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Interview mit Schwanebergs Ortsbürgermeister Matthias Wagner: „Wir müssen Dorf bleiben“

Im Volksstimme-Interview erklärt Schwanebergs Ortsbürgermeister Matthias Wagner seine Heimatverbundenheit. Er setzt fest auf den Heimatverein und die Traditionswehr im Ort.

Von Udo Mechenich 17.07.2024, 14:40
Bei Festen setzt Schwanebergs Ortsbürgermeister, Matthias Wagner, voll auf die Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Heimatverein sowie mit der Traditionswehr. Unser Bild zeig eine Szene vom Maifest 2024.
Bei Festen setzt Schwanebergs Ortsbürgermeister, Matthias Wagner, voll auf die Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Heimatverein sowie mit der Traditionswehr. Unser Bild zeig eine Szene vom Maifest 2024. Foto: Udo Mechenich

Schwaneberg. - Einstimmig ist Matthias Wagner zum Ortsbürgermeister von Schwaneberg gewählt worden. Im Interview mit Volksstimme-Reporter Udo Mechenich berichtet er seine Pläne und Hoffnungen.

Volksstimme: Sie haben zusammen mit ihren beiden Ratskollegen eine Bestätigung der Ratsarbeit durch die Wähler bekommen. Wie fühlen sie sich damit?

Matthias Wagner: Ich bin für dieses Ergebnis sehr dankbar. Es zeigt, dass wir in den letzten fünf Jahren als Ortschaftsrat gut von den Bürgern angenommen wurden. Ich denke, besonders der direkte Draht hat uns hierbei geholfen. Auch wenn nicht jedes Anliegen sofort gelöst werden kann, haben die Bürger erkannt, dass wir ihre Probleme ernst nehmen.

Volksstimme: Worauf sind sie besonders stolz, es zusammen mit den beiden Ratskollegen erreicht zu haben?

Matthias Wagner: Seit 2019 haben wir die Sanierung des Park- und Rohrteichs immer wieder auf der Agenda gehabt. Nun kam endlich die Bestätigung, dass die Sanierung erfolgt. Und nach mehr als 20 Jahren gibt es nun Bewegung beim Thema Radweg Schwaneberg/Altenweddingen. Diese Projekte sind uns sehr wichtig.

Volksstimme: Wann sind aus ihrer Sicht die Aufgaben, die nun kurz-, mittel- und langfristig in Schwaneberg anstehen?

Matthias Wagner: Kurzfristig werden es immer wieder die Anliegen der Bürger sein, um die wir uns kümmern. Mittelfristig müssen wir darauf achten, dass die Planungskosten für den Radweg auch tatsächlich in diesem Jahr verwendet werden. Langfristig sind wir gespannt, wie sich unser Sülzetal durch Intel und den High-Tech-Park verändern wird.

Volksstimme: Wie beurteilen sie die Zusammenarbeit mit der Verwaltung?

Matthias Wagner: Natürlich gibt es immer Dinge, die besser laufen könnten. Manchmal wünschen wir uns eine schnellere Umsetzung unserer Anliegen. Wichtig ist, und das gilt für alle kleineren Ortschaften im Sülzetal, dass man uns ernst nimmt.

Volksstimme: Welche Herausforderungen – generell mit Blick auf die Ortsentwicklung – sehen sie mit Blick auf sich selbst und den Rat zukommen?

Matthias Wagner: In diesem Jahr beginnt der Ausbau des Glasfasernetzes. Das ist nochmal ein großer Schritt. Wir haben im Rat immer auf Augenhöhe gearbeitet. Jeder hat den anderen unterstützt. Das ist eine große Stärke unseres Rates. Ich wünsche mir, dass wir das fortsetzen.

Volksstimme: Welche Herausforderungen – konkret mit Blick auf die Verwaltung in Osterweddingen – sehen sie mit Blick auf Schwaneberg auf sich selbst und den Schwaneberger Ortschaftsrat zukommen?

Matthias Wagner: Wir kleineren Orte müssen immer etwas mehr Druck machen als andere. Wir müssen weiter kontinuierlich unsere Ziele und die unserer Bürger verfolgen.

Volksstimme: Wie beurteilen sie die Entwicklung im Gewerbegebiet Sülzetal/Osterweddingen? Es ist nun voll. Amazon und der Batteriewiederverwerter Ly-Cycle sind dabei nur zwei Namen, die zeigen, dass hier auch Global-Player am Start sind. Haben sie keine Aspekt, dass der lokale Aspekt verloren geht?

Matthias Wagner: Die Entwicklung ist gut. In erster Linie freue ich mich über die vielen Arbeitsplätze, die entstanden sind. Unser lokaler Mittelstand hat eine gute, gewachsene Basis. Er ist eher in den Ortschaften aufgestellt. Er hat hier seine Stammkundschaft gefunden und gebunden. Ich denke, jeder bekommt seinen Teil ab.

Volksstimme: Was erwarten sie bezüglich Intel?

Matthias Wagner: Intel und der High-Tech-Park werden das Sülzetal verändern. Es ist an uns, diese Herausforderung anzunehmen. Wir müssen immer darauf achten, dass es zu unserem Vorteil ist, und wir die DNA des Sülzetals nicht negativ verändern. Wir sind Dorf und müssen es auch bleiben.

Volksstimme:Welche Aktionen und Projekte planen sie? Welche schweben ihnen vor? Wer sind ihre Partner bei der Umsetzung?

Matthias Wagner: Zusammen mit den Kollegen im Rat werden wir weiter darauf achten, dass es in Schwaneberg keinen Stillstand gibt. Noch im Dezember hatte die Verwaltung die Idee, unsere Kindertagesstätte zu schließen. Das konnten wir abwenden. Nun müssen wir alles daran setzen, dass die Kita auch saniert wird. Sie muss zukunftsfähig werden. Im Bereich der Feste und Veranstaltungen zähle ich fest auf den Kultur- und Heimatverein sowie die Traditionswehr. Wir brauchen engagierte Bürger, um immer wieder etwas aus eigener Kraft auf die Beine zu stellen.