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Tierschützer kümmern sich um Futterstellen Katzenplage in Wanzleben

Seit Jahren kümmern sich Mitglieder des Magdeburger Vereins „Bündnis für Tiere“ um Futterstellen in der Einheitsgemeinde. Dort werden die Tiere eingefangen und kastriert.

Von Christian Besecke 01.07.2024, 18:30
Freilaufende Katzen sind nach wie vor ein Problem in Wanzleben. Seit mehreren Jahren werden sie fachlich von Tierschützern betreut. Dabei geht es darum, sie an Futterstellen, wie hier in der Goethestraße, zu versorgen und zu kastrieren, damit sie sich nicht weiter vermehren.
Freilaufende Katzen sind nach wie vor ein Problem in Wanzleben. Seit mehreren Jahren werden sie fachlich von Tierschützern betreut. Dabei geht es darum, sie an Futterstellen, wie hier in der Goethestraße, zu versorgen und zu kastrieren, damit sie sich nicht weiter vermehren. Foto: Hagen Uhlenhaut

Wanzleben. - Freilaufende Katzen sind in Wanzleben nach wie vor ein Thema. Der Verein Bündnis für Tiere aus Magdeburg unterhält in der Sarrestadt gleich mehrere Futterstellen für die Vierbeiner. Dazu gehört seit dem Jahr 2023 auch eine in der Kleingartensparte „Zukunft“.

Der Vorsitzende der Sparte, Detlef Dummernicht, ist voll des Lobes über das Engagement der Tierschützer. „Die wildlebenden Katzen waren schon zu einer echten Plage geworden“, sagt er. Nach nunmehr einem Jahr intensiver Betreuung zieht er ein positives Fazit. „Es ist ein deutlicher Fortschritt zu sehen. Die Katzen haben sich nicht mehr großartig weiter vermehrt“, schätzt er ein. Regelmäßig kontrollieren engagierte Tierschützer die Population und versorgen die Vierbeiner mit Nahrung. Die zusätzliche Futterstelle in der Gartensparte bietet den Katzen einen Fressort und dient gleichzeitig dazu, sie einfangen zu können. Danach werden die Tiere eingefangen und zum Tierarzt gebracht, der die Kastration vornimmt.

Später werden die Katzen dann wieder in die Freiheit entlassen. Hin und wieder gibt es auch Vermittlungsaktionen an neue Besitzer. Allerdings sind die Tierheime überfüllt, wenn es um die putzigen und meist zutraulichen Stubentiger geht. Daher ist die Kastration meist der einzige Weg, um eine Katzen-Überpopulation zu vermeiden.

Die Kosten für die Behandlung werden von dem Bündnis für Tiere aufgebracht. „Das ist eine schwere Arbeit, denn wir werben die Gelder meist von privaten Spendern ein“, sagt Andrea Schmidt vom Bündnis für Tiere. Auch die Kommunen schießen meist einen Anteil zu. Allerdings reicht das Geld insgesamt kaum aus, damit eine Kastration aller wildlebenden Katzen vorgenommen werden kann.

Mit dem Problem werden die Gemeinden auch allein gelassen. Das Land sieht die Verantwortung vor Ort und gibt keine Gelder an die Kommunen zu dem Zweck weiter. In der Not sehen sich die Verwaltungen genötigt, eher unpopuläre Maßnahme durchzusetzen. Dabei handelt es sich um die Abschaffung des Fütterungsverbots für freilaufende Tiere. Nur so können die Kommunen nämlich aus der Verantwortung entlassen werden. Diese Maßnahme steht auch in Wanzleben an, wobei schon viele Gemeinden in Sachsen-Anhalt diesen Weg gegangen sind.

Futterstellen in der Stadt

Mitglieder vom Verein Bündnis für Tiere aus Magdeburg haben über ihre Arbeit in der Kleingartensparte „Zukunft“ in Wanzleben infomiert.
Mitglieder vom Verein Bündnis für Tiere aus Magdeburg haben über ihre Arbeit in der Kleingartensparte „Zukunft“ in Wanzleben infomiert.
Foto: Hagen Uhlenhaut

In Wanzleben gibt es vier mit der Verwaltung abgestimmte Futterstellen. Die befinden sich in der Goethestraße, den Sparten „Zukunft“ und „Frieden“ sowie am Edeka. „Die Katzenpopulationen nehmen trotzdem überhand, da wir nicht überall sein können“, sagt Andrea Schmidt. Zuletzt sind Scharen von Katzen an der Kleinannahmestelle vom Kommunalservice Börde in der Sarrestadt beobachtet worden. Dazu gibt es demnächst ein Gespräch zwischen dem Verein Bündnis für Tiere und der Verwaltung. Beispiele für das Anfüttern von Tieren werden aus nahezu allen Ortsteilen gemeldet.

„Die Menschen haben natürlich Mitleid, sind dann überrascht wenn aus zwei Tieren plötzlich sechs oder acht werden“, sagt die Tierschützerin. „Das ist ein Problem.“ Die Kastration einer Katze kostet 120 Euro und ein Kater schlägt mittlerweile auch mit 80 Euro zu Buche. „Wobei unsere Partnerin Dr. Ilona Dimitroff in Wanzleben nahezu zum Selbstkostenpreis tätig wird.“