ waren zur Abschiedsfeier Fedders gekommen. „Damit müssen wir uns natürlich jetzt abfinden. Wir haben immer sehr gut mit Herrn Fedder zusammengearbeitet“, lobte Niederlassungsleiter Frank Maslock von der „Hövelmann Logistik GmbH & Co“ das Miteinander, „wir hätten uns gewünscht, dass es noch weiter geht und hoffen nun auf eine passende Nachfolge. Da werden wir dann den Kontakt suchen. Aber das wird sicherlich eine gewisse Zeit dauern, denn so ein Vertrauensverhältnis gibt es natürlich nicht von heute auf morgen. Das muss im Laufe der Jahre aufgebaut werden.“
Von der Osterweddingener Niederlassung des Versandhändlers „Amazon“ war der Standortleiter Patrick Geiger nach Altenweddingen gekommen. „Ich gönne Fred Fedder seinen Ruhestand – das ist gar keine Frage. Es ist aber schon ein bisschen traurig, dass er geht, denn die Zusammenarbeit war sehr gut.“
Der Landrat des Bördekreises, Martin Stichnoth, nannte Fred Fedder einen „angenehmen und geschätzten Partner. Er war ein aktiver, umtriebiger Mann. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht. Das tut natürlich schon weh, wenn so eine Vertrauensperson wegfällt. Fred Fedder war der Wirtschaftsförderer für das Gewerbegebiet Sülzetal, das auch eine große, überregionale Bedeutung hat. Nun muss die Gemeinde einen Nachfolger finden, der in diese großen Fußstapfen treten kann. Aber der Ruhestand ist nun einmal der Lauf der Dinge. Wer viele Jahre gearbeitet hat, der soll auch einen Ruhestand genießen.“
Auch der Amtsleiter Wirtschaft beim Landkreis Börde, Danny Schonscheck, wird die Kompetenz Fedders vermissen. „Ich gönne Fred seinen Ruhestand. Jetzt hoffe ich, dass der Gemeinderat die notwendigen Entscheidungen trifft, so dass die Stelle als Wirtschaftsförderer adäquat besetzt wird. So ein Gewerbegebiet braucht, auch wenn es fast komplett voll ist, weiterhin eine intensive Betreuung.“ Dafür müssten nun die Voraussetzungen getroffen werden, so Schonscheck.
„Von vielen Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen wurde ich verabschiedet. Oft war das grenzwertig an der Träne“, verriet abschließend Fred Fedder der Volksstimme, „im Nachhinein betrachte ich dies alles als Wertschätzung meiner Arbeit hier im Sülzetal. Jetzt baue ich ein neues Einfamilienhaus in Mecklenburg-Vorpommern. Ich werde am 10. Juli umziehen.“
